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Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen
Autoren: Dan Shocker
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des Toten Gottes‹ an. Nur einen einzigen Hieb
führte er aus. Das Ergebnis war ein momentanes Grauen.
    Der Kopf der alten Frau löste sich von den Schultern, rollte
wie ein Ball über den Boden und blieb direkt vor Hellmarks
Füßen liegen.
    Blut!
    Grauen schnürte Björn die Kehle zu.
    War er doch einer Täuschung erlegen?
    Hatte der unheimliche Herrscher dieser Welt ihm ein Trugbild
geschickt?
    Der Schock währte nur eine Sekunde.
    Dann sah er, daß er richtig gehandelt hatte.
    Die uralte Frau, die ihn bisher begleitet hatte und von der er
glaubte, sie sei Carminia, war eine Puppe.
    Die rote, klebrige Flüssigkeit färbte sich schwarz-gelb
und sah aus wie eine Lackfarbe, die jemand auf dem Boden
verschüttet hatte.
    Und noch etwas gab ihm Gewißheit.
    Das ›Schwert des Toten Gottes‹!
    Es bot ihm Schutz und Sicherheit und tötete nur Boten der
Finsternis und wilde Tiere. Menschliche Feinde wurden verletzt und
damit kampfunfähig gemacht. Ein solcher Hieb Carminia
gegenüber, der sie ihm wahrsten Sinn des Wortes den Kopf
kostete, wäre niemals möglich gewesen.
    Der finstere, sorgenvolle Ausdruck auf seiner Miene
verschwand.
    Erleichterung empfand er, und ein warmes Glücksgefühl
rieselte durch seinen Körper, obwohl damit noch nichts
entschieden war.
    Der kopflose Leib und der abgeschlagene Kopf zu seinen
Füßen veränderten sich rasch.
    Die lederartige Haut wurde stumpf und brüchig und fiel morsch
wie ein Staubhaufen zusammen. Bevor der Kopf verging, glühte er
nochmal fluoreszierend grün auf, als würde dadurch wie mit
einem elektronischen Signal kundgetan, daß diese
›Apparatur‹ endgültig unbrauchbar geworden war.
    Hellmark riß die Waffenhand empor. Die Spannung fiel von ihm
ab wie eine zweite Haut, und er fühlte sich bereit zu neuen
Taten.
    Eine Kopie Nh’or Thruus war vernichtet – nun war es an
der Zeit, Carminia aus den Klauen des Unheimlichen zu befreien, ehe
er sich etwas Anderes, Furchtbares einfallen ließ…
    Und daß der bis jetzt im Unsichtbaren gebliebene
Dämonische sein Pulver noch nicht verschossen hatte, bewies
allein schon die Tatsache, daß es ihm gelungen war, Carminia
Brado in die finstere und geheimnisvolle Tiefe zu locken, die Zoor
offensichtlich zu bieten hatte.
    Dort unten, wo auch Arson an einen steinernen Pflock gekettet war,
bahnte sich etwas an.
    Und Macabros wurde Zeuge von allem.
    Doch dies allein genügte Björn nicht. Er hatte die
Hände frei, wußte, wo Nh’or Thruus finsteres Reich
wirklich begann, und sein Herz war voller Mut und
Entschlossenheit.
    Durch Macabros war er unterrichtet über die Umgebung. Was die
Sinne seines Zweitkörpers aufnahmen, wurde
Bewußtseinsinhalt des Originals.
    Er ›sah‹, wie Carminia sich aus der dunklen Nische
löste, sich verwirrt umsah und dann über den felsigen Boden
auf das schwarze, zähe Wasser zuging, das wie Öl an das
steinerne Gestade schwappte.
    Ein schwarzer See tief im Innern der fremden Welt! Mitten im
Wasser lag eine Insel auf der eine dunkle, trutzige Burg stand, die
in ihrer Form, ihren grotesken Mauern und Türmen ihresgleichen
auf der Erde suchte. Dieses Bauwerk sah aus, als hätte ein
Magier es gestaltet…
    Macabros blieb absichtlich hinter einem Felsvorsprung stehen, um
Carminias Schritte zu beobachten, um zu sehen, was sie im Schild
führte.
    Sie hielt etwas in der Hand. Aber es bereitete in der ewigen
Dämmerung gewisse Schwierigkeiten, den Gegenstand zu
erkennen.
    Macabros beugte sich weiter nach vorn. Carminia hatte ihn noch
immer nicht gesehen. Sie bewegte sich wie eine Puppe, und wieder
wurde Björn das Gefühl nicht los, daß er an der Nase
herumgeführt wurde.
    War auch diese Carminia nicht echt?
    Sie erreichte den klobigen, altarähnlichen Stein, auf dem ein
kleiner Ledermantel lag. Darin befand sich ein versteinertes Auge des
Schwarzen Manja, eines außergewöhnlichen Tieres, das vor
rund zwanzigtausend Jahren auf der legendären Insel Xantilon
eine besondere Rolle spielte. Xantilon war einst wie Atlantis,
Lemuria und Mu in den Fluten der Weltmeere versunken.
    Der faustgroße Stein, der aussah wie ein ungeschliffener
Rubin, besaß dämonenabwehrende Eigenschaften.
    Es sah ganz so aus, als hätte Arson - auch gegen seinen
Willen – den Beutel mit dem kostbaren Inhalt auf dem Altarstein
deponiert. Zu seinem persönlichen Schutz hatte Hellmark dem
Freund das Manja-Auge zu treuen Händen überlassen. Aber
jedes Objekt, das geschaffen worden war, um den Feinden ans der
Finsternis und den
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