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Mein Herz gehört nur dir (Nobility) (German Edition)

Mein Herz gehört nur dir (Nobility) (German Edition)

Titel: Mein Herz gehört nur dir (Nobility) (German Edition)
Autoren: Alisha Yarden
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er.
    "Ich dachte, Hartmut würde erst am Nachmittag zurückke hren", sagte die Baronin überrascht zu ihrem Schwager. Sie hielt ihre Tochter, die aus dem Boudoir laufen wollte, bei der Schulter fest. "Schau dich erst mal im Spiegel an. Was meinst du, was der Vati sagt, wenn du ihn so begrüßt?"
    "Alles halb so schlimm", erklärte ihr Schwager. "Sebastian, lassen Sie bitte das Kaninchen auf Evelyns Zimmer bringen." Er griff nach Felix und steckte ihn in den Käfig.
    Sebastian nahm den Käfig in Empfang und verließ das Boudoir.
    "Nun rasch noch die Haare ein bißchen gekämmt und die Händchen abgeputzt und schon kannst du deinen Vati empfa ngen." Michael strich dem kleinen Mädchen rasch mit seinem Kamm durch die Haare. "So, nun lauf schon." Er wandte sich seiner Schwägerin zu. "Ich bin in meinem Arbeitszimmer, Anna." Höflich hielt er ihr die Tür auf.
    Die Baronin durchquerte die Halle und trat vor das Portal. Ihr Mann war bereits ausgestiegen, aber er stand noch neben seiner Limousine und sprach mit dem Chauffeur. Evelyn versuchte ve rgeblich, sich ihm bemerkbar zu machen. Es nützte nichts, daß die kleine Baronesse ihren Vater energisch am Arm zog. Erst als der Chauffeur wieder in den Wagen stieg, beugte sich der Baron zu seiner Tochter hinunter und strich ihr flüchtig über die Haare.
    "Ich habe heute ein Kaninchen bekommen, Vati", verriet das kleine Mädchen. Und wir haben Besuch. Onkel Michael hat Frau Hofmann gestern mitgebracht. Ihr Wagen hatte unten an der Str aße eine Panne."
    Hartmut Baron Paulsen wandte sich seiner Frau zu. "Kannst du mir bitte erklären, von wem Evelyn spricht?" fragte er statt einer Begrüßung.
    "Wir haben einen Logiergast", antwortete sie. "Schön, daß du schon da bist, Hartmut?" Sie küßte ihn auf die Wange.
    "Meine Hausaufgaben habe ich schon alle gemacht, Vati", sagte Evelyn. "Heute nachmittag darf ich Frau Hofmann mit O nkel Michael den Park zeigen. Sie ist richtig nett, nicht wahr, Mama?"
    "Evelyn, geh bis zum Mittagessen noch etwas spielen", bat ihre Mutter aufseufzend. "Ich habe mit dem Vati zu spr echen."
    Die kleine Baronesse wollte erst protestieren, doch dann nickte sie nur und betrat die Halle. Wenn der Vati sie schon nicht beac htete, dann wollte sie wenigstens bei Felix sein. Der würde sich bestimmt freuen, sie zu sehen.
    Die Baronin berichtete ihrem Mann, was sich am Vortag erei gnet hatte. "Wie es aussieht, wird Frau Hofmann am Dienstag abreisen", fügte sie hinzu. "Michael hat am Morgen noch einmal in der Werkstatt angerufen. Der Wagen wird Montagabend fertig und uns dann gebracht."
    "Und du hast diese Frau Hofmann so einfach mir nichts, dir nichts eingeladen, bis Dienstag bei uns zu bleiben?" fragte Baron Hartmut fassungslos. "Ich begreife nicht, warum!" Er blieb stehen und ließ seiner Frau den Vortritt in die Halle. "Was hast du dir nur d abei gedacht, Anna?"
    "Ich dachte unter anderem an die berühmte Gastfreundschaft der Paulsen", bemerkte sein Frau spitz.
    Der Butler kam ihnen entgegen. Hartmut Baron Paulsen reichte ihm Hut und Aktenmappe. "Wir wissen nicht einmal, aus was für einer Familie diese Frau stammt. Macht sie wenigstens einen ordentlichen Eindruck?"
    "Einen sehr guten sogar", erwiderte die Baronin. "Ihre Kle idung ist nicht teuer, aber sehr geschmackvoll. Frau Hofmann wird so um die fünfundzwanzig sein."
    Baron Hartmut atmete tief ein. "Mir gefällt diese Sache nicht", sagte er und runzelte die Stirn.
    "Möchtest du eine Kleinigkeit essen?"
    "Nein, aber ich hätte gerne eine Tasse Kaffee. Du könntest d afür sorgen, daß man ihn mir in einer halben Stunde in meinem Arbeitszimmer serviert. Ich werde mich erst mal etwas frisch machen." Er ging auf die Treppe zu. "Wo ist Michael?" fragte er dann und blieb stehen.
    "In seinem Arbeitszimmer."
    "Ich möchte mit ihm sprechen." Baron Hartmut umfaßte mit der rechten Hand das Treppengeländer. "Was er getan hat, war sträflicher Leichtsinn."
    "Michael hat getan, was er für richtig hielt", antwortete seine Frau lächelnd. "Aber jetzt werde ich mich erst einmal um deinen Kaffee kümmern."
    Baron Hartmut war ärgerlich. Er liebte Ruhe und Ordnung. Ein unerwarteter Logiergast brachte seinen gewohnten Lebensrhythmus durcheinander. Er verstand weder seinen Bruder, noch seine Frau. Wie konnten sie eine wildfremde Person auf dem Schloß einquartieren. Aufgebracht stieg er die Treppe hinauf. Er nahm sich vor, ein gewichtiges Wörtchen mit Michael zu sprechen. Es wurde wieder einmal allerhöchste Zeit.
    * *
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