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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag
Autoren: Kyle Mills
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entschied er, dass es weniger gefährlich wäre, Hobart nicht zu verärgern und noch zu bleiben. »Okay. Ich helfe dir, alles zu erledigen – dann haue ich ab.«
    »Gut. Ruf schon mal unsere Leute an und sag ihnen, sie sollen nach Hause gehen. Ich überlege mir einen Weg, um das Orellanin wegzuschaffen.«
    »Das dürfte ein kleines Kunststück werden.«Sie fuhren inzwischen beide Mietwagen, da sie ihre Autos auf dem Parkplatz eines Firmengeländes abgestellt hatten. Swenson fragte sich, wie Hobart das große Metallfass in den Kofferraum eines Subaru kriegen wollte.
    »Ich denke mir was aus.« Hobart stand auf. »Mit ein bisschen Glück sind wir morgen hier weg.«
    Das waren die Worte, auf die Swenson gewartet hatte. Ihm kam es bald so vor, als ob dieses ganze Unternehmen jahrelang gedauert habe. Er schaute wieder zum Fernseher, wo sich Hobarts körperloser Kopf drehte. Es war irgendwie faszinierend.
    Nur knapp zwei Meilen entfernt schaute Alejandro Perez die gleiche Sendung, während er sorgfältig seine Koffer packte. Luis würde nicht gerade glücklich sein, aber er würde es einfach akzeptieren müssen wie ein Mann. Nachdem Hobarts Identität öffentlich bekannt geworden war, bestand praktisch keine Chance mehr, ihn vor dem FBI zu finden.
    Er drückte den Kofferdeckel zu und verschloss ihn. Sein Flug nach Bogotá ging in einer Stunde, und um diese Zeit herrschte meist ziemlicher Verkehr. Er wollte nicht noch eine Nacht in Baltimore festsitzen.
    Reverend Simon Blake nahm einen weiteren Schluck aus der Wodkaflasche und bekam prompt wieder einen Hustenanfall. Er hatte nur einmal in seinem ersten Collegejahr Alkohol probiert, und es war eine Episode, an die er sich nicht allzu gern erinnerte. Seither hatte er – fast zwanzig Jahre lang – keinen Tropfen mehr angerührt. Bis heute.
    Er lachte bitter, als er wieder Atem geschöpft hatte. Eine ganz schöne Scheiße, in die er sich da hineinmanövriert hatte
    Dabei war er am Anfang so sicher gewesen, dass er im Alleingang Amerika zurück auf den rechten Weg bringen könnte. Er schnaubte und trank noch einen Schluck. Der Alkohol brannte in seinem leeren Magen wie das Feuer der Hölle.
    Alles hatte sich in den letzten Tagen gegen ihn verschworen. Sein plumper Versuch, das CDFS auffliegen zu lassen, indem er Nelson verpfiff, war fehlgeschlagen, und jetzt war Hobarts Gesicht auf jedem Bildschirm in Amerika zu sehen. Blake dachte an seine Drohungen, und er wusste, dass sein ehemaliger Sicherheitschef durchaus fähig war, sie auch wahr zu machen.
    Und dann war da Mark Beamon, der bestimmt längst wusste, dass er in die Sache verwickelt war, davon war Blake überzeugt. Und schließlich gab es die unzähligen tausend Tote, die er auf dem Gewissen hatte.
    Blake stellte die Flasche neben sich auf den Boden und lauschte auf die Stille im Haus. Er hatte seine Frau und die Kinder für ein paar Tage weggeschickt. Erica hätte sowieso schon längst einmal wieder ihre Mutter besuchen müssen.
    Er schloss die Augen und dachte an die kurzen Augenblicke, die sich im Nachhinein als so entscheidend herausgestellt hatten – erstens seine Einwilligung, Hobarts Feldzug gegen Drogen zu finanzieren; zweitens, dass er vergessen hatte, Mark Beamon zu fragen, warum man nach Hobart suchte, während er bei Martinez noch daran gedacht hatte, und drittens sein Anruf beim FBI wegen der Lieferung an DiPrizzio. Alles in allem machten diese drei Ereignisse insgesamt weniger als zwanzig Sekunden seines langen Lebens aus. Aber diese Sekunden würden alles überschatten, was er aufgebaut hatte
    Er griff nach dem Telefon und wählte 911.
    »Hallo«, sagte er, als die Polizei sich meldete. »Ich habe Schüsse gehört im Haus des Reverend Simon Blake.« Man fragte nach Einzelheiten, doch er hatte den Hörer bereits fallen gelassen. Er griff nach dem Revolver, der neben der fast leeren Wodkaflasche auf dem Boden lag, und steckte sich den Lauf in den Mund. Der Stahlgeschmack brachte ihn fast zum Würgen. »Ich hab dich lieb, Mary«, nuschelte er erstickt.
    Es hat auch sein Gutes, wenn man sein Bild auf sämtlichen Kanälen sieht – man weiß, wie man nicht aussehen darf.
    Hobart warf seinen Rucksack auf die Bank neben sich und beobachtete einen Schleppkahn, der sich mühte, am Landeplatz anzulegen. Tauben flatterten rings um seine Füße und warteten auf Futter.
    Sein Haar war lang und so blond wie bei einem gebürtigen Südkalifornier oder einem Surfer, der jahrelang auf Hawaii gelebt hatte. Ein großer
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