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Maskenschmuck (German Edition)

Maskenschmuck (German Edition)

Titel: Maskenschmuck (German Edition)
Autoren: Sibylle Walter
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ohnehin nur ganz schlecht auf ihre Entwürfe konzentrieren, da konnte sie genauso gut ihre fertigen Schmuckstücke zeigen.
    Am Wochenende kam Arne so spät, dass Rebecca ungeduldig auf die Uhr sehend, gereizt im Wohnzimmer hin und her lief. Gerade, als sie sich so richtig in Wut hineingesteigert hatte, stand er in der Tür. Noch bevor sie etwas äußern konnte, sagte er schnell: „Ich weiß, ich weiß! Unentschuldbar spät, aber die Erklärung folgt. Können wir los?“ Entwaffnend lächelte er sie an.
    Noch nicht bereit, ihm sofort zu verzeihen, folgte sie ihm wortlos nach unten. Arne sah übernächtigt aus, sie schluckte die bissige Bemerkung, die ihr auf der Zunge lag, herunter, als sie seinen erschöpften Gesamteindruck bemerkte. Er hatte ihr schließlich gesagt, dass er außerordentlich viel um die Ohren gehabt hätte.
    Versöhnlich sagte sie: „Ich freue mich auf Fedder, ich habe ihn so lange nicht gesehen! Und sein neues Zuhause interessiert mich natürlich auch, wenn wir auch nur wenig Zeit haben werden.“
    Verwundert nahm sie wahr, dass Arne mit einem Wagen von Fedder gekommen war. Als sie ihn deshalb fragend ansah, legte er nur die Finger auf die Lippen, sagte: „Später!“, setzte sich auf den Beifahrersitz und schlief tatsächlich wenige Minuten danach fest ein. Verblüfft fuhr Rebecca so behutsam sie konnte, um ihn nicht zu stören, nach Kappeln. Die Hochzeitsfeier von Christin würde bis zum nächsten Morgen dauern, wie sollte er das durchhalten? Der Ärmste war ja völlig fertig, sie war gespannt auf die Erklärung.
    In Kappeln angekommen, reckte Arne sich: „Danke! Das tat gut, jetzt kann ich den Tag überstehen.“
    Hm, sie betrachtete ihn prüfend, er sah schon etwas besser aus: „Ich würde sagen, zwanzig Jahre jünger als vor einer halben Stunde ...Da sahst du noch wie siebzig aus!“
    Er lachte: „Das baut auf. Nun komm rein.“
    Fedder begrüßte sie freudig: „Margot und Arne haben mir schon alles berichtet über deine Erfolge in den USA, ich weiß auch, dass ihr gleich zur Hochzeit müsst, aber nun guck dir erstmal alles an. In Zukunft werden wir uns sicher häufiger sehen.“
    „Das hoffe ich auch“, antwortete Rebecca herzlich, sie mochte Arnes Opa sehr. „Das nächste Mal nehmen wir uns mehr Zeit, aber Arne wollte unbedingt noch heute zu dir.“
    Fedders neu gestalteter Umbau war gelungen, er hatte die Proportionen der ursprünglichen Räume kaum verändert, nur die Fenster vergrößern lassen und eine moderne Küche eingebaut. Alles lag zur ebenen Erde, eben „altersgerecht“ wie er schmunzelnd bemerkte. Aus seinem Wohnzimmer konnte man nun auch in den Garten treten, der zum Haupthaus gehörte. Rebecca, die die lichten Räume bewunderte, fragte Fedder: „Du musst mit deinem Nachfolger ja gut auskommen, wenn ihr den Garten gemeinsam benutzt. Wie ist er denn?“
    „Gehen wir gleich mal rüber, dann kannst du ihn kennenlernen“, sagte Arne, nickte Fedder kurz zu und schob Rebecca Richtung Haupthaus. Verdutzt sah sie Arne einen Schlüssel hervorholen und die Tür aufschließen. Sie betraten die alte Werkstatt, in der sich rein gar nichts verändert hatte und gingen durch in Fedders alte Wohnung. Hier war alles in hellen Tönen frisch gestrichen, nur die wenigen Möbelstücke kamen ihr seltsam bekannt vor. Und im ansonsten völlig leeren Atelier stand der kleine Kinderzimmersekretär! Also hatte Fedder ihn gar nicht verkauft!
    „So, der neue Besitzer dieses Hauses und der neue Nachfolger der Firma Rasmussen steht vor dir!“ Sein Gesicht strahlte trotz seiner Müdigkeit.
    „Wie das? Warum ...“, langsam wurde Rebecca alles klar, „Dann habe ich dich doch vor ein paar Monaten hier gesehen, als ich Fedder besuchte! Und er hat sich noch so gewunden, als ich ihn fragte, warum er so feierlich gekleidet wäre! Wieso hast du mir das nicht erzählt, und als was arbeitest du hier?“
    „Ganz langsam, Süße! Zum einen wollte ich dich damit überraschen. Ich dachte, du freust dich, wenn Fedder die Werkstatt und das Haus nicht an einen Fremden verkauft. Und zum anderen schwebte mir immer vor, seine Werkstatt zu übernehmen, wenn er einmal aufgeben wollte. Ich weiß ja, dass er nicht so recht daran glaubte, als ich mit der Unternehmensberatung anfing. Er meinte, wenn ich erst einmal in der Wirtschaft  tätig sei, hätte ich keine Lust mehr auf ein Handwerk – die Erfahrung hat er schließlich mit seinem Sohn schon einmal gemacht, aber mir ist schon lange klar, dass dieses unstete
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