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Mein skandaloeser Viscount

Mein skandaloeser Viscount

Titel: Mein skandaloeser Viscount
Autoren: Delilah Marvelle
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Frau, die beherzt für das kämpfte, woran sie glaubte. Wie Remington es immer getan hatte, wie er auch jetzt danach handelte.
    Victoria rappelte sich auf die Füße, neue Kraft und Entschlossenheit durchströmten sie. Sie war nicht bereit, ihren Mann im Stich zu lassen, wenn er sie am dringendsten brauchte. Oh nein. Auch wenn er anders darüber dachte, dies war ein Duell, das sie auszufechten hatte. Nicht er.
    Sechs Uhr morgens
    In der Ebene von Venedig
    „Der erste Schuss ist dem marchese zuerkannt“, verkündete Giovanni und steckte die geworfene Münze ein. Er nahm eine der Vorderlader-Pistolen aus der mit Samt ausgeschlagenen Holzschatulle. „Machen Sie sich bereit.“
    Jonathan trat an den Holzpfahl, der seine Position markierte, und verfolgte mit unbewegter Miene die Handhabungen Giovannis, der die Bleikugel mit dem Ladestock in den Pistolenlauf schob. Mit zu Boden gerichteter Waffe näherte Giovanni sich dem marchese , der gleichfalls an seiner Markierung in einer Entfernung von fünfzehn Schritten wartete.
    Der Sekundant des marchese , ein stämmiger junger Italiener, bezog seine Position neben der Schusslinie und hielt das weiße Tuch am gestreckten Arm hoch.
    Jonathan atmete tief durch, mahnte sich zur Ruhe und drehte sich seitlich, nur das Gesicht dem Gegner zugewandt, um ihm möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.
    Der marchese ergriff die Pistole und wartete auf das Senken des weißen Tuches.
    Donnernde Hufschläge ließen die Erde erzittern. Beide Duellanten reckten die Köpfe nach dem Lärm, als zwei Reiter auf schwarzen Pferden im gestreckten Galopp heransprengten.
    Keine zehn Schritte von Jonathan entfernt kamen die Pferde zum Halten. Die Reiter schwangen sich aus dem Sattel, jeder nahm eine Seilrolle vom Sattelknauf und schwang sie sich über die Schulter seines Reitrocks.
    Jonathan fiel verblüfft der Unterkiefer herab, als er Cornelia und Victoria erkannte, die sich ihm im Sturmschritt näherten, beide in viel zu großer männlicher Reitkleidung, offenbar von Giovanni ausgeborgt.
    Was zum Teufel hatten die Frauen vor?
    Victoria riss die Seilrolle von ihrer Schulter und warf ein Ende Cornelia zu, die es geschickt auffing. Das Seil spannte sich, als die Frauen Jonathan im Laufschritt umkreisten, so schnell, dass ihm keine Zeit blieb, zu begreifen, was geschah, geschweige denn, sich unter dem Seil zu ducken, das sich um seine Arme wand.
    „Gütiger Himmel!“ Er geriet ins Stolpern, als die Fesseln sich mit jeder schnellen Runde der Frauen fester um seine Arme und Hüften schlangen. Er versuchte, den Strick mit den Händen zu fassen, der ihm in die Handflächen schnitt, während die Frauen ihn beharrlich mit aller Kraft gefangen nahmen.
    „Victoria!“ Er zerrte an seinen Fesseln, zappelte erbittert und wand sich aufgebracht und hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. „Cornelia! Hört auf damit!“, schrie er erbost.
    Unbeirrt umkreisten die Frauen ihn noch schneller, zurrten den Strick enger, der ihm brennend durch Hemd und Weste schnitt und das Blut abschnürte. Zähneknirschend, rasend vor Zorn spannte er die Muskeln an, um die Fesseln zu lösen. Vergeblich. Er war hilflos verschnürt wie eine Weihnachtsgans.
    Mit zorngerötetem Gesicht brüllte er: „Victoria! Binde mich sofort los!“
    „Nein“, erwiderte sie entschieden und funkelte ihn an. „Endlich bin ich so weit, mein Leben so zu leben, wie du es tust, Jonathan. Ich stelle mich meinen Gefühlen, statt ständig davor zu fliehen.“ Sie trat ein paar Schritte zurück, während Cornelia das Seilende in seinem Rücken verknotete. „Bring ihn weg!“, befahl Victoria herrisch, ohne ihren glühenden Blick von ihm zu wenden.
    Er wurde grob nach hinten gerissen und geriet ins Straucheln. Mit aller Gewalt strebte er in die andere Richtung und brachte Cornelia beinahe zu Fall.
    „Giovanni!“, schrie sie gellend.
    Giovanni eilte im Laufschritt herbei, sein dunkler Blick flog verstört zwischen den Frauen und Jonathan hin und her.
    Jonathan sah ihn flehend an. „Binde mich los! Sofort!“
    „Giovanni“, warnte Cornelia ihren Gemahl mit tödlich ernster Stimme, rollte das Seil ein wenig auf und hielt es fest umklammert. „Wenn du jetzt auf ihn hörst, schwöre ich bei Gott und all meiner Liebe für dich: Ich suche mir einen Liebhaber. Verlass dich drauf!“
    Überrascht verharrte Giovanni in der Bewegung, dann breitete er feixend die Hände aus. „Entschuldige, Remington, aber meine Frau bedeutet mir mehr als du. Sie hat mir
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