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Macht und Rebel

Titel: Macht und Rebel
Autoren: Matias Faldbakken
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BLOSS NICHT FRANKEEE!!!« Er läuft rot an vor Wut, doch bevor er antworten kann, stößt Fatty Frank Leiderstam einen herzzerreißenden Schrei aus, der Remmy zusammenzucken lässt:
    »NEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!« »Scheiße, was ist mit dir los, Frank!?! Hä!?!« Fatty hat Schluckauf, er hält sich die Hand vor den Mund und schaut starr auf die große Wand des städtischen Krankenhauses. Remmy dreht sich um, schaut in dieselbe Richtung und flüstert: »Au Kacke.«
    Der Bus bremst, der Motor wird abgewürgt, mit einem hydraulischen »pschschsch« geht die Tür auf, Fatty purzelt heraus, gefolgt von Remmy. Dann stehen sie nebeneinander und sehen auf die Bilder, die dicht an dicht auf Billboards den gesamten Hertugvei entlang zu sehen sind, Fatty dreht sich mit fliegenden Locken um und sieht dasselbe Bild gigantisch vergrößert und beleuchtet weit oben an der Wand des Hotel Royal. Und was zeigen all diese Bilder? Hier bitte: Frank Leiderstam im roten Kampfoverall steht auf einem brennenden PAYPLUG-Logo mit ausgestreckten Armen in seiner typischen Jesus-der-Juden-König-Pose, die große T.S.I.V.A.G.-Fahne in der Hand, umwirbelt von weißen Blättern und Rauch. Untertitel:
    T.S.I.V.A.G. UND DIE JUDEN GEMEINSAM IM KAMPF GEGEN DIE UNMORAL DER KONZERNE! T.S.I.V.A.G …– THOMSON, SMITHSON, IMMHAUSER VALUES ALIMITED GOOGOL
     
    T.S.I.V.A.G. und NODDY haben gemeinsam mit beunruhigend präzisem Timing dafür gesorgt, die gesamte Stadt zu plakatieren. In weniger als vier Stunden haben sie 1800 Billboards mit Fatty als aktivistischem Poster-Boy verteilt. Fatty fällt auf die Knie und fängt an zu schluchzen.
    »WIIIEEE DEEENNNN??? WAAARUUUUM??? WAAARUUUUM???«, heult er, dass seine Guantanamo-Maßanfertigung erzittert, aber er verstummt sofort, als Remmy schreit:
    »Du Überlääääuuuferschweeiiiiiiin! Verääääääter!«, und ihm einen Tritt in die Nieren verpasst, dass er ohnmächtig zusammensackt.

NACHSPIEL
    »Sauber, Macht … wirklich sauber!«, sagt Marketingchef Thomas Ruth. Er sieht den lächelnden Macht an und dann an Macht vorbei zu T.S.I.V.A.G.-CEO Hasse Cashavettes. Cashavettes nickt; er hat einen Arm Thong um die Schultern gelegt, den anderen Thong Jr. Sie stehen auf seiner Dachterrasse in der Stadtmitte und blicken auf das Bild von Fatty, das große Teile der Fassade des Hausblocks gegenüber bedeckt. Einen Drink in der Hand, lehnt Rebel sich übers Geländer und spuckt auf die Straße vierzehn Stockwerke unter ihm. Er blickt zu Fattys siegesgewissem Lächeln hoch, das ihn unter den Strahlern anleuchtet. Es ist halb ein Uhr nachts.
    Hinter ihnen sitzen zehn, zwölf Leute auf der Terrasse mit Drinks um einen Tisch aus Stahl und Glas. Frank Wise ist da, Ruths Frau Janine ist da, Rick Lasn, der Fotograf, ist da, der Finanzvorstand Niko Fick Ding ist ebenso da wie andere PR-Mitarbeiter von T.S.I.V.A.G. und NODDY.
    Hasse knuddelt die beiden kleinen Mädchen und kommt zu Macht und Rebel herüber.
    »Where did you find the fat Jew, Macht?«, fragt er.
    »Oh, you know, contacts«, sagt Macht. »Friends of friends of Rebel.«
    »So Rebel knows a lot of Jews, or what?«
    »Well, some, I guess … Do you know many Jews, Rebel?«
    Rebel spuckt noch einmal auf die Straße.
    »Some …«, sagt er.
    »Excellent … Excellent. Well, he did his job thoroughly, didn't he? That fat Jew.«
    »Yeah, he did«, sagt Macht.
    »He really fucked up PAYPLUG, didn't he?«
    »Yeah, he did.«
    »Well, I don't know many Jews myself. The only relation I have to Jews is through jokes, actually …«
    »Really?«, fragt Macht.
    »Yeah … yeah … jokes …« Hasse Cashavettes blickt nachdenklich, »yeah, listen to this: Do you know what a Jewish dilemma is …?«
    »Hey, Hasse, I've gotta go …«, unterbricht ihn Fotograf Rick Lasn.
    »What's that, Rick? You gotta go?«, fragt Hasse.
    »Yeah, sorry, I'm going to Brussels tomorrow. Just wanted to say hi and bye to the guys …«
    »Sure you can't stay? Come on! You can handle another drink.«
    »No, no, I can't, I've got a prain … plane to catch«, sagt Rick höflich.
    »Ah well, that's a shame … Have a nice trip, Rick!«
    Am Tisch bekommen alle vier, Macht, Rebel, Thong und Thong Jr., einen Drink in die Hand gedrückt. Der steinreiche und EHRLICHE Bruder von Hasse Cashavettes winkt Rebel und Thong zu sich rüber. Er klopft Rebel freundschaftlich auf den Rücken und sagt, diese »Juden-Billboards« seien ja wirklich super.
    »Kennst du viele Juden, Rebel?«
    »Ein
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