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Magie

Titel: Magie
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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überrascht es mich nicht, dass er die Sklaverei erhalten will? Dennoch konnte er nicht umhin, dem Magier beizupflichten. Wenn sie alle Sklaven gleichzeitig befreiten, würde Chaos ausbrechen.
    Als Jayan sich dem Ende des Raums näherte, sah er, dass mehrere Magier in einem Kreis saßen. Der König hatte nicht auf dem gewaltigen, vergoldeten Thron Platz genommen, wie Jayan auffiel, obwohl der Stuhl, auf dem er saß, größer war und eine Rückenlehne und Armlehne hatte, während die übrigen Magier auf Hockern saßen. Hinter ihnen standen andere Magier
im Raum verteilt; einige lauschten der Diskussion, andere unterhielten sich miteinander.
    »Überdies müssen wir die Bevölkerung hier schwach halten«, fuhr Narvelan fort. »Aber nicht so schwach, dass wir mit ihnen geschwächt würden. Die Befreiung der persönlichen Sklaven bedeutet, dass die verbliebenen Magier die Menschen, die ihnen dienen, werden bezahlen müssen.«
    Der König nickte, dann blickte er zu den Neuankömmlingen. »Lord Tarakin. Sind Bolvin und die anderen aufgebrochen?«
    »Ja. Außerdem haben wir Magier Jayan und Meisterschülerin Tessia gefunden.«
    Der König sah zuerst Tessia an, dann Jayan. »Ich bin froh zu hören, dass ihr beide die Nacht überlebt habt.« Er runzelte die Stirn, dann schaute er zu Dakon. »Da Ihr Euch bereit erklärt habt, hierzubleiben und zu helfen, Sachaka zu regieren, wird Eure Meisterschülerin ebenfalls zurückbleiben?«
    Jayan schnappte nach Luft. Dakon bleibt? Das kann nicht sein! Er hat ein Dorf, das er wiederaufbauen muss, und ein Lehen, das auf seine Führung wartet.
    Aber bei näherem Nachdenken konnte er ohne weiteres glauben, dass Dakon hierbleiben und den Sachakanern helfen wollte. Vielleicht, um den Schaden wiedergutzumachen, den sie hier angerichtet hatten.
    Und Tessia wird ebenfalls hierbleiben müssen ...
    »Ich habe darüber nachgedacht«, erwiderte Dakon. »Wenn Tessia nicht in Sachaka bleiben will, steht es ihr frei zu gehen.«
    »Ich könnte Euch nicht verlassen, Lord Dakon«, sagte sie.
    Der König wandte sich zu ihr um. »Ihr habt eine Gabe, Meisterschülerin Tessia. Eine Gabe zu heilen, die Ihr andere lehren könntet. Wenn ich Euch bäte, mit mir nach Imardin zurückzukehren, würdet Ihr zustimmen?«
    Sie biss sich auf die Unterlippe und sah zuerst den König an, dann Dakon.
    »Wer... wer wird meine Ausbildung übernehmen?«
    Jayans Herzschlag beschleunigte sich. Könnte er...?

    »Das werde ich tun.«
    Alle drehten sich zu Lady Avaria um, die vom Rand des Raumes auf den Kreis der Magier zukam.
    »Dakon hat erwähnt, dass er es in Betracht ziehe zu bleiben«, erklärte sie. »Ich habe an Tessia gedacht und daran, dass sie vielleicht nicht hierbleiben möchte. Dann habe ich überlegt, dass es für mich möglicherweise an der Zeit wäre, eine eigene Meisterschülerin anzunehmen.« Sie sah Tessia an und lächelte. »Ich kann es wohl kaum mit Lord Dakons Erfahrung aufnehmen, aber ich verspreche, mein Bestes zu geben.«
    Aller Augen richteten sich auf Tessia. Sie blickte zuerst Avaria an, dann Dakon, dann Jayan, dann wandte sie sich dem König zu.
    »Wenn Lord Dakon einwilligt, wäre es mir eine Ehre, Lady Avarias Meisterschülerin zu werden.«
    Der König lächelte breit und schlug sich auf die Schenkel. »Wunderbar!« Dann richtete er das Wort an Jayan. »Wie sehen Eure Pläne jetzt aus, Magier Jayan?«
    »Ich werde nach Imardin zurückkehren«, antwortete Jayan. »Und wenn Ihr damit einverstanden seid, möchte ich mich dem Aufbau einer Magiergilde widmen.«
    Der König lächelte. »Ah. Die Magiergilde. Lord Hakkin geht dieser Idee für eine Gilde ebenfalls nach.« Er nickte. »Ihr dürft Euch ihm in diesem Unternehmen anschließen. Und nun...« Er blickte in die Runde. »Wer wird hierbleiben und Lord Narvelan und Lord Dakon dabei helfen, Sachaka zu regieren?«
    Kaltes Entsetzen stieg in Jayan auf. Lord Narvelan? Sachaka regieren? Ist König Errik wahnsinnig? Er richtete seine Aufmerksamkeit auf Narvelan. Der junge Mann hatte ein Lächeln aufgesetzt, aber es wirkte starr und eigenartig. Es passte nicht zu der Eindringlichkeit seines Blicks. Als etwas ihn ablenkte - ein Sklave, der an seinem Ärmel zupfte -, zeichnete sich wilder Zorn auf seinen Zügen ab, den er hastig wieder hinter dem Lächeln verbarg.
    Jayan hörte Tessia nach Luft schnappen.
    »Hanara«, flüsterte sie. »Das ist Takados Sklave!«
    Als Jayan genauer hinschaute, wurde ihm bewusst, dass
der Sklave, der sich jetzt vor Narvelan auf
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