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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)
Autoren: Shannon Stacey
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nicht.“
    Das war schamlos gelogen. Joe Kowalski hatte die Messlatte für Keris Sexleben sehr hoch gelegt. Ein hässliches Auto, eine Whitesnake-Kassette, billiger Apfelwein – und trotzdem führte er noch immer ihre persönliche Top Ten der unglaublichsten Höhepunkte an.
    Nun fuhr Tina sich mit der Zunge über die Schneidezähne. Keri kannte sie lange genug, um zu wissen, dass ihre Chefin zum tödlichen Biss ansetzte.
    „Ich habe deine anderen Storys schon an die Kollegen verteilt“, erklärte Tina. So mit jemandem in der Redaktion umzuspringen – noch dazu mit jemandem von Keris Status – war eine Frechheit.
    „Das ist vollkommen inakzeptabel, Tina. Du überschreitest deine …“
    „Ich kann keine Grenzen überschreiten, die ich nicht habe, Daniels. Es ist mein Magazin. Deine Beförderung zur Redakteurin hängt davon ab, ob du ein Interview mit Kowalski kriegst. Ganz einfach.“ Damit griff Tina in ihre Handtasche und reichte Keri ein weiteres Blatt Papier. „Hier sind deine Flugdaten.“
    Der besagte Megabestsellerautor versuchte gerade, sich zwischen einer normalen BiFi und einer mit Peperoni zu entscheiden. In genau diesem Moment hörte er, dass Keri Daniels wieder in der Stadt war.
    Joe Kowalski nickte der Kassiererin zu, die eine Kundin an der Kasse stehen gelassen hatte, um die Neuigkeiten als Erste weiterzuplappern. Es war nicht das erste Mal, dass Keri hierher zurückkehrte. Wenn sie in den vergangenen achtzehn Jahren nicht ein einziges Mal nach Hause gekommen wäre, hätte Janie Daniels persönlich einen Flug nach Los Angeles gebucht und ihre Tochter an den Haaren hergeschleift.
    Es war seines Wissens allerdings das erste Mal, dass Keri nach ihm suchte.
    „Sie hat nach deiner Telefonnummer gefragt“, fügte die Kassiererin hinzu, während sie ihn wie ein halb verhungerter Piranha anstarrte. „Natürlich wird ihr niemand die Nummer geben. Wir alle wissen ja, wie wichtig dir dein Privatleben ist.“
    Und außerdem hatte auch niemand seine Nummer, aber das musste er nicht betonen. Er war überrascht, dass Keri so lange gebraucht hatte – besonders wenn man bedachte, wie viele Jahre Tina Deschanel seinem Agenten schon in den Ohren lag.
    „Vielleicht organisiert sie das Klassentreffen mit“, sagte Joe zu der Kassiererin und bemerkte sofort ihre offensichtliche Enttäuschung. Klassentreffen versprachen keine großartigen Klatschgeschichten.
    Die Medien waren seit Jahren hinter seinem Agenten her, aber nur Keri Daniels’ Chefin Tina zeigte sich als die Hartnäckigkeit in Person. Joe hatte Keris Karriere von Anfang an verfolgt und eigentlich darauf gewartet, dass sie ihre gemeinsame Geschichte veröffentlichen würde. Doch das war nie passiert. Bis jetzt?
    Obwohl er nicht so ein eingefleischter Einsiedler wie Salinger war, liebte Joe die Zurückgezogenheit. Die Einwohner New Englands mochten es nicht, wenn sich Außenstehende in ihr Leben einmischten. Dazu kam, dass Joe der Stadt gegenüber immer wieder seine Großzügigkeit bewies: in Gestalt von einem Baseballstadion, Spielplätzen, Spenden an die Bücherei oder etwas anderem, das eben gerade gebraucht wurde. Das alles hielt die Einheimischen davon ab, Joes Privatleben an die Öffentlichkeit zu tragen. Und zum Zeitpunkt seines Durchbruchs konnten sich die fortgezogenen Klassenkameraden gar nicht mehr an Dinge erinnern, die für die Medien interessant gewesen wären.
    Niemand kannte die Details der gerichtlichen Einigung außer den Anwälten, seiner Familie und Lauren – die finanziell ruiniert wäre, wenn sie ihr Schweigen brach. Und so unwahrscheinlich das auch war: Seine und Keris Geschichte war niemals in den Medienberichten aufgetaucht, die sein PR-Manager kontrollierte. Trotz der aktuellen Aufregung um die Buchverfilmung schaffte Joe es, sein Privatleben für sich zu behalten.
    „Du bist nicht alt genug für ein Ehemaligentreffen“, meinte Tiffany, während sie ihn mit ihren viel zu jungen Wimpern anklimperte.
    Kurzerhand entschied Joe sich für ein halbes Dutzend von beiden und warf die Tüten mit den BiFis in seinen Einkaufswagen. Auf seiner Liste stand allerdings noch viel mehr, als in seinen Wagen passen würde. Er ärgerte sich schwarz, dass er Terry nicht mitgenommen hatte. Sie hätte einen zweiten Wagen schieben
und
ihm die neugierige Kassiererin vom Hals halten können. Das konnte sie gut. Jahrelange Erfahrung.
    Die knisternde Lautsprecherdurchsage kam wie gerufen. „Ähm … Tiffany, kannst du bitte zurück an die Kasse
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