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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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richtige Weg sei. Da ich die Erfahrung gemacht hatte, daß ich mich recht zuverlässig auf diesen Instinkt verlassen konnte, konzentrierte ich mich auf den linken Tunnel; doch auch hier hatte ich noch gewisse Zweifel. Immer wieder schaute ich hinüber zu den dunklen, rollenden Wassern aus dem rechten Tunnel, und dann musterte ich erneut den linken.
    Und als ich so unentschlossen schaute, kam mir aus der undurchdringlichen Dunkelheit buchstäblich ein Fingerzeig entgegengeschwommen - auf dem Fluß tanzte die Schale einer der großen, saftigen Früchte des Sorapusbaumes.
    Am liebsten hätte ich nun einen Schrei der Erleichterung ausgestoßen, denn dieser unvernünftige Botschafter, der an mir vorbeischwamm, sagte mir, daß die Marsianer, die ich suchte, vor mir auf diesem Flußarm waren. Sie hatten von dieser großartigen Frucht gegessen. Die Schale der Sorapusnuß ist groß und sehr hart, das Innere von köstlichem Wohlgeschmack. Die Schale hatten sie dann über Bord geworfen, und sie konnte von niemand anders stammen, als von diesen Leuten.
    Ich ließ also jeden Gedanken an den linken Tunnel fahren, und wenige Augenblicke später drang ich in den rechten vor. Anfangs war er noch sehr schmal, doch er wurde bald breiter, und zahlreiche phosphoreszierende Flecken erhellten meinen Weg.
    Ich kam eigentlich recht schnell vorwärts, obwohl ich mir dessen natürlich bewußt war, daß die, denen ich folgte, etwa einen Tag Vorsprung hatten. Seit dem vergangenen Tag hatte ich ebensowenig gegessen wie Wula, dem das allerdings wenig ausmachte, denn praktisch alle Tiere, die vom Grund der toten See stammen, können unglaublich lange Zeiten ohne jede Nahrung aushaken.
    Leiden mußte ich aber auch nicht. Das Wasser des Flusses war süß und frisch, denn es war nicht von verwesenden Körpern verseucht wie der Iss, und zu essen brauchte ich nichts, da mich der Gedanke an meine geliebte Prinzessin über jedes körperliche Bedürfnis hinaushob.
    Nach einiger Zeit wurde dieser Flußarm schmaler, die Strömung rascher und viel unruhiger; sie wurde bald so heftig, daß ich alle Mühe hatte, mit meinem Boot voranzukommen. Ich glaube, mehr als hundert Meter schaffte ich in der Stunde niemals, und als ich schließlich an eine starke Flußbiegung kam, sah ich vor mir eine ganze Reihe von Stromschnellen. Das Wasser schäumte und schien zu kochen.
    Mir wurde das Herz schwer. Die Schale der Sorapusnuß war also ein falscher Prophet gewesen, und meine Intuition, dem linken Flußlauf zu folgen, wäre wohl richtiger gewesen.
    Wäre ich eine Frau gewesen, hätte ich wohl geweint, doch genützt hätte das auch nichts. Rechts von mir war ein großer, sich langsam bewegender Wirbel, der unter den überhängenden Felsen kreiste, und so ließ ich mein Boot, um meine angestrengten Muskeln ein wenig ausruhen zu lassen, in die Umarmung dieses Wirbels treiben.
    Die Enttäuschung war ein schwerer Schlag für mich, denn wieder brauchte ich einen halben Tag, um zu jener Kammer umzukehren und nun den dritten, den einzigen noch unerforschten Tunnel zu befahren.
    Welch höllisches Schicksal hatte mich vor drei Möglichkeiten gestellt, von denen zwei falsch sein mußten?
    Zweimal prallte mein langsam im Wirbel treibendes Boot an den Felsen, und als es zum drittenmal leicht dort anstieß, vernahm ich ein anderes Geräusch – es war so, als scharre Holz an Holz.
    Sofort war ich hellwach. In diesem unterirdischen Fluß konnte es kein Holz geben, wenn es nicht von Menschenhand dorthin gebracht worden war. Als ich dieses Geräusch vernahm, schoß auch schon gleichzeitig meine Hand in jene Richtung, und eine Sekunde später griffen meine Finger um das Schanzdeck eines anderen Bootes.
    Wie versteinert saß ich eine Weile so da und lauschte angestrengt in die Stille; meine Augen bohrten sich in die tiefe Dunkelheit, um zu erkennen, ob das Boot besetzt war.
    Es war natürlich möglich, daß sich Menschen an Bord befanden, die von meiner Nähe noch gar nichts ahnten, denn das Boot schabte mit einer Seite ein wenig an den Felsen, so daß die leichte Berührung durch mein Boot wahrscheinlich ganz unbemerkt blieb.
    Da meine Augen die Dunkelheit nicht durchdringen konnten, lauschte ich um so angestrengter auf Atemzüge in meiner Nähe; außer dem Lärm der Stromschnellen vernahm ich jedoch nichts als das leise Scheuern der Boote und das leise Klatschen des Wassers an die Bootswände. Und nun überlegte ich, wie es meine Gewohnheit war, sehr schnell.
    Am Boden meines eigenen
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