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Maenner können auch anders

Maenner können auch anders

Titel: Maenner können auch anders
Autoren: Volkmar Nebe , Ralf Pingel
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dir, bei mir ist unten rum alles wund.
     
    Zur post konnte ich heute also nicht, no way. Weil ich ja kapiert habe, dass du deine kiste unbedingt wiederhaben willst, habe ich arne gefragt, ob er das ding kurz zur post bringen kann.
    Doch was soll ich sagen? Gerade hat er mich angerufen, er hat’s nicht getan. Stattdessen hat er selbst mal einen blick in deinen computer geworfen. Ich weiß, das willst du nicht hören. Aber habe ich schon erzählt, dass arne früher mal ein paar semester informatik studiert hat? Hätte ich mir eigentlich denken können, dass er nicht widerstehen kann und sich so einen super-duper-high-techrenner wie deinen laptop auch mal anschauen wollte.Keine sorge! Arne ist okay, der macht nichts kaputt. Ich habe ihm ein bisschen von unserer korrespondenz erzählt. Er findet total super, was du so machst, jetzt nicht nur wegen des computers. Diese arge-bewerbungssache hat ihn natürlich sofort interessiert, er will schließlich auch nicht immer gärtner bleiben. Jedenfalls, arne hat ein bisschen auf deiner festplatte herumgestöbert, natürlich war er auch beeindruckt von dem autobild und deiner exfreundin, dieser brünetten, die fand arne total scharf. Kannst du ihm nicht ihre adresse geben?
     
    Find ich ja verrückt, dass dein geist auch schon mal deinen körper verlassen hat. Vielleicht sollten wir uns mal absprechen, dann könnten wir uns auf halber strecke zwischen HH und kölle auf ein bierchen verabreden, in osnabrück wäre das dann wohl.
     
    So, jetzt werde ich erst mal versuchen, irgendwo in dieser wohnung ein paar kohletabletten aufzutreiben.
     
    Bis bald
    Mike

24. 3.
    8:03 Uhr
    Hallo, Mike,
     
    dass Du meinen Rechner weitergegeben hast, ist eine Riesensauerei!
    Und ganz ehrlich, so schlecht kann es Dir ja nicht gehen, wenn Du noch so lange Mails schreiben kannst.
    Ich will Dir ganz ehrlich sagen, was ich denke: Es war ein Fehler, mit Dir zu kommunizieren. Ich hätte zum Anwalt gehen sollen, wie mir mein Instinkt geraten hat. Ich will nur noch meinen Rechner.
     
    Tobias Fürstenberg

24. 3.
    10:23 Uhr
    Hallo, tobias,
     
    alles klar, ich habe kapiert.
     
    Mir geht’s schon wieder besser. Die kohletabletten haben gewirkt, alle »schotten dicht«, wie ihr in hamburg wohl sagen würdet.
     
    Gerade war ich bei arne und hab ihm deinen rechner unter den fingern weggezogen. Hab ihn gerade weggeschickt (deinen laptop, nicht arne), morgen müsstest du dein baby wieder in den händen halten.
     
    Was ist jetzt mit meinem rechner? Wiedersehen macht freude!
     
    Tja, ansonsten nichts für ungut. Danke für deine vielen tipps. Ich hoffe sehr, du kriegst deine ehe- und jobprobleme wieder geregelt.
     
    Noch ein schönes leben und viele grüße aus köln
     
    Mike
     
    PS: Viele grüße auch von arne. Hab natürlich mit ihm geschimpft. Er war total zerknirscht. Als kleine entschuldigung hat er dir ein neues safety-tool auf deinen rechner gespielt. Damit deine dateien in zukunft wirklich sicher sind.

24. 3.
    10:54
    Tja, Mike,
     
    hier endet nun unsere kleine Reise, unsere Zugfahrt dauerte viel länger als geplant. Aber unsere Reisebekanntschaft im Netz hatte was. Man sitzt virtuell beisammen und quatscht über Gott, Carola und die Nordsee. Für einen Moment in andere Welten zu schauen hat etwas Inspirierendes.
    Ich habe Deinen Laptop von UPS abholen lassen, der ist morgen früh bei Dir.
     
    Alles Gute wünscht Dir
    Tobias

25. 3.
    18:12
    Hallo, Mike?
     
    Wo bleibt mein Rechner? Ich musste extra in einen Internetshop, weil ich zu Hause keinen Rechner habe! Ich brauche den Laptop!

26. 3.
    14:34
    Du hast Deinen Laptop wieder!!!!!!
    Wo ist meiner??????????

27. 3.
    12:09
    Verarschung oder was? Der Laptop ist immer noch nicht da!!!

28. 3.
    14:12
    Verehrter Mike,
     
    da ich sowieso in Düsseldorf zu tun hatte, habe ich einen kleinen Abstecher nach Köln gemacht. Genauer gesagt, in den Hermeskeiler Weg 45b, den kleinen ehemaligen Laden mit dem verblichenen Ladenschild »Feinkost Büttgen«. Du hast Dir den ehemaligen Laden als Wohnraum ausgebaut und lebst hinter der Jalousie, haben mir die Nachbarn gesagt (Herr und Frau Neumann sowie Dietlind, die Sportstudentin mit den roten Haaren). Durch einen Spalt habe ich gesehen, dass der erste Roman von Stuckrad-Barre auf Deinem Schreibtisch liegt. Über dem Titel ist rechts oben ein Kaffeefleck (ziemlich abgestanden inzwischen, diese Popliteratur, das Buch war damals schon aufgetunte Scheiße).
    Du siehst also, ich bluffe nicht.
    Was ich irre fand, war
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