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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch
Autoren: K. H. Scheer
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Bar­strul.
    Un­se­re Ein­satz­vor­be­rei­tun­gen wa­ren be­en­det. Al­li­son und Mo­ma tru­gen mo­der­ne Druck­pan­zer. Für Pe­tron­ko war ein Spe­zi al­an­zug an­ge­fer­tigt wor­den. Er sah an­ders aus und konn­te durch­aus den Ein­druck er­we­cken, als wä­re er auf ei­ner frem­den Welt kon­stru­iert wor­den.
    Na­tür­lich hat­ten un­se­re GWA-Tech­ni­ker nicht ver­ges­sen, die un­för­mi­ge Mon­tur mit Mi­kro­waf­fen aus­zu­rüs­ten. Bei Al­li­son hat­te ich es nicht ge­wagt, ihm mehr als das Not­wen­digs­te an­zu­ver­trau­en. Sein Kampf­an­zug war nicht ent­spre­chend prä­pa­riert. Die ge­rings­te Durch­su­chung hät­te zur Ka­ta­stro­phe füh­ren kön­nen.
    Wir stan­den in der Luft­schleu­se der »1418« und hat­ten die Hel­me ge­schlos­sen. Die Vi­si­phon­emp­fän­ger wa­ren ein­ge­schal­tet. Whal-Krok­ha mel­de­te sich je­doch nicht auf der nor­mal­licht­schnel­len Fre­quenz. Er schwieg so be­harr­lich, daß Han­ni­bal wie­der un­ru­hig wur­de.
    Ich späh­te nach drau­ßen. Mein ak­ti­vier­tes Ex­tra­hirn hat­te ei­ni­ge Se­kun­den lang re­vol­tiert, dann hat­te es auf Nacht­sich­tig­keit um­ge­schal­tet. Ob­wohl nir­gends ein Schein­wer­fer leuch­te­te, ar­bei­te­te der la­ser­ar­tig ver­stär­ken­de Hirn­teil ein­wand­frei. Für mich war es hel­ler Tag. Han­ni­bal hat­te die ste­chen­den Schmer­zen der »Um­schal­tung« eben­falls über­wun­den.
    Die Au­ßen­pfor­te war ge­öff­net; die Luft nach in­nen ab­ge­saugt. Die flim­mern­de Bahn ei­nes An­ti­grav­fel­des en­de­te auf dem stau­bi­gen Bo­den des Mon­des.
    Wir be­fan­den uns in ei­nem rie­si­gen Kra­ter. Vor vie­len Jah­ren hat­te er die Be­zeich­nung »Bo­skor­ni-Kra­ter« er­hal­ten. Er lag am Fu­ße der Sho­ni­an-Ber­ge und durch­maß et­wa sie­ben Ki­lo­me­ter. Die durch­schnitt­li­che Hö­he des Ring­ge­bir­ges, des Ein­schlag­walls ei­nes großen Me­teors, be­trug neun­hun­dert Me­ter.
    Die So­gh­mo­ler hat­ten sich einen aus­ge­zeich­ne­ten Lan­de­platz aus­ge­sucht. Nur we­ni­ge Ki­lo­me­ter ent­fernt leuch­te­te ein Schutz­schirm des Ro­bot­kom­man­dan­ten von ZON­TA. Von hier aus konn­te er mit den ent­spre­chen­den Kom­man­do­ge­rä­ten mü­he­los an­ge­ru­fen und – wie es schi­en – auch be­herrscht wer­den.
    Ich dreh­te mich nach Bo­ris Pe­tron­ko um. Sein mons­trö­ser Schä­del war un­ter dem durch­sich­ti­gen, un­ge­wöhn­lich ova­len Druck­helm deut­lich zu se­hen. Er und Al­li­son hat­ten zu­sätz­lich An­ti­tron­hel­me auf­ge­setzt, die sich auf dem Mars ge­gen die Pa­ra­be­ein­flus­sung der Hyp­nos, vor­züg­lich be­währt hat­ten. So­lan­ge sie die­se Ab­wehr­waf­fe tru­gen, konn­ten sie auf der Psi-Ebe­ne we­der te­le­pa­thisch son­diert noch hyp­no­sug­ge­s­tiv be­ein­flußt wer­den.
    Wir hat­ten un­se­re Helm­sprech­ge­rä­te mit den Steck­ka­beln ver­bun­den. In­fol­ge­des­sen wa­ren wir vor­erst ab­hör­si­cher und konn­ten un­ge­stört spre­chen.
    »Bo­ris, al­les okay? Ha­ben Sie Ih­re Bom­ben­zün­der kon­trol­liert?«
    »Mo­ma tat es«, ent­geg­ne­te er gut­tu­ral. »Te­le­pa­thie­zün­der sind scharf, des­glei­chen Ein­hei­ten zwei und drei, al­so Funk- und Zeit­zün­der. Ir­gend­wie wer­den die win­zi­gen Waf­fen funk­tio­nie­ren. Sa­gen Sie, Sir, rei­chen die Mi­kro­la­dun­gen aus, um die­sen Stahl­gi­gan­ten ernst­haft zu be­schä­di­gen?«
    Er deu­te­te zu dem Schiff hin­über. Es war ein Schwe­rer Kreu­zer der mar­sia­ni­schen Kas­hat-Klas­se, zwei­hun­dert­fünf­zig Me­ter durch­mes­send. Da­ge­gen war die »1418« wirk­lich ein klei­nes Bei­boot.
    »Ga­ran­tiert! Ih­re als Arm­band ge­tarn­te Bom­be hat ei­ne Leis­tung von hun­dert­tau­send Ton­nen TNT, das Fünf­fa­che der his­to­ri­schen Hi­ros­hi­ma-Bom­be. Um das bau­en zu kön­nen, muß man die kal­te Kern­fu­si­on ex­zel­lent be­herr­schen.«
    »Sie kom­men!« stell­te Han­ni­bal fest. Er war ru­hig und aus­ge­gli­chen.
    Ich späh­te zu dem Schwe­ren Kreu­zer hin­über. Aus sei­nen mäch­ti­gen Flan­ken schweb­te ein Ener­gieglei­ter her­vor.
    Es muß­te sich um ei­ne
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