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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)
Autoren: Shannon Stacey
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Meinung von ihr hatte, machte Keri traurig. Es gab nur zwei Dinge, die sie in ihrem Leben bereute. Und beide hatten mit den Kowalskis zu tun.
    „Ich werde beruflich erpresst“, gab sie zu. „Wenn ich kein exklusives Interview mit dir kriege, werde ich bei
Spotlight
rausgeschmissen.“
    „Das hab ich mir schon gedacht. Wer hat gepetzt?“
    Keri holte eine Kopie von dem Foto heraus, das Tina ihr vorgelegt hatte. Nur mit Mühe hatte sie diesen Abzug ergattern können. Sie reichte ihm das Bild und antwortete: „Keine Ahnung. Weißt du noch, wer das gemacht hat?“
    „Das war Alex. Als wir … Na ja, die Bildunterschrift trifft es ganz gut.“
    Sie erinnerte sich. Alex war ein Freund von Joe gewesen. „Aber Tina hat die Fotos direkt von der Person, die in ihrem Blog behauptet hat, mit dir zur Schule gegangen zu sein. Und sie sagte mir, dass es eine Frau gewesen ist.“
    „Er heißt jetzt Alexis. Du willst gar nicht wissen, was er für seine Brüste bezahlt hat.“
    Keri lachte, während Joe weiterhin das Foto betrachtete. Mit einem Lächeln auf den Lippen legte er den Kopf schief. Nostalgie – offenbar hatte Tina recht gehabt.
    Die Kellnerin kam mit gezücktem Block an ihren Tisch.
    Noch immer schaute Joe auf das Foto. „Erinnerst du dich an den Abend, an dem du deine Cocktails ohne den Orangensaft getrunken und dann auf Alex’ Billardtisch gestrippt hast?“
    „Ich wette, da werden heute noch Witze drüber gemacht“, mischte sich die Kellnerin ein, die Joe erst jetzt ansah.
    „Da kannst du Gift drauf nehmen“, sagte er und wurde rot.
    „Und ich wette, heute werden die Witze über Alex’ Brüste gemacht“, meinte Keri, und Joe lachte.
    Die Kellnerin wurde ungeduldig. „Wisst ihr denn schon, was ihr möchtet?“
    Und dann tat Joe, was er immer getan hatte, wenn ihm jemand diese Frage gestellt hatte. Er schaute Keri tief in die Augen und sagte: „Ja, Ma’am, das tue ich.“
    Ein Schauder durchfuhr Keri von Kopf bis Fuß. Still und vergnügt beobachtete sie ihn, während er das Essen bestellte. Und er bestellte für sie beide genau das, was Keri zu Highschoolzeiten am liebsten gegessen hatte: Cheeseburger mit medium gebratenem Bacon, extra Gurke und Pommes. Von der Salatbar war plötzlich keine Rede mehr.
    Als die Kellnerin gegangen war, schaute Keri ihn strafend an. „Das sind mehr Kalorien, als ich in den letzten zwei Jahren zu mir genommen habe, Joe.“
    Er winkte ab. „Lass uns zur Sache kommen.“
    Aber Keri wollte nicht. Sie genoss das reizvolle Prickeln viel zu sehr, das sie jedes Mal verspürte, wenn Joe sie ansah. Seine blauen Augen hatten dieselbe Wirkung auf sie wie damals.
    Joe lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. Vermutlich sollte die Geste einschüchternd wirken. Doch Keri bemerkte dabei nur, wie gut seine Oberarme trainiert waren und wie das weiße T-Shirt seine sonnengebräunte Haut betonte. Das konnte nicht nur vom Schreiben kommen.
    „Fassen wir mal zusammen“, fuhr er fort. „Ich gebe niemals Interviews. Du willst eins. Nein, du brauchst eins, weil deine rabiate Chefin dir damit droht, dich rauszuschmeißen. Richtig?“
    Das Prickeln wurde blitzartig schwächer. „Das trifft es ganz gut.“
    „Ganz gut? Volltreffer würde ich sagen, Baby. Denn wenn ich dir das Interview nicht gebe, hockst du bald irgendwo im Gebüsch und wartest darauf, dass einer betrunkenen Paris Hilton der Busen aus dem Dekolleté hüpft.“
    Und damit war das Prickeln weg. „Jajaja, Rache ist süß. Ich weiß, Joe.“
    „Nicht wahr?“ Auftritt der Grübchen.
    Keri zuckte mit den Schultern. Sie würde ihm weder einen Deal anbieten noch irgendwelche Versprechungen machen. Nach all den Jahren im Promi-Geschäft wusste sie, wie man mit Berühmtheiten umgehen musste. Allerdings hatte sie es hier mit Joe Kowalski zu tun. Mit Joe, der sie nackt gesehen und dem sie das Herz gebrochen hatte. Das änderte alles.
    „Ich fahre morgen für zwei Wochen weg“, meinte er.
    Da war das Prickeln wieder. Diesmal war es jedoch eher ein panisches Kribbeln. „Wozu gibt es Telefon, Fax und E-Mails?“
    „Da, wo ich hinfahre, gibt’s das alles nicht.“
    Sie lachte. „Antarktis oder Amazonas?“
    „Ich verlasse noch nicht mal den Bundesstaat.“
    In der Highschool war Joe ein lausiger Spieler gewesen: Er konnte einfach kein Pokerface aufsetzen. Aber jetzt hatte sie nicht die geringste Ahnung, was in ihm vorging. Ihre Instinkte mochten sie an die Spitze des
Spotlight
katapultiert haben; in diesem Moment ließen
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