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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Tür hält Dorrin ihr auf. Im Raum stehen sechs runde Holztische. Durch zwei offene Türen am anderen Ende des Raumes kann Dorrin die Küche sehen. Neben den Türen steht eine lange Anrichte. Mehrere der Schüler, die er beim Einführungsgespräch gesehen hat, beladen dort bereits ihre Teller.
    Lortren sitzt mit einem schmalen, älteren Mann, zwei älteren Schülern, Kadara und dem dünnen, schlaksigen Jungen an einem Tisch.
    »Kennst du sie?« fragt Jyll, als sie bemerkt, dass er zu Kadara sieht.
    »Kadara? Sie ist … sie war meine Nachbarin.« Dorrin kichert etwas verkrampft. »Sie glaubt, es wäre meine Schuld, dass sie hier ist.«
    »Oh?« Jyll bewegt sich zur Anrichte.
    Dorrin folgt ihr und spricht leise weiter. »Ich wollte eigentlich lernen, wie ihr Vater als Schmied zu arbeiten, aber ich habe ein Stück Eisen in Schwarzen Stahl verwandelt und damit unbrauchbar gemacht. Dadurch hat er meinen Vater näher kennen gelernt. Als Hegl Schwierigkeiten mit ihr hatte, hat er meinen Vater gefragt, was er machen könne.«
    »Alles klar.« Das dunkelhaarige Mädchen grinst. »Ich dachte, ich frage einfach mal. Magst du sie?«
    Von der Frage völlig überrascht, errötet Dorrin.
    »Schon gut. Ich glaube, du hast die Frage beantwortet.«
    Dorrin folgt Jylls Beispiel und holt sich einen der schweren grauen Teller. Von den Serviertabletts nimmt er sich zwei Scheiben deftiges Schwarzbrot, etwas weißen Käse, einen fast reifen Birnapfel und eine große Portion Eintopf, der wahrscheinlich mit zuviel Pfeffer gewürzt ist. Den Salat lässt er aus, und als letztes schenkt er sich noch ein Glas Rotbeerensaft ein.
    Jyll dagegen nimmt sich nur wenig Eintopf, aber dafür eine Menge Salat, den sie mit Apfelessig würzt.
    Sie setzt sich an einen der beiden freien Tische, und nachdem Dorrin einen raschen Blick zu Lortrens Tisch geworfen hat, wo der schlaksige Junge sich gerade zu Kadara hinüberbeugt, lässt er sich neben Jyll nieder.
    Er trinkt einen Schluck Rotbeerensaft. Der Saft ist wärmer, als er es mag. »Wenn es nicht zu aufdringlich ist … wie ist deine Familie?«
    Sie kaut einen Happen Sellerie und gehackten Fenchel zu Ende, ehe sie antwortet. »Mein Vater ist Wollhändler. Meine Mutter war Sängerin in Suthya. Brüder oder Schwestern habe ich noch nicht.«
    Dorrin runzelt die Stirn. Die Formulierung bedeutet, dass die Mutter tot ist, dass ihr Vater aber wieder geheiratet hat und mit der neuen Gattin möglicherweise noch Kinder zeugen wird. »Ich nehme an, das war nicht leicht für dich.«
    »Meine Jugend war schön, auch wenn ich nur eine Amme hatte. Mein Vater hat mich auf seine Reisen nach Freistadt mitgenommen. Ich hatte Pferde, und er hat mir sogar erlaubt, von einem alten Wächter den Umgang mit Waffen zu lernen. Und was ist mit dir?«
    »Mein Leben war bei weitem nicht so abenteuerlich. Mein Vater ist ein Luft-Magier, meine Mutter eine Heilerin. Ich war noch nie weiter als bis hier von zu Hause entfernt, wenigstens körperlich nicht.« Dorrin isst einen Löffel vom heißen Eintopf und beißt vom Schwarzbrot ab.
    »Körperlich?«
    »Hmm …« Er wedelt mit der Hand und schluckt erst herunter, ehe er antwortet. »Wenn du den Winden folgst, dann schickst du deinen Geist aus. Ich bin allerdings nicht sehr gut darin, und das ist das Problem. Mein Vater will, dass ich mich bemühe, ein Luft-Magier zu werden, dabei wäre ich wahrscheinlich ein viel besserer Heiler oder Schmied.« Dorrin sieht, wie Kadara ihm und Jyll einen kurzen Blick zuwirft. Das Gesicht des rothaarigen Mädchens ist ausdruckslos. Warum sollte Kadara sich auch aufregen? Schließlich ist sie diejenige gewesen, die ihn hat stehen lassen.
    »Dürfen wir uns zu euch setzen?« fragt ein zierliches rotblondes Mädchen mit hellgrünen Augen. Neben ihr stehen zwei weitere Schüler – ein braunhaariger Junge, der so groß ist wie Brede, und ein schlankes Mädchen mit schwarzen Haaren, das größer ist als Kadara.
    »Aber sicher doch, bitte …« Dorrin bietet ihnen höflich die freien Plätze an.
    »Wir sollten uns wohl vorstellen. Ich bin Jyll.«
    »Dorrin.«
    »Ich bin Alys«, antwortet die Rotblonde.
    »Shendr«, sagt der große Junge mit den braunen Haaren.
    »Lisabet.« Das große Mädchen weicht Dorrins bewundernden Blicken aus und stellt den Teller mit einem kleinen Knall auf den Tisch.
    »Das ist nicht viel besser als das Essen der Bauern.« Alys zieht ihren Stuhl an den Tisch.
    »Aber es ist reichlich«, murmelt Shendr, der schon den ersten Bissen im Mund

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