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Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)
Autoren: Ally Taylor
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meinem Körper aus, mein flacher Atem lässt meinen Brustkorb beben, während mich das Gefühl flutet, zu Hause anzukommen. In seinem Duft zu baden. Mich in meinen Gedanken zu verlieren und in Gefühlen zu ertrinken, die ich überall spüre.
    Das Klavier begleitet uns. David Greys Stimme legt sich um uns wie eine Seifenblase, so als wären wir allein, als gäbe es nur uns und diesen Moment. Und sogar wenn es wirklich nur ein letzter Tanz ist, ein Abschied, so bin ich doch froh, dass wir diesen Augenblick haben. Diese paar Minuten, die uns niemand mehr nehmen kann. Weder die Vergangenheit noch die Zukunft. Er wird bleiben. Tief in meinem Herzen. Für immer.
     
    „Was... was machst du hier?“, flüstere ich atemlos gegen seinen Hals.
    „Ich musste dich sehen...“
    „Aber...“ Ich sehe ihn an. „Ich dachte, wenn du mich ansiehst, siehst du nur eine Zukunft, die du nicht haben kannst...“
    „Nein...“ Er streicht mit dem Daumen über meine Lippen. „Wenn ich dich ansehe, sehe ich meine Zukunft.“
    „Was meinst du? Wovon redest du?“
    „Ich gehe nach Harvard.“
    Ich bleibe stehen.
    „Was?! Wie?!“
    Das Lächeln strahlt bis tief in seine Augen. Als würden sie von innen leuchten. Sie glänzen in der Dunkelheit, wie grün schimmernde Nordlichter umringt von unzähligen, funkelnden Sternen. 
    „Andrew...“, flüstert Dillen.
    „Andrew?“
    Dillen seufzt und schüttelt den Kopf.
    „Ich habe keine Ahnung , wie er es gemacht hat.“ Dillen zuckt mit den Schultern. „Vielleicht will ich es auch gar nicht wissen...“
    Ich denke an Andrew und den messerscharfen Klang in seiner Stimme, als er seinem Vater klar gemacht hat, dass er mehr ist, als diese Dinge, die er nicht geschafft hat. Mehr als die Enttäuschung, die er in ihm sieht. Mehr als das Geld.
    „Alles, was ich weiß, ist, dass Brian für Dads Entzug aufkommen wird... dafür und...“ Er macht eine Pause und schluckt. „Fürs College...“ Dillen atmet tief ein und schüttelt den Kopf, so als könnte er es nicht fassen. „Ich habe ein paar Jahre Geld zur Seite gelegt. Mit dem, was ich gespart habe, und wenn ich in Boston schnell einen Job finde, kann ich es schaffen...“
    Die vielen Paare um uns bewegen sich im Takt, während wir nur dastehen und einander ansehen.
    „Harvard also...“
    „Sieht ganz so aus...“
    „Ich bin verwirrt...“, sage ich und versuche mir ein Lächeln zu verkneifen. „Ich dachte, das mit uns... also ich meine... ich dachte, das wird nicht passieren?“
    Das Grinsen, das sich um seinen Mund legt, läuft mir eisig den Rücken hinunter und breitet sich langsam auf meinen Armen aus. Dillen zieht mich an sich und sieht mir tief in die Augen.
    „Wir sind in dem Moment passiert, als du mir an deinem ersten Tag in die Arme gefallen bist.“
    Sein Atem streift sanft mein Gesicht und ich spüre meine Knie weich werden. Der eiskalte Schauer schüttelt mich. Dillens Duft, seine Nähe, die Wärme seines Körpers, diese großen Hände, die mich festhalten, mich beherrschen wie ein Instrument. 
    Mein Leben ist ganz sicher nicht perfekt, es hat vielleicht sogar mehr Ecken und Kanten, aber es gibt perfekte Augenblicke. Augenblicke, in denen wir schwerelos sind. Schwerelos und frei. Das sind die Momente, die alles wieder gutmachen. Die wir nie vergessen werden. Die sich für immer in unser Gedächtnis brennen. Das hier ist so einer. 
    „Komm schon...“, flüstert Dillen mir ins Ohr. „Lass uns abhauen...“
    Er nimmt mich an der Hand und zieht mich in Richtung Ausgang. An einem der Tische sitzen Andrew und Michelle. Sie lachen und reden. Ich frage mich, ob ich ihnen Bescheid geben soll, doch dann findet mich Andrews Blick und er lächelt. Sanft. Wissend. Er wird nie wissen, wie dankbar ich ihm bin. Vielleicht weiß er es doch. Er hört auch die Worte, die ich nicht ausspreche. Meine Lippen formen ein Danke und er grinst. Michelle folgt seinen Augen und entdeckt uns. Das ist der Moment, in dem sie versteht, warum es immer nur Dillen sein konnte. Ich sehe es an der Art, wie sie uns ansieht. Ein Blick, den nur ich kenne. 
    Wir sind beinahe an der Tür angekommen, als Dillen stehenbleibt. Mein Blick wandert von Michelle zurück zu ihm. Zu diesem Ausdruck in seinen Augen, der sich federleicht auf meinen Mund legt. Er grinst. Frei. Unbeschwert. Glücklich. Dann nickt er Andrew zu. Es ist eine unscheinbare Bewegung. Eine Geste des Respekts, die nur Männer wirklich verstehen können. Andrew grinst sein jungenhaftes Grinsen, dann
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