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Melrose Avenue

Melrose Avenue

Titel: Melrose Avenue
Autoren: Melanie Holzner
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bloß für ein Schwein?“
    „Das Schwein glaubt, dass wir uns lieben“, stieß Maggie gequält he rvor. „Stalker leben in ihrer eigenen Phantasiewelt, verlieren oft den Sinn für die Realität.“
    Paul raufte sich die Haare. „Wie kommt es nur zu so was? Ich meine, was muss mit einem Me nschen passieren, damit er so wird?“
    Maggie wusste die Antwort. „Das sind Menschen, die sehr wenig Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl haben. Sie sind krank. Sie flüchten sich in eine Scheinwelt, in der alles in Ordnung ist. Und i rgendwann übernimmt die Scheinwelt die Oberhand. Das ist meistens der Zeitpunkt, an dem sie ihr Opfer bereits täglich belästigen.“
    Paul schüttelte missbilligend den Kopf. „Wir werden auf dich aufpassen Kleines, soviel ist sicher.“ Samantha und Thomas nickten.
    „Danke. Es wird schon gut gehen. Ich habe e inen guten Detective, der den Fall betreut. Und Mark ist auch noch da. Ich werde das Foto auf jeden Fall auch dem Wachpersonal der Studios geben, nur für alle Fälle. Und ich werde für einige Aktivitäten einen Bodyguard buchen. Es geht nicht anders.“ Sie seufzte: „Und ich war so froh, dass sich so wenige für mich interessieren, dass ich ohne auskomme!“ Maggie zwinkerte vergnügt. Keinem war jedoch nach lachen zumute. Danach informierte sie noch ihr Management.

    In den darauf folgenden Tagen trafen Blumensträuße und weitere Briefe für Maggie ein.
    Ihre Telefonnummer und Handynummer waren geheim, Gott sei Dank ha tte sie daher keine Nachrichten von dem Stalker.
    Die Briefe jedoch wurden immer intensiver. Er fing an, Dinge zu b eschreiben, die er gerne mit ihr machen würde. Das konnte so etwas Harmloses wie Spazierengehen am Strand sein, oder so etwas Intimes wie ihre nackten Füße küssen. Alles in allem machte es ihr einfach nur Angst. Seine Phantasiewelt wurde immer blühender. Er steigerte sich hinein. Er wollte sie, mit allem was dazugehörte. Und, er war sich sicher, dass auch sie ihn wollte. Er freute sich, dass sie ‚ja‘ zu seinem Heiratsantrag gesagt hatte und auch wenn sie momentan nicht zusammenleben würden, so wäre doch bald die Zeit da, in der sie endlich eins werden würden.
    Das Phantomfoto hatte bei der Polizei kein E rgebnis gebracht. Wenn er aktenkundig war, so bräuchte man zumindest seinen Nachnamen.

    Ihre Nachbarn hatten ihn auch bereits in der Nähe ihres Hauses gesichtet, aber als die Polizei eintraf, war er schon wieder weg. Auch Maggie hatte ihn schon auf dem Parkplatz ihres Supermarktes in Malibu gesehen, als sie gerade mit den Einkäufen herauskam. Aber er war verschwunden, als sie zu seinem Auto fahren wollte. Sie hatte leider auch sein Kennzeichen nicht gesehen. Irgendwie schien er trotz allem sehr vorsichtig zu sein. Er konnte daher nicht total verrückt sein. Er musste irgendwie wissen, dass es nicht in Ordnung war, was er tat. Detective Johnson hatte die Möglichkeit angedeutet, dass der Stalker schizophren sein könnte. Das ließ Maggie hoffen, denn dann konnte man ihm möglicherweise mit Therapie und Medikamenten helfen. Sie verspürte keinen Hass auf diesen Jeff, allerdings auch kein Mitgefühl. Sie war nur wütend, dass er sie ausgewählt hatte und sich in ihr Leben einmischte. Schmerzlich wurde ihr wieder einmal bewusst, dass sie schon zu lange Single war. Ihre letzte richtige Beziehung lag schon über zwei Jahre zurück. Dazwischen waren nur Flirts und manchmal auch ein bisschen mehr, aber es hatte sich daraus nichts entwickelt. Nicht dass es schwierig für sie wäre, einen Mann kennen zulernen, bei Gott nicht. Im Gegenteil, sie ging oft auf Partys, kam mit vielen Menschen zusammen, im Fitness Center lernte sie auch immer mal wieder jemanden kennen, am Strand, eigentlich egal wo. Es gab immer Gelegenheiten. Aber sie war einfach vorsichtiger geworden, sich zu schnell mit einem Mann einzulassen. Das hatte genau zwei Gründe: ihre Berühmtheit und die Tatsache, dass Nick, ihr Exfreund sie damals betrogen hatte. Sie hatte längere Zeit benötigt, um damit fertig zu werden. Am Ende verfluchte sie ihn nur noch und wollte nicht länger wegen so einem Arschloch leiden.
    Aber jetzt, jetzt spürte sie das Alleinsein nur noch mehr. Wenn sie jemanden hätte, der bei ihr wäre, dann wäre die ganze Geschichte sicherlich leichter zu ertragen. Oder, wie Johnson gesagt hatte, dann wäre sie ursprünglich wahrscheinlich gar nicht Ziel geworden.

    Das Wochenende kam, an dem ihre Eltern aus Miami zu Besuch waren. Mark und sie wechselten sich
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