Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meer der Liebe

Meer der Liebe

Titel: Meer der Liebe
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Gesicht mit dem markanten Ausdruck, dem Grübchen am Kinn und den schmalen Lippen Megan fasziniert. Es war ein aussagekräftiges Gesicht, attraktiv auf eine ursprüngliche, raue Art. Doch die Augen … sie wirkten herausfordernd. Nein, unverschämt, entschied Megan mit einem Stirnrunzeln.
    Sie kannte diesen Typ Mann zur Genüge. Herumtreiber, Tagelöhner, Vagabunden auf der Suche nach Sonne und einer flüchtigen Affäre.
    Megan runzelte die Stirn noch ein wenig stärker, als er ihr mit der Dose zuprostete.
    Dann schwang ihr Kopf herum, denn die Zwillinge begannen zu kichern.
    Â»Himmel, ist der süß!«
    Â»Blödsinn! Er ist total typisch für die Männer hier in der Gegend.«
    Die Zwillinge tauschten einen wissenden Blick aus.
    Â»Ich würde mir den nicht entgehen lassen«, sagte Jeri und startete den Jeep.
    Mit einem Lächeln, das bei beiden fast identisch aussah, und einem fröhlichen Winken verabschiedeten sich Teri und Jeri von Megan und fuhren davon. »Bye!«
    Megan zog die Nase kraus, dennoch winkte sie ihnen nach.
    Dann ging sie in den Supermarkt. Den Mann, der dort weiterhin am Eingang herumlungerte, ignorierte sie bewusst.
    Den Willkommensgruß des Angestellten hinter der Kasse dagegen erwiderte sie freundlich.
    Megan war in Myrtle Beach aufgewachsen. Sie kannte all die kleinen Läden im Umkreis von fünf Meilen, und jeder kannte sie. Schließlich gehörte ihrem Großvater der hiesige Vergnügungspark.
    Sie holte sich einen Einkaufswagen und ging die erste Ladenreihe entlang. Nur ein kleiner Einkauf, sagte sie sich und nahm einen Liter Milch aus dem Kühlregal. Viel transportieren konnte sie mit den Satteltaschen ohnehin nicht. Wenn der Pick-up in Ordnung wäre …
    Doch es war müßig, jetzt darüber nachzudenken. Im Moment ließ sich nun mal nichts daran ändern.
    Vor dem Regal mit Keksen und Backwaren blieb Megan stehen. Sie hatte den Lunch ausfallen lassen, und die Schachteln und Dosen sahen wirklich sehr verlockend aus. Vielleicht das Müsli …
    Â»Die hier sind besser.«
    Megan zuckte leicht zusammen, als eine Hand an ihr vorbei nach der Schachtel Kekse griff, die eine Extraportion Schokoflocken versprach.
    Als sie den Kopf drehte, schaute sie in die unverschämten grauen Augen.
    Â»Wollen Sie die?« Sein Grinsen war ebenso dreist.
    Â»Nein.« Sie sah vielsagend auf die Hand, die auf dem Griff ihres Einkaufswagens lag.
    Mit einem achtlosen Schulterzucken zog Catch seine Hand zurück. Doch zu Megans Ärger hatte er wohl beschlossen, sich nicht abwimmeln zu lassen, und schlenderte neben ihr her.
    Â»Also, was brauchen Sie alles, Meg?«, meinte er leutselig und riss die Keksschachtel auf.
    Â»Ich bin durchaus in der Lage, meine Einkäufe allein zu erledigen.« Sie bog in die nächste Reihe ein und legte eine Dose Thunfisch in den Korb.
    Er hat den Gang eines Revolverhelden, dachte sie bei sich. Lange Schritte, ein wenig schlenkernd und wippend.
    Â»Nette kleine Maschine, die Sie da haben.« Er biss in einen Keks. »Leben Sie hier in der Nähe?«
    Sie sah prüfend auf ein Paket Tee und warf es in den Wagen. »Irgendwo muss der Mensch ja leben.«
    Â»Niedlich«, kommentierte er ihre Antwort und bot ihr einen Keks an. Megan ignorierte die Geste und ihn so gut wie möglich und ging weiter.
    Als sie jedoch nach einem Toastbrot greifen wollte, hielt er ihre Hand fest.
    Â»Vollkornmehl ist doch viel gesünder.«
    Seine Hand lag hart und fest um ihre Finger. Megan bedachte ihn mit einem strengen Blick. »Hören Sie, ich …«
    Â»Kein Ring«, bemerkte er, verschränkte seine Finger mit ihren und begutachtete ihre Hand genauer. »Also keine feste Bindung. Wie wär’s mit einem gemeinsamen Dinner?«
    Â»Auf gar keinen Fall.« Sie versuchte ihm ihre Hand zu entziehen, doch er hielt sie fest.
    Â»Seien Sie doch nicht so abweisend, Megan. Sie haben fantastische Augen, wissen Sie das?«
    Er lächelte sie an, und sie hatte das Gefühl, als seien sie die einzigen beiden Menschen auf der Welt.
    Jemand griff mit einem empörten Murmeln an ihnen vorbei ins Regal, um einen Laib Brot herauszuholen.
    Â»Werden Sie mich wohl jetzt endlich in Ruhe lassen?!«, verlangte sie böse mit angehaltenem Atem. »Oder ich werde Ihnen eine lautstarke Szene bieten.«
    Â»Das ist in Ordnung«, meinte er unbeeindruckt. »Szenen machen mir nichts
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher