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Madame Lotti

Madame Lotti

Titel: Madame Lotti
Autoren: G Arx
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schweren malariaanfall und ist ruhig eingeschlafen. eine knappe woche davor feierten wir noch seinen zweiundsechzigsten geburtstag. mit dem geld, das du mir für seine segelschuhe zurückliessest, habe ich ihm ein paar zum geburtstag gekauft. er hat sich riesig gefreut. im ganzen erhielt er drei paar schuhe, offenbar war dies wirklich ein herzenswunsch von ihm. wir machten ihm ein gutes essen und einen geburtstagskuchen mit kerzen, und das ganze zentrum sass zusammen am tisch, und wir haben gesungen. es war sehr, sehr schön. am abend vor seinem tod sagte er mir, er habe hier im zentrum die glücklichste zeit seines lebens verbracht.
    lotti

    Von: Gabriella Baumann-von Arx
    Datum: 16. April 2004
    An: Lotti Latrous
    Betreff: Es tut weh.
    Liebe Lotti
    Felix bricht mir im Moment fast das Herz.
    Gabriella

    Von: Lotti Latrous
    Datum: 20. April 2004
    An: Gabriella Baumann-von Arx
    Betreff: Re: Es tut weh.
    liebe gabriella
    ich weiss. mir auch. wir haben ein foto von ihm beim lavabo aufgehängt, er wird uns weiterhin begleiten.
    wir haben drei neue waisen aufgenommen, und émilie läuft! ich werde sie übermorgen zu dr. chenal bringen!
    lotti

    Von: Gabriella Baumann-von Arx
    Datum: 26. April 2004
    An: Lotti Latrous
    Betreff: Vorhersehung.
    Liebe Lotti
    Du glaubst an die Vorhersehung? Ich seit heute auch! Ich habe soeben mit einer hier gut bekannten Firma telefoniert, die dir das Geld für den Bau des Mütter- und Kinderheimes spenden will! Unter einer Bedingung: Anonymität. Ich werde eine Verbindung zwischen euch herstellen.
    Gabriella

    Von: Lotti Latrous
    Datum: 3. Mai 2004
    An: Gabriella Baumann-von Arx
    Betreff: Re: Vorhersehung.
    liebe gabriella
    ich fühle mich beschützt, verstehst du das?
    émilie hat heute versucht, ihre bettnachbarin umzubringen.
    lotti

    Von: Gabriella Baumann-von Arx
    Datum: 5. Mai 2004
    An: Lotti Latrous
    Betreff: Wie denn das?
    Liebe Lotti
    Émilie? Und wie das bitte? Ich bin froh, dass sie es nicht geschafft hat, sonst könnte ich jetzt nicht so herzlich lachen.
    Du fühlst dich beschützt, das verstehe ich. Es ist auch so! Aber vergiss du nicht, deine Kranken vor Émilie zu schützen.
    Gabriella

    Von: Lotti Latrous
    Datum: 8. Mai 2004
    An: Gabriella Baumann-von Arx
    Betreff: Re: Wie denn das?
    liebe gabriella
    dr. chenal musste auch schallend lachen wegen émilies mordanschlag. wie sie das gemacht hat? nun, sie versuchte sich als krankenschwester und wollte eine bluttransfusion abhängen, die die frau dringendst benötigte. hätten wir es nicht gemerkt, dann … hätten, hätten! wir haben es gemerkt, also! übrigens macht jean-baptiste seine neue arbeit als pfleger fantastisch.
    ibrahim ist gestorben, der mann mit der gürtelrose, den wir in vridi-canal getroffen haben. kurz zuvor starb seine frau. die beiden hinterlassen zwei töchter, neun und zwölf jahre alt. sie sind beide negativ, wenigstens das. kannst du dich an diese frau erinnern, die uns an deinem abreisetag im rollstuhl fast gestorben wäre?
    lotti

    Von: Gabriella Baumann-von Arx
    Datum: 10. Mai 2004
    An: Lotti Latrous
    Betreff: Aber sicher!
    Liebe Lotti
    Du fragst, ob ich mich erinnere? Aber sicher erinnere ich mich! Ich habe nie nach ihr gefragt, weil ich zu wissen glaubte, dass sie die Nacht nicht überstehen würde.
    Gabriella

    Von: Lotti Latrous
    Datum: 12. Mai 2004
    An: Gabriella Baumann-von Arx
    Betreff: Re: Aber sicher!
    liebe gabriella
    nun, sie hat die nacht überstanden. und die folgenden auch. sie hat zugenommen und steht, da sie zwei kinder hat, bereits im mütterpatenschaft-projekt.
    lotti

    Von: Gabriella Baumann-von Arx
    Datum: 15. Mai 2004
    An: Lotti Latrous
    Betreff: Unglaublich!
    Liebe Lotti
    Wie heisst sie?
    Gabriella

    Von: Lotti Latrous
    Datum: 18. Mai 2004
    An: Gabriella Baumann-von Arx
    Betreff: Re: Unglaublich!
    liebe gabriella
    mélanie!
    lotti

Nachwort
    Immer wieder werde ich gefragt, woher ich bloss die Kraft nehme, jeden Tag gegen Windmühlen anzukämpfen. Nun, ich kämpfe nicht mehr gegen etwas, sondern für etwas. Ich kämpfe nicht gegen die Armut, sondern dafür, dass die Reichen den Armen helfen. Nicht gegen den Teufel, sondern für Gott, nicht gegen den Hass, sondern für die Liebe. Nicht gegen Hunger, sondern dafür, dass alle meine Kinder jeden Tag etwas zu essen haben. Nicht dagegen, dass die Kinder zu Waisen werden, sondern dafür, dass ihre Mütter leben! Ich kämpfe jeden Tag für das Leben. Das ist das eine, das andere, das mir unendlich viel Kraft gibt, ist die Erkenntnis, dass
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