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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel
Autoren: Sabine Städing
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pressen und gleichzeitig den Blitzen auszuweichen. Magnolia konnte wieder atmen. Zu ihrem unsäglichen Entzücken hatten sich die heranstürmenden Raben allesamt in Hexen verwandelt und griffen die Burg nun von der Luft her an.
    »Na endlich seid ihr da!!«, schrie Jörna den Wetterhexen entgegen.
    Wie ein Sturmtief brausten sie über den Burghof und feuerten aus allen zehn Fingern. Die Raben stoben kopflos auseinander. Und da war auch Tante Linette. Sie flog so tief, dass der Zipfel ihres Mantels Magnolias Nasenspitze streifte.
    »Halte durch, Lämmchen«, krakeelte sie, während sie die Verfolgung eines Schattenkriegers aufnahm. Nie im Leben war Magnolia so froh wie in diesem Augenblick. Sie waren gerettet.
    Die Sumpfhexen verwandelten den Burghof kurzerhand in knietiefen Morast und machten damit eine schnelle Flucht unmöglich. Gleichzeitig erschütterten heftige Erdstöße die Festung und ließen die Dächer der Türme einstürzen. Im Innern explodierten sämtliche Kamine, sodass sich das Feuer rasend schnell ausbreitete. Flammen loderten aus allen Fenstern und tauchten den Burghof in flackerndes Licht.
    Der Weltuntergang konnte nicht schlimmer sein.
    Kriegsgeschrei mischte sich in das Knistern des Feuers. Norgen mit angesengtem Fell stürzten ins Freie. Ihnen auf den Fersen waren Zwerge in Kettenhemden, die wütend ihre Streitäxte schwangen. Sie waren gerade rechtzeitig durch die Silberminen gekommen, umhustende Gefangene in die Freiheit zu führen. Bei der Gelegenheit hatten sie einen netten Beifang gemacht. Anatol Tott, der ausgerechnet heute eine neue Statue geliefert hatte, schaffte es nicht mehr, sich rechtzeitig aus der Burg zu verdrücken und die Zwerge zögerten keinen Augenblick, ihn gefangen zu nehmen.
    Schattenkrieger und Norgen waren von dem Angriff so überrascht, dass sie Hals über Kopf flohen. Doch nur wer Glück hatte, nicht von den Pfeilen der Zwerge durchbohrt zu werden, konnte entkommen.
    Der Graf hatte es inmitten dieses Tumultes geschafft, die Burgmauer zu erklimmen und war gerade dabei, sich in eine Fledermaus zu verwandeln, als Linette ihn entdeckte.
    »Er will fliehen!!«, schrie sie.
    Wie aus dem Nichts war Miranda an ihrer Seite. Revolverheldinnen gleich richteten sie ihre Zauberstäbe auf die Gestalt des Grafen. Tausend winzige silberne Pfeilspitzen schossen los und spickten seinen Körper von Kopf bis Fuß. Graf Raptus war sich der Gefahr nur zu gut bewusst. Rasend versuchte er die winzigen Spitzen abzustreifen. Vergeblich, sie saßen fest und begannen ihr zerstörerisches Werk. Voll tödlichem Hass starrte er die beiden Hexen an, so als wollte er sich ihre Gesichter für immer ins Gedächtnis brennen. Seine Konturen fingen an zu verschwimmen, er sackte in sich zusammen, begann zu schmelzen und wurde schließlich zu einer schleimigen, grünen Masse.
    »Und jetzt geben wir ihm den Rest!«, rief Linette.
    Darauf wollte der Graf allerdings nicht warten. Entsetzt beobachtete Magnolia, wie der grüne Schleim davonkroch. Er glitt in den Ritzen der Mauersteine entlang, kroch über das Wehr und tropfte in den Burggraben.
    »Er entkommt!!«, kreischte Miranda und stürzte zur Mauer. »Er soll in seinem eigenen Schleim verkochen!!« Brodelnd schäumte dasschwarze Wasser des Burggrabens auf, bevor es bis auf den letzten Tropfen verdampfte.
    »Hoffentlich hast du ihn erwischt«, keuchte Linette.
    Dann war sie endlich bei Magnolia, löste ihre Fesseln und schloss sie fest in die Arme. Jörna wurde ebenfalls befreit und von ihrer Mutter mit Küssen beinahe erstickt.
    »Mama, hör auf!«, flehte sie. »Ich dachte, du willst mich lebend wiederhaben.«
    Pestilla kümmerte sich währenddessen persönlich um die befreiten Gefangenen.
    »Na Leute, ihr freut euch wohl mächtig, dass wir euch gerade noch rechtzeitig befreit haben, was?« Sie grinste breit.
    Schweigen. Dicht gedrängt, wie eine Herde Schafe, standen die Sklaven des Grafen zusammen und stierten stumpf vor sich hin.
    »Die sind ja vor Freude ganz aus dem Häuschen«, brummte Pestilla verdrießlich. »Sie werden doch nicht unter Schock stehen? Machen allesamt den Eindruck, als fehlten ihnen ein paar Latten am Zaun.« Sie tippte sich vielsagend an die Stirn. »Ich möchte bloß wissen, was mit ihnen los ist.«
    »Die Herzen«, nuschelte Jörna, während sie sich aus den Armen ihrer Mutter befreite.
    »Was ist mit ihren Herzen?!«, polterte Pestilla.
    Jörna wurde feuerrot und suchte nach Worten.
    »Der Graf hat ihre Herzen durch Steine
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