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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)
Autoren: Peter Hohmann
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köstlich amüsierte, Arlo, der jeden Gedanken an Hunak Valgas sowie die Häscher der Iros-Kirche und den Alten Bund weit von sich geschleudert hatte und einzig und allein aus Biertrinken und Lachen und Kartenmischen bestand.
    Nur diese Frau.
    Lorgyns linke Hand rutschte vom Tisch nach unten, wanderte weiter, bis sie ihr Ziel erreichte: Laris´ Finger.
    Diesmal war es kein Verrat seines Körpers. Diesmal war es das, was er wollte. Zu stark war der Liebreiz dieser Frau. Sein Widerstand, seine Moral war aufgeweicht, schwach, im Auflösen begriffen.
    In Erwartung ihrer Reaktion krampfte sich sein Herz zusammen. Nur das kurze Zucken ihrer Augen in seine Richtung zeigte ihm, dass sie die Berührung überhaupt wahrnahm. Ihr Kehlkopf hüpfte, und sie schöpfte tief Atem. Dann, zögerlich, ja scheu, erwiderte sie den Druck. Einen Moment lang ließ er seine Hand in ihrem Griff. Wellen feuriger Glut umschlangen seinen Geist, sein Denken. Schließlich löste er sich und nahm die Karten, die Arlo vor ihm auf den Tisch legte.
    Auch Laris schaute auf ihr Blatt. Ihre Wangen, trotz des Alkohols bislang blass, bekamen nun Farbe, ein Glimmen so zart wie Morgenrot.
    Das Spiel ging an Lorgyn völlig vorbei. Er zog nur eine zusätzlich Karte. Sein Blatt war gar nicht schlecht, doch er warf hin und lehnte sich zurück, und sein Verstand watete wie durch tiefen Morast. Was jetzt? Wie würde das weitergehen?
    Auch Laris stieg aus.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie sie sich kurz auf die Lippen biss.
    Einen Herzschlag später spürte er ihre Hand auf seinem Oberschenkel.
    Er musste sich zusammennehmen, um nicht zu zucken, um nicht aufzuspringen. Mit einem Schlag war seine Kehle zundertrocken, ungeachtet der zahlreichen Biere, die im Laufe des Abends seine Kehle hinabgeronnen waren. Laris machte nichts weiter, ließ ihre Hand einfach auf seinem Oberschenkel. Wo sie auflag, brannte seine Haut, und der Rest kribbelte, ein Gefühl, als leckten winzige Feuerzungen über seine Nerven.
    Plötzlich wanderte ihre Hand ein Stück nach oben, nur ganz wenig – aber doch genug, dass er die Kontrolle verlor. Er bekam eine Erektion.
    Ein Keuchen entwich ihm.
    „Bei dem Blatt ist auch mir fast die Luft weggeblieben“, sagte Sirgan selbstzufrieden, seine trüben Augen auf die Karten gerichtet, die er soeben offen auf den Tisch legte.
    „Verdammt!“, murrte Arlo, warf seine Karten weg und schob drei Kupfermünzen zu Sirgan, der sie mit einem übertriebenen Nicken der Dankbarkeit entgegennahm.
    „Ja, ist … ist wirklich beeindruckend“, stammelte Lorgyn. „Geht fast unter die Haut …“
    Laris lachte auf, aber die Hand auf seinem Oberschenkel verschwand.
    Hin und her gerissen, ob er darüber erleichtert oder wehmütig sein sollte, nahm er den Krug entgegen, den Grinn ihm reichte, und trank einen ordentlichen Schluck.
    „Eine Runde geht noch, oder?“, fragte Sirgan beschwingt und gab die Karten Lorgyn, der mit dem Mischen an der Reihe war. Dem alten Knochen war anzusehen, dass er Blut geleckt hatte und gern weiterspielen würde. Sein eifriger Blick wanderte von Gesicht zu Gesicht.
    „Von mir aus“, brummelte Arlo. „Dann komme ich aber morgen zu dir zum Essen, denn du hast bald mein ganzes Geld.“
    „Bin auch dabei“, sagte Lorgyn, auch wenn drauf und dran war, geistig in die Knie zu gehen. Das Bier, das Kokettieren mit Laris … Da war kein Platz mehr fürs Kartenspielen.
    „Und du?“, fragte Sirgan und rüttelte Jasko am Unterarm.
    Den daraufhin gemurmelten Silbensalat fasste Sirgan offensichtlich als Bestätigung auf, und so bedeutete er Lorgyn, die Karten zu mischen.
    Zweimal fielen sie ihm aus der Hand, ehe er sie an die Spieler austeilte.
    Sein Blatt war gut, aber es interessiert ihn nicht. Nicht zum ersten Mal an diesem Abend focht er einen inneren Kampf aus. Und wie jedes Mal verlor er ihn.
    Er legte die Hand auf Laris´ Bein.
    Sie schnappte nach Luft.
    „So gut gleich?“, fragte Arlo und runzelte die Stirn. „Nun, meines ist auch nicht schlecht.“ Er erhöhte den Einsatz.
    Lorgyn löste seine Hand und schob mit dem Zeigefinger zwei Kupfermünzen in die Mitte des Tisches.
    Es entwickelte sich eine rasante und spannende Partie, und am Ende lag mehr Geld auf dem Tisch als bei allen vorigen Spielen zusammen.
    Laris stieg aus, desgleichen Arlo, der die anderen hatte täuschen wollen – nur leider ziemlich schlecht –, weswegen er jetzt mit angesäuerter Miene dahockte und sein Bier anglotzte, als trüge des Gebräu die Schuld an
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