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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an
Autoren: Carly Phillips
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ein Problem?« fragte er die drei.
    Annabelle schüttelte sogleich den Kopf. Sie hatte offenbar gleich erkannt, dass es klüger war, ihn nicht zu reizen. Es gefiel ihm, dass sie mit haarigen Situationen umzugehen wusste - andererseits könnte ihm das aber, wenn sie erst älter war, auch Kopfzerbrechen bereiten. Es würde ihm nicht schmecken, mit einem Frauenzimmer, das gewitzter war als er, unter einem Dach zu wohnen. Mal sehen, ob ihre Schwestern auch so raffiniert waren.
    Die Jüngste stemmte aufmüpfig die Fäuste in die Hüften. »Wenn du fluchen darfst, kann ich dann auch tun, was ich will?«
    O je. Noch so ein Früchtchen.
    »Kommt darauf an. Was möchtest du denn tun?«
    »Dieses blöde Kleid ausziehen!«
    Yank grinste in sich hinein. Vielleicht war es ja doch nicht so schwer, den Ersatzvater zu spielen. »Ich glaube, das lässt sich einrichten. Du bist Michelle, nicht?«
    Sie nickte. »Aber du darfst Micki zu mir sagen.«
    »Niemand sagt Micki zu dir, und außerdem ist das ein Name für Jungs«, wandte ihre mittlere Schwester missbilligend ein.
    »Geht klar, Micki«, sagte Yank und dachte dabei an sein Idol, den Baseball-Star Mickey Mantle.
    Sophie verdrehte die Augen und schnaubte »Rabauke!«
    »Püppchen!« gab Micki sogleich zurück.
    Ein Wort ergab das andere, ihre Stimmen wurden zunehmend schriller. Yank zog den Kopf ein. Schließlich ging Annabelle dazwischen und stampfte mit dem Fuß auf. »Benehmt euch, ihr zwei!«, kreischte sie und klang dabei nicht minder schrill und quengelig.
    Und schon steckte Yank mittendrin in der Welt der kleinen Ladys. Was um Himmels willen sollte er mit diesem Trio anfangen?

1
    »Ruhe im Sitzungssaal!« Y
ank Morgan klopfte mit seinem Hammer mahnend auf den Tisch, um die Anwesenden beim allwöchentlichen Hot-Zone-Meeting zur Ordnung zu rufen.
    Sein voller dunkler Schopf, durchzogen von der einen oder anderen grauen Strähne, stand ihm stets etwas widerspenstig vom Kopf ab; und bis seine Nichten endlich Platz genommen hatten, war er sich wie üblich wiederholt frustriert durch die Haare gefahren und sah nun noch zerzauster aus als sonst.
    In seiner Funktion als Leiter der Sport- und PR-Agentur, die er inzwischen gemeinsam mit den dreien in einem Hochhaus in Manhattan betrieb, liebte er es, zwischendurch auf seine Autorität zu pochen. Zu diesem Zweck machte er eifrig von seinem gravierten Hammer Gebrauch, den ihm Judge Judy, die Fernsehrichterin, zum Geburtstag geschenkt hatte. Allerdings änderte diese Insignie nichts an der Tatsache, dass er hier der einzige Mann unter drei Frauen war; vier, wenn man Lola, seine persönliche Assistentin, mit einrechnete, die ihm gern vorschrieb, was er zu tun hatte und wann.
    Annabelle Jordan wechselte einen raschen Blick mit ihren beiden Schwestern, die Yank ebenso nachsichtig und merklich belustigt beobachteten wie sie selbst. Als Teenager hatten sie den Regeln ihres Onkels kaum je Beachtung geschenkt, was vor allem daran gelegen haben mochte, dass er keine aufstellte. Je älter die Mädchen wurden, desto verzweifelter versuchte er die Tatsache zu kaschieren, dass sich alle drei ständig über seinen Willen hinwegsetzten, sei es in Privatangelegenheiten oder in der Firma. Seinen Tick mit dem Hammer nahmen sie daher gern in Kauf, weil er ihrem Onkel ein gewisses Maß an Stolz und Selbstvertrauen verlieh und es wenigstens so aussehen ließ, als habe er seine neuen Teilhaberinnen unter Kontrolle.
    Annabelle hatte sich nach dem Studium in Yanks Sportagentur den Traum vom Familienbetrieb verwirklichen dürfen. Eigentlich hatten weder sie noch ihre Schwestern je daran gedacht, in der Firma ihres Onkels als Sportagentinnen zu arbeiten; vielmehr waren alle drei ganz scharf darauf, in die PR-Branche einzusteigen. Schließlich kam Annabelle die zündende Idee, den bisherigen Betätigungsbereich von Hot Zone auszubauen und Onkel Yanks Klienten auch über ihre sportliche Karriere hinaus zu betreuen.
    Ihr Konzept war von Erfolg gekrönt. Mittlerweile managte die PR-Abteilung der Firma Hot Zone Profisportler nicht nur auf dem Gipfel ihres Erfolges, sondern begleitete sie auch in den mehr oder weniger freiwilligen Ruhestand. Yank hatte jeder seiner drei Nichten nach Beendigung ihres Wirtschaftsstudiums eine Stelle bei Hot Zone verschafft und ihnen darüber hinaus auch Firmenanteile vermacht. Auf diese Weise war ein Unternehmen entstanden, das Annabelles Bedürfnis, ihre kleine Familie zusammenzuschweißen, sehr entgegenkam.
    »Kommen wir zur heutigen
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