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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter
Autoren: Chris P. Rolls
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„Vielleicht ist sie wirklich eine überirdisch schöne Göttin, nur leider verheiratet und hat zehn Kinder.“ Lars schüttelte energisch den Kopf und dabei flog ihm ein wenig Schaum von den Lippen. Dirk grunzte verärgert und strich eine Flocke von Susannes Wange. Sein Blick ließ Lars erneut das Glas ansetzen und ergeben den Rest austrinken.
    „Sie ist nicht verheiratet“, stieß er atemlos hervor, kaum hatte er das Glas entleert. „Und hat keine Kinder.“
    „Wann hat sie dir das denn erzählt?“ Susanne musterte ihn argwöhnisch. „Sollten die euch nicht einfach nur massieren?“ Lars lächelte selig. „Sie kann toll massieren und naja, dabei haben wir uns halt unterhalten. Ich glaube, sie durfte eigentlich nur zehn Minuten, aber es war am Ende mehr als eine halbe Stunde. Hach, das war echt toll.“
    „Die Massage oder das Mädchen?“ Dirk winkte die Bedienung heran und bestellte neues Bier für sie. „Beides natürlich“, erklärte Lars seufzend, doch Basti unterbrach ihn, eh er erneut ins Schwärmen geraten konnte: „Schön und gut. Sie heißt Mirjam, lernt Physiotherapeutin, kann zauberhaft lachen und du hast dich vollkommen in sie verschossen. Und nun?“
    „Naja, ich habe ihre Telefonnummer und wir wollen uns morgen noch einmal treffen, weil sie heute doch ziemlich lange am Massieren sein wird, bis die letzten reinkommen.“ Lars lächelte glücklich. „Ich glaube wirklich, mich hat der berühmte Blitz getroffen.“
    „Hätte er es mal bloß wirklich.“ Basti stöhnte. „So und nun: das Rennen. Alle Einzelheiten und bei jedem Satz, der mit „Miri“ anfängt, knalle ich dir eine.“ Lars riss sich zusammen und berichtete wie gewünscht ausführlich von dem Wettkampf. Kai hörte zu, freute sich für ihn, doch bei der Erzählung überkam ihn doch ein schmerzliches Gefühl. Leons Hand schloss sich unter dem Tisch um seine und er lächelte ihn dankbar an. Womit habe ich nur diesen tollen Mann verdient? Er ist einfach großartig. Wie habe ich all die Jahre ohne ihn sein können?  
    Ein wenig konnte Kai Lars die Gefühle nachempfinden. War es ihm nicht ähnlich ergangen mit Leon? Damals noch ein schüchterner, etwas naiver Junge vom Lande mit wunderschönen Augen, den er angeschmachtet hatte, ohne viel Hoffnung, er würde sich tatsächlich mal für ihn interessieren? Was war es für ein langer Weg gewesen. Kai hatte ihre Liebe immer wie einen harten Ultra gesehen, der sich entwickelte, Höhen und Tiefen hatte. Seine Ausdauer und Geduld waren strapaziert worden, wie noch nie zuvor. Aber letztlich waren sie Hand in Hand ins Ziel gelaufen. Und der Gewinn war ebenfalls der schönste, den er sich vorstellen konnte.
    Der Abend wurde feucht fröhlich und Lars schwankte euphorisch zwischen seinem Erfolg beim Triathlon und seiner neuen Flamme. Als gegen 22 Uhr sein Handy klingelte und er sich mit einem verklärten Lächeln hastig von ihnen verabschiedete, wusste jeder von ihnen, wer ihn da angerufen hatte.
    „Da habe ich wohl heute unser Hotelzimmer ganz alleine für mich.“ Basti klang nur mäßig begeistert. „Bis morgen zum Frühstück und wenn Lars bei euch Asyl sucht, weil ich ihn rausgeschmissen habe, lasst ihn schmoren.“
    „Geht klar“, bestätigte Leon, dessen Wangen rot waren und der einen kleinen Schwips hatte, wie Kai lächelnd bemerkte. Wer von ihnen auf dem Weg in ihr Hotelzimmer wen stützte, war nicht ganz klar.
    Am kommenden Morgen war Leon auch ein wenig still und nahm die Aspirin, die Kai ihm wortlos in die Hand drückte, gerne entgegen. Lars war nicht bei ihnen aufgetaucht und Basti berichtete, dass er erst gegen 2 Uhr gekommen, wortlos ins Bett verschwunden war und noch schlief. „Wenn er nicht bald auftaucht, muss ich ihn aus dem Bett schmeißen. Wir wollten eigentlich gegen Mittag losfahren“, brummte Basti. Susanne und Dirk waren schon früh gefahren, denn sie wollten noch Dirks Eltern besuchen, Kai und Leon wollten auch gegen Mittag aufbrechen, nachdem sie Lars Ausrüstung verstaut hatten.
    Endlich tauchte dieser auf. Blass, sein glückliches Lächeln hingegen unübersehbar, ließ er sich auf den Stuhl gleiten.
    „Wie frisch gefickt grinst du.“ Basti schob ihm den Kaffee zu. „Neidisch?“, gab Lars augenzwinkernd zu und ergänzte seufzend: „Nee, aber wir haben ewig gequatscht. Sie ist so süß. Nächstes Wochenende kommt sie nach Hamburg.“ Lars macht also Nägel mit Köpfen, dachte Kai schmunzelnd. Schau an.  
    „So ernst?“ Basti wirkte nun doch etwas
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