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Mein Herz gehört nur dir (Nobility) (German Edition)

Mein Herz gehört nur dir (Nobility) (German Edition)

Titel: Mein Herz gehört nur dir (Nobility) (German Edition)
Autoren: Alisha Yarden
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wieder in die Busse steigen sollten, stellte Laura fest, daß Evelyn nicht mehr bei ihnen war.
    "Ein Kind kann doch nicht einfach verschwinden", brauste der Schloßherr auf.
    "Ob man sie entführt hat?" fragte seine Frau en tsetzt.
    Michael schüttelte den Kopf. "Das glaube ich nicht. Ich nehme eher an, Evelyn ist gestolpert, hat sich verletzt und niemand hat es gemerkt. Und ihr wißt ja, wie unübersichtlich das Felsenmeer ist."
    "Ist die Polizei eingeschaltet worden?" fragte Baron Hartmut.
    Sein Bruder nickte. "Die ganze Gegend wird bereits abgesucht. Ich begreife nicht, daß die Lehrer nichts bemerkten." Er zog tief die Luft ein. Es fiel ihm schwer, seiner Enttäuschung über Laura Herr zu werden.
    "Es sind immerhin an die vierzig Kinder und nur vier Lehrer", meinte sein Bruder. "Und Evelyn ist nun mal ein Wirbelwind."
    "Du machst dir natürlich wieder keine Sorgen!" fuhr die Bar onin ihren Mann verzweifelt an. "Dir ist Evelyn völlig gleichgültig. Sie ist ja nur ein Mädchen."
    "Anna, bitte nimm die zusammen!" Baron Hartmut umfaßte sanft die Schultern seiner Frau. "Ich liebe Evelyn, ob du mir das glaubst oder nicht. Und wenn du denkst, ich würde mir keine So rgen machen, so irrst du dich. Ich mache mir große Sorgen um unsere Tochter." Er führte sie zu einem Sessel. "Ich rufe jetzt Frau Bierwart. Sie soll sich um dich kümmern, während Michael und ich nach Hemer fahren."
    "Ich komme mit!"
    "Bitte, Anna, sei vernünftig", bat Michael. "Sei mir nicht böse, aber du würdest uns bei der Suche nur behindern."
    "Aber ich kann doch nicht hier ruhig abwarten, bis Evelyn g efunden wird. Sie wird mich brauchen." Schluchzend verbarg die Baronin ihr Gesicht in den Händen.
    "Wir werden sie finden, das verspreche ich dir." Baron Hartmut küßte seine Frau auf die Stirn. "Michael und ich fahren voraus, einige unserer Leute werden uns in einem Kleinbus folgen."
    * * *
    Durch die Bäume drang kaum noch ein Lichtstrahl auf die zum Teil gewaltigen Steinblöcke des Felsenmeers. Scheinwerfer wu rden aufgestellt. Wenig später tauchten sie die Felsenlandschaft in gleißendes Licht.
    "Ich bin mir sicher, daß Evelyn nichts Schlimmes passiert ist, Frau Hofmann", sagte Direktor Kessler zu Laura. Er spürte ihre Verzweiflung. Er selber fühlte sich zwar auch sehr elend, aber in diesem Moment dachte er in erster Linie an sie. Bisher war es ihm noch nie passiert, daß ein Kind auf einem von ihm geleiteten Schulausflug abhanden gekommen war. Wie hatte sich Evelyn nur unbemerkt von der Gruppe entfernen können? "Am besten, Sie ruhen sich jetzt etwas aus." Fürsorglich legte er den Arm um ihre Schultern. Er bemerkte nicht den wütenden Blick, den ihm Frau Seitter zuwarf.
    "Ich kann mich jetzt nicht ausruhen", sagte Laura. Sie schenkte ihm ein mutloses Lächeln. "Ich werde noch einmal durch das Felsenmeer gehen. Vielleicht entdecke ich dabei etwas, was uns bisher entgangen ist." Sie strich sich eine regennasse Haarsträhne aus der Stirn.
    "Die Kinder werden inzwischen wieder zu Hause sein", b emerkte Frau Seitter. "Bestimmt weiß jetzt schon die ganze Umgebung, daß Evelyn verschwunden ist."
    "Ist das nicht egal?" fragte Laura. "Wenn wir Evelyn finden, dürfte alles andere völlig nebensächlich sein."
    "Schade, daß Sie früher nicht so besorgt waren", bemerkte die Lehrerin böse. Es war ihr schon immer ein Dorn im Auge gewesen, wie gut sich Manfred Kessler mit der neuen Lehrkraft vertrug. "Ich kehre jetzt erst einmal zum Kiosk zurück, um einen Kaffee zu trinken." Sie wandte sich abrupt um und ging davon.
    "Ich werde Sie begleiten", sagte Manfred Kessler.
    Laura schüttelte den Kopf. "Nein, suchen Sie lieber in der anderen Richtung. Ich komme schon alleine zurecht." Entschlossen machte sie sich auf den Weg.
    Die Limousine der Paulsens hielt vor dem Kiosk. Michael und sein Bruder sprangen fast gleichzeitig aus dem Wagen. Sie waren beide so aufgeregt, daß sie nicht einmal den Regen spürten, der ihnen mit voller Wucht ins Gesicht schlug.
    Frau Seitter, die unter dem überdachten Teil des Kiosks eine Tasse Kaffee trank, gingen ihnen mit der Tasse in der Hand entgegen. "Guten Abend", sagte sie. "Leider hat man Evelyn bis jetzt noch nicht gefunden."
    "Wie konnte das passieren, Frau Seitter?" fragte Michael hart.
    "Frau Wiegand und ich hatten genug mit der dritten Klasse zu tun, Herr Baron", antwortete die Lehrerin. "Es war mir unmöglich, noch auf die zweite Klasse zu achten."
    "Mein Bruder wollte niemanden einen Vorwurf machen, Frau
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