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MARCO POLO Reiseführer Dominikanische Republik

Titel: MARCO POLO Reiseführer Dominikanische Republik
Autoren: Gesine Froese
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Nationalparks Baoruco und Los Haïtises sind Vogelparadiese. In den Lagunen des Jaragua-Nationalparks kann man Flamingos beobachten, und auf der Isla Cabritos lebt das größte Tier im Land: das bis zu 2 m lange Spitzkrokodil. Wer aufmerksam durch die Nationalparks spaziert, kann Nashornleguane, ungefährliche Boas und Nattern, Schildkröten und mit etwas Glück den kleinen Nager jutía sehen. In den Höhlen wimmelt es von seltenen Fledermausarten.
    FLORA
    Insgesamt wurden 5600 verschiedene Pflanzenarten gezählt. Über 300 Orchideenarten wachsen allein im Parque Nacional del Este. Im tropisch heißen Parque Los Haïtises wuchern Mangroven- und Regenwald. Unter den vielen Palmenarten sind besonders die Zwergpalmen cana und yarey auffällig, deren Blattfasern für die Herstellung von Besen oder zum Dachdecken verwendet werden. Im trockenen Südwesten findet man Säulen- und Feigenkakteen. Zu den schönsten Zierbäumen gehören die Flamboyant-, die Tigerkrallen- und die Tulpenbäume, die während ihrer Blütezeit Dörfer in Idylle verwandeln. Im kühlen Gebirge gedeihen Pinienwälder. Im Parque Nacional Sierra de Baoruco können Sie alle sieben Vegetationszonen des Landes durchwandern.
     
    Jurassic Park Enriquillosee: Auf der Isla Cabritos leben Spitzkrokodile
    GAGÁ-FESTE
    Sie sind eine Mischung aus dem haitianischen Voodoo und christlich-katholischer Tradition und werden vor allem in der Karwoche in den bateys gefeiert, den Siedlungen der haitianischen Zuckerrohrschneider. Charakteristisch für die Zeremonien sind die gagá- Bands. Mit einpeitschenden Trommelrhythmen und spitzen Trötentönen versetzen sie die Festgemeinde in Trance. Organisiert werden die Feste von den jeweiligen Bruderschaften der bateys. Anführer kann ebenso gut eine Frau wie ein Mann sein; eine weibliche Zeremonienmeisterin heißt mambo, ein männlicher hougan.
    HAITI
    Nichts scheint die Dominikanische Republik mit ihrem Nachbarn Haiti zu verbinden außer der gemeinsamen Insel. In Haiti spricht man Französisch, Voodoo ist Volksreligion und es regieren Armut und Elend – und das nicht erst seit dem verheerenden Erdbeben im Januar 2010. Arbeit finden Haitianer in der Dominikanischen Republik als Zuckerrohrschneider oder im Straßenbau, aber stets als Saisonarbeiter ohne Bleiberecht. Tief sitzende Vorbehalte auf Seiten der Dominikaner verhindern bis heute ein entspanntes Miteinander. Sie haben ihre Ursachen u. a. in Furcht vor dem Geisterglauben ihrer Nachbarn, aber auch in überlieferten Schreckensgeschichten über die frühere Herrschaft der Haitianer. Ob der 2011 gewählte Präsident Haitis, Michel Martelly (*1961), für mehr Sympathien für Haiti sorgen wird? Immerhin ist „Sweet Micky” auch in der Dominikanischen Republik populär.
    KUNST
    Von der anspruchsvollen dominikanischen Kunstszene kann man sich im Museo de Arte Moderno in der Hauptstadt ein gutes Bild machen. Zu den berühmtesten zeitgenössischen Künstlern des Landes gehören Eligio Pichardo (*1930), Cándido Bidó (*1936) und Jorge Severino (*1935). Auch Oscar de La Renta begann seine internationale Karriere als Modedesigner auf der Kunstakademie in Santo Domingo.
    MUSIK
    Jamaika hat seinen Reggae, Trinidad seinen Calypso und die Dominikanische Republik den Merengue – wie nicht zu überhören ist, wo immer Menschen und Radios in der Nähe sind. Merengue ist ein heiterer, mitunter polkaähnlicher Zweivierteltakt. Ende des 19. Jhs. war Merengue noch ein Tanz der dominikanischen Oberschicht. Heute tanzt ihn alle Welt, nicht zuletzt dank der international erfolgreichen dominikanischen Gruppe 4:40 (cuatro cuarenta). Sie verhalf auch der mittlerweile populäreren Bachata zum Erfolg. Bekannte Interpreten dieser meist von Liebesleid klagenden Musikrichtung im Viervierteltakt sind u. a. Frank Reyes und Luis Vargas. Bei der älteren Generation erfreut sich der Bolero besonderer Beliebtheit.
    ÖKOLOGIE
    Ein Umweltministerium gibt es in der Dominikanischen Republik seit 1996. Aber die Konzentration des Tourismus auf relativ begrenzte Gebiete und die über 30 Nationalparks mit ihren höchst unterschiedlichen Landschaftsräumen machten es möglich, dass die Dominikanische Republik heute in puncto Artenvielfalt proportional gerechnet einen der vorderen Plätze in der Karibik einnimmt. So gedeihen im Valle Nuevo, dem höchsten Hochtal der Karibik, selbstverständlich völlig andere Pflanzen als im tiefsten See, dem Lago Enriquillo, oder in der Schlucht des Hoyo de Pelempito bei Pedernales.
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