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mein buch vom leben und sterben (German Edition)

mein buch vom leben und sterben (German Edition)

Titel: mein buch vom leben und sterben (German Edition)
Autoren: Dada Peng
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liebesnacht mit dem tod, die bis heute nicht enden mag, und von der erika nur ahnt, aber nichts genaues weiß.
    dadas cousine susanne fiel im gleichen jahr einfach um und starb. auch seine großmutter ließ ihr leben in dortmund an einer ecke liegen – im gleichen jahr.
     
    irgendwie fragte sich dada, was es mit dem tod auf sich hatte. nun hatte er ihn schon so oft gesehen, immer gut gekleidet, gut gelaunt, attraktiv und zuvorkommend war er gewesen. außerdem erschien ihm die zeit, in der er seinen vater in dessen letzten tagen und wochen begleitet hatte, wie ein großes geschenk, so dass er etwas davon zurückgeben wollte. allerdings nicht alles, nur ein bisschen. schon mehr als nur einen krümel, aber nicht gleich das ganze stück.
     
    und so begann er, für die folgenden drei jahre ehrenamtlich im hospiz in schwerte zu arbeiten,
einer metropole im ruhrgebiet, nicht unweit von new york.
     
    er hatte schon fast vergessen, wie gut der tod küssen kann, als ihn eines sonntags morgens erika anrief und fragte: »hör mal dada, der tod ist heute nacht mal wieder nicht nachhause gekommen, läuft da was bei euch?« dada sagte sofort: »nein, erika, im leben nicht. ich bin grad mit paula im woyton ...« im selben moment blickte er hinunter und bemerkte erst dann, dass er paula verloren hatte und sie leblos auf der straße lag. dada holte tief luft und sagte zu erika: »erika, doch, er ist doch hier. warte, ich geb ihn dir.« dann hob er paula von der straße auf, und sie starb in seinen armen.
     
    trotz allen wissens um das geschehene, um den tod und um das leben versank dada in tiefer trauer. nur die musik, das schreiben, jesus, guter tee und schlechter wein halfen ihm in dieser zeit. vieles geschriebene und erlebte wirst du auf den folgenden seiten wiederfinden.
     
    und doch wäre wohl dieses kleine buch, das du nun in der hand hast, nicht geboren, wenn
nicht auch dadas mutter wenige zeit später gestorben wäre.
     
    so schließt sich der kreis vom kommen und gehen. dort, wo etwas endet, beginnt eine neue welt, ein neuer tag, ein kleines buch.
     
    und vielleicht sitzt nun du zuhause in deiner welt, mit dadas zeilen in der hand, und all das, was er hier schreibt, ist dir bekannt. dann freut sich dada, denn er weiß, er ist nicht allein.
     
    er wünscht dir von herzen, wo auch immer du im leben gerade stehst, dass es dir heute abend gut gehen mag. und von heute an immer, an jedem neuen tag.
     
    den tod gibt es nämlich gar nicht. den hat sich einfach nur irgendjemand irgendwo ausgedacht. aber es gibt ein ende, ein ende von dem hier. ein ende, das nach osten führt oder nach westen, in jedem fall in ein neues land. vielleicht nach spanien oder nach amerika, vielleicht sogar nach new york! zu erfahren, dass dem tod etwas neues innewohnt, das zu sehen und zu fühlen hat dada peng mehr als alles gold geholfen, in diesem leben sein
glück zu finden und zu verstehen, warum all dies hier passiert und nicht passiert.
     
    genau in diesem wissen lebt er und genau so wird er auch sterben. an irgendeinem tage, der heute sein kann, wird er sich aufmachen, ein letztes glas chardonnay trinken, den plattenspieler anmachen, eine ihm wohl bekannte melodie spielen und an dich denken.
     
    ja das will er, und das wird er.

preface by dada peng
    dieses buch begann mit einer recht simplen notiz bei facebook. meine mutter hatte mir am tag vorher von einem arztbesuch erzählt, bei dem sie mit den worten: »na bei ihnen sieht es aber gar nicht gut aus« empfangen wurde. geendet hatte der termin mit dem ratschlag des arztes: »gehen sie noch einmal ins kino«, als meine mutter nach alternativen behandlungsmethoden fragte.
     
    die ärzte hatten zuvor einen aggressiven brustkrebs bei ihr entdeckt. 42 lymphknoten waren befallen, und die brust musste entfernt werden. nun war die frage, ob meine mutter sich einer chemotherapie unterziehen wolle oder nicht. schulmedizinisch gab es keine große hoffnung, und so versuchte meine mutter alternativen ins auge zu fassen. sich ihnen anzunähern. ein kinobesuch war sicherlich nicht ganz das, an was sie dachte. meine mutter war sehr erschrocken, ängstlich und hilflos, nachdem sie wieder zuhause war.
     
    das mitzuerleben ließ mich nicht los und lässt es bis heute nicht. und so schrieb ich damals folgende notiz bei facebook:
     
    »es gibt in diesen tagen nicht viel, das mich veranlasst zu schreiben. ich genieße einmal einfach die ruhe und den müßiggang. genieße zeit, die vergeht und das gute in
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