Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Seelenauftrag

Mein Seelenauftrag

Titel: Mein Seelenauftrag
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
glücklich darüber und schlug mich auch weiterhin mit der Frage nach dem Sinn und dem Zweck herum, als ich mit meinem ersten Universitätsabschluss in die echte Arbeitswelt hinauszog.
    Ich begann mein Erwachsenendasein in Brooklyn, New York, wo ich den größten Teil meines Lebens verbracht hatte. Das Gottesdilemma verfolgte mich noch immer, und ich merkte, dass es mich zur Psychologie zog. Ich studierte Klinische Psychologie und machte meinen Magister, aber auch dieses Studium blieb mir eine hinreichende Antwort schuldig. Es kam mir einfach alles sehr … nun ja, klinisch vor.
    Die Parapsychologie hingegen war aufregend. Wer wäre nicht neugierig darauf, was es mit außersinnlicher Wahrnehmung, Auren und Medien, Synchronizität und der Möglichkeit einer Existenz von Wesen von einem anderen Stern auf sich hatte? All dies kam mir sehr … nun ja, mystisch vor. In jener Phase meines Lebens war die Parapsychologie für mich das Tor zum Unbekannten. Nicht gerade das, was man von der Sorte Mensch erwarten würde, für die ich mich hielt – die von der linken Gehirnhälfte gesteuert wurde und logisch und analytisch dachte.
    Schließlich hatte ich mich im Studium mit experimenteller Psychologie beschäftigt. Ich hatte viel Zeit mit Laborratten verbracht, minuziöse Vergleiche angestellt, wie schnell sie aus einem Labyrinth herausfanden, und erforscht, wie man sie darauf »konditionieren« konnte, einen Hebel zu drücken, um an Futterkügelchen zu kommen. Ich sah mich als Wissenschaftler. Einer meiner renommiertesten Psychologieprofessoren pflegte zu sagen: »Wenn du etwas nicht definieren kannst, weißt du nicht, wovon du sprichst.« Und doch reizte mich etwas jenseits der rationalen, systematischen Welt der Wissenschaft. Irgendetwas in mir wollte sich nicht in die enge, begrenzende Identität fügen, in die ich mich zugleich zu pressen versuchte.
    So war ich zum Beispiel der erste Student in der Geschichte meiner Fakultät, der am Ende des Jahres fragte, ob er seine Laborratte behalten dürfe. Alle anderen hielten das kleine Tierchen, das nun mit dem Labyrinth vertraut war, für wissenschaftlich nutzlos, weshalb es genau wie die anderen eingeschläfert werden sollte. Aber irgendwie rührte es mich an. Ich nahm es mit nach Hause und taufte es auf den Namen Desi (zu Ehren von Erasmus Desiderius von Rotterdam, dem Humanisten und Priester, nach dem meine Alma Mater, die Erasmus Hall High School, benannt war). Zum damaligen Zeitpunkt wertete ich die Rettung Desis keineswegs als Hinweis auf eine Geisteshaltung, die in irgendeinem Widerspruch zu meiner wissenschaftlichen Ausrichtung stand. Im Nachhinein könnte es freilich ein Vorbote dessen gewesen sein, was kommen sollte.
    Mein Erwachen tief im Westen
    Eines Tages erzählte meine damalige Freundin Barbara, sie plane einen Abstecher nach Taos, New Mexico, um ihren Musiklehrer zu besuchen, der kürzlich mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn dort hingezogen war. Sie lud mich ein mitzukommen, und ich sagte sofort Ja. Taos klang nach einem Ort, den ich erforschen sollte … und vielleicht würde ich dabei ja jemandem begegnen, der über Insiderwissen aus der aufregenden Welt der Parapsychologie verfügte.
    In Taos angekommen, fragte ich alle Leute, ob sie jemanden kannten, der in diesem Forschungsbereich tätig war. Überrascht nahm ich zur Kenntnis, dass die Antwort ausnahmslos Nein lautete. Aber wir schrieben das Ende der 1960er Jahre und es sollte noch eine Weile dauern, bis die New-Age-Bewegung auf der Bildfläche erschien.
    Eines Abends nahm ich an einer Trommelveranstaltung teil und stellte einem der Trommelnden meine Frage nach der Parapsychologie. Zu meiner Verblüffung erwiderte er, er würde da tatsächlich jemanden kennen. Es gebe da eine Frau in Alamogordo, knapp 500 Kilometer südlich von Taos, eine »spirituelle Lehrerin«.
    Sie hieß Dr. Neva Dell Hunter. Der Trommler gab mir ihre Telefonnummer und sagte, ich solle bei ihr im Büro anrufen und einen Termin für eine Beratung vereinbaren. Ich hatte von spirituellen Lehrern gelesen, und bei dem Gedanken, einem solchen Menschen zu begegnen, erreichte mein Getrommel an jenem Abend eine völlig neue Stufe der Begeisterung!
    Früh am nächsten Morgen rief ich in Dr. Hunters Büro an, um einen Termin zu vereinbaren. Am Tag darauf fuhren Barbara und ich zum Quimby Center, das sich als kleines und recht einfaches Reihenhaus in einer unscheinbaren Straße in Alamogordo entpuppte.
    Ein Schüler von Dr. Hunter, ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher