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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)
Autoren: Margaret Mallory
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ihn rasch zu ihrem Gespräch zurück.
    »Ich bin unter einer Bedingung einverstanden, Euch zu heiraten.«
    Er drehte sich zu ihr um und hob eine Augenbraue. »Ihr glaubt Euch in der Position zu feilschen?«
    »Ja.«
    Die Bestimmtheit ihrer Stimme verriet ihm, dass sie das nackte Begehren in seinem Blick gesehen hatte und wusste, welche Macht es ihr verlieh.
    »Eure Sicherheit, Euer Heim, Euer Rang – das reicht Euch nicht als Grund?«, fragte er.
    »Wenn Ihr mir darüber hinaus nicht dieses Eine versprechen könnt«, sagte sie beharrlich, »wähle ich eher das Exil oder den Kerker, als Euch zu heiraten.«
    Er meinte seinen Ohren nicht zu trauen. Sie zog den Kerker einer Ehe mit ihm vor? »Was ist es denn, was Ihr von mir verlangt?«
    Sie holte zitternd Luft und verriet damit, wie angespannt sie trotz ihrer zur Schau gestellten Ruhe war. Und doch blickte sie ihm fest in die Augen, als sie ihre Bedingung stellte.
    »Ihr müsst mir Sicherheit für meinen Sohn versprechen. Ihr müsst mir zusichern, dass Ihr ihm nichts antut. Mehr noch, dass Ihr ihn und seine Interessen schützt.« Sie räusperte sich. »Das ist mein Preis.«
    Er sagte sich, dass sie ihn nicht kannte, dass sie nicht wissen konnte, wie sehr ihn ihre Worte verletzten. Tief einatmend setzte er sich zu ihr und legte seine Hände auf die ihren auf dem Tisch. Sie zuckte zusammen, machte jedoch keinen Versuch, ihre Hände wegzuziehen.
    »Ich werde diese Bedingung akzeptieren«, sagte er und schaute ihr fest in die Augen, »doch ich hätte Euren Sohn auch ohne Eure Bitte beschützt.«
    Sie zögerte, dann schenkte sie ihm ein kleines Lächeln.
    In diesem Augenblick stürmte der Gegenstand ihres Gesprächs ins Zimmer. Lady Catherine schalt das Kind nicht für die Unterbrechung. Stattdessen schloss sie den Jungen in die Arme und küsste seinen Scheitel. Die Liebe zwischen Mutter und Sohn war so offensichtlich, dass William sich allein durch seine Nähe zu ihr gewärmt fühlte. Die Kehle schnürte sich ihm zu, denn er wusste, dass er dasselbe für seine Kinder wollte.
    Der Bischof betrat in gemessenerem Tempo den Raum.
    »Ich habe Euch gebeten zu kommen, Hochwürdigster Herr«, sagte Lady Catherine, »weil es einen Punkt gibt, der in den Ehevertrag aufgenommen werden muss.«
    Deshalb also hatte sie den Bischof kommen lassen. Seine privat geäußerte mündliche Versicherung reichte nicht aus.
    William war nicht beleidigt. Ganz im Gegenteil, er bewunderte die Entschlossenheit der Dame und ihre Klugheit, einen Weg zu finden, ihn an sein Versprechen zu binden. Er hoffte, sie würde die Kinder, die sie gemeinsam hätten, genauso unerschütterlich beschützen wie ihren Erstgeborenen.
    »Der Vertrag ist bereits geschrieben.« Der Bischof legte die Fingerspitzen aneinander und ließ seinen Blick auf William wandern, während er sprach. »Ich versichere Euch, dass alle wichtigen Dinge bereits berücksichtigt wurden.«
    William hob die Hand. »Ich werde Eurem Schreiber die notwendigen Änderungen diktieren. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren, lasst uns also gleich damit anfangen.«
    Der Bischof schaute sauertöpfisch. »Wie Ihr wünscht.«
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.
    »Komm, Jamie«, sagte Lady Catherine. Sie klang erschöpft. »Mutter muss sich jetzt ausruhen.«
    Ihr Sohn küsste die dargebotene Wange und sauste aus dem Raum. Sobald er fort war, ließ sie sich gegen die Lehne des Stuhls sinken.
    »Ich kann Euch nicht mehr Zeit geben«, sagte William und schaute schuldbewusst in ihr bleiches Gesicht. »Die Hochzeit muss heute stattfinden.«
    Sie antwortete ihm nicht, sondern wandte ihm nur die erstaunlich blauen Augen zu.
    »Ich bin als starker Kämpfer und Befehlshaber bekannt. Wenn Ihr den Schutz meines Namens genießt, seid Ihr sicher«, erklärte er. »Selbst der König wird Euch dann nicht mehr drohen können wie jetzt.«
    Er schaute sie unverwandt an. »Und niemand wird es wagen, Euch zu berühren, wenn Ihr erst mein Kind in Euch tragt«, sagte er, und die Worte klangen hart und leidenschaftlich, »denn er wüsste, dass ich ihn bis zur Hölle und zurück verfolgen würde, um Rache zu nehmen.«
    Catherine fühlte sich wach und gestärkt, während sie im dampfenden Badezuber saß und an einem Becher der heißen Brühe nippte, die Mary ihr aufzwang. Erstaunlicherweise war sie in tiefen Schlaf gefallen, nachdem FitzAlan sie allein gelassen hatte. Sie fühlte sich jetzt viel besser.
    Sorgfältig ging sie ihr Treffen mit FitzAlan noch einmal in Gedanken durch.
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