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Maskenschmuck (German Edition)

Maskenschmuck (German Edition)

Titel: Maskenschmuck (German Edition)
Autoren: Sibylle Walter
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nicht auf! Ich soll ein grünes Kleid anziehen, weil Christin findet, dass pink nicht zu ihren roten Haaren passt. Was, bitte schön, hat MEIN Kleid mit IHRER Haarfarbe zu tun?“, redete sich Nicki langsam in Rage.
    Rebecca musste lachen, Nickis Temperament hatte glücklicherweise nicht unter ihrer neuen erwachsenen Art gelitten.
    „Und dann noch diese Mia! Ich habe neulich mit ihr telefoniert, weil wir etwas zusammen für die beiden vorbereiten sollten – finde ich jedenfalls. Meine Güte, war die umständlich und so richtig trantütig! Sie hatte tausend Einwände und angeblich überhaupt keine Zeit. Mann, das ist doch ihr Bruder, der da heiratet, nicht etwa meiner! Wahrscheinlich muss ich alles ganz allein machen!“
    Sie warf theatralisch die Arme in die Luft und guckte so wichtig, dass Rebecca sie spontan in die Arme nahm und ihr einen Kuss gab. Nicki machte sich frei und sah sie misstrauisch an.
    „Nun werde mal nicht komisch! Oder willst du mich auf den Arm nehmen? Ach, und ich darf jemanden mitnehmen, hat Christin gesagt. Ich weiß auch schon, wen! Aber ich habe ihn noch nicht gefragt, hoffentlich hat er Zeit und auch Lust! Weißt du, Siggi, den Sohn von Tante Margots Verflossenem“, sorgenvoll runzelte sie jetzt die Stirn, „Er ist zwar schon ziemlich alt, aber war immer total nett, wenn ich ihn gesehen habe. Er kommt nämlich ab und zu mal zu Margot. Meinst du, ich kann ihn fragen?“ Hoffnungsvoll sah sie Rebecca an.
    „Sicher!“, bestärkte Rebecca sie, „Mehr als ablehnen kann er schließlich nicht. damit vergibst du dir gar nichts.“
    „Er berät mich auch bei meinem Australienaustausch. Weißt du schon, dass es geklappt hat?“, berichtete sie weiter, „Ich habe sogar schon eine Familie! Die haben zwei Kinder, Joanna, die ist so alt wie ich und Dave, der ist schon achtzehn. Sie leben in Townsville, das liegt an der Ostküste, südlich von Cairns.“
    Als Rebecca sie entgeistert anguckte, lachte Nicki: „Glaub nicht, dass ich von diesen Orten schon mal vorher irgendetwas gehört hätte! Ich habe natürlich im Internet nachgesehen! Da kann man schon eine ganze Menge anfangen, glaube ich. Außerdem habe ich ihr Haus gegoogelt und die Schule, auf die ich gehen soll, online besucht! Die haben eine hammerstarke Homepage! Da staunst du, oder? Und Siggi sagt auch ...“
    Und sie redete und schwärmte und kam voller Begeisterung von einem zum anderen Thema, bis sie beide perplex feststellten, wie spät es geworden war. Gleichzeitig meldete sich das Telefon und Christins Stimme dröhnte Rebecca entgegen: „Nur der Jet-Leg kann dich noch entschuldigen. Was hat dich bis jetzt abgehalten, mich anzurufen?“
    „Nicki!“, lachte Rebecca, „Und die verabschiedet sich gerade.“
    „Christin?“, flüsterte Nicki erschreckt, „Ich bin schon weg! Die hat im Moment nur ein einziges Thema, das kann ich nicht aushalten“, und mit der ganzen Weisheit ihrer vierzehn Jahre, „Da wollt ihr sicherlich allein sein. Tschüss, bis bald!“ Wie üblich donnerte sie die Tür hinter sich mit Wucht zu und raste lautstark die Treppen hinunter.
    „Gib mir nur noch etwas Zeit, meine beklagenswert leeren Vorratsschränke zu füllen, dann bin ich den ganzen Abend für dich da.“
    „Vor allem an Sekt denken, alles andere ist so unwichtig ...“, flötete Christin und in edler Selbsterkenntnis, „Nicki ist bestimmt meinetwegen getürmt, oder?“
     
    Zwei Stunden später lagen sich die beiden Freundinnen in den Armen und fingen gleichzeitig zu reden an.
    „O.K. Du zuerst“, lachte Rebecca.
    „Nein, du! Und gleich ein Glas einschenken! Bei mir dauert es bestimmt länger ...“, stupste Christin Rebecca am Arm, „ich platz schon vor Spannung. Also, noch einmal ganz haarklein, wie war Cathy? Und was ist mit deinem Schmuckvertrag? Und kamst du mit Arne klar?“
    Rebecca kicherte, Christin wollte wie immer alles möglichst gleichzeitig erledigt haben.
    „Gut, der Reihe nach ...“, und sie berichtete von allen schönen, verwirrenden oder auch überraschenden Ereignissen, die sie und Arne gemeinsam erlebt hatten, „Ach!“, und sie sprang auf, holte ihren Scheck vom Schreibtisch und wedelte damit vor Christins Nase herum, „Rat mal, was das ist! Mein erster Scheck von Alan Drews für den Verkauf meiner Schmuckentwürfe! Wohlgemerkt – die Betonung liegt auf dem Wort ERSTER! Guck dir die Summe an! Juchhu!“
    Christin war fassungslos, erholte sich aber schnell wieder: „Alle Achtung! Sauber! Du gehst jetzt unter die
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