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Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Titel: Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle
Autoren: Dan Shocker
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raffte sich wieder auf, und ohne einen Blick
hinter sich zu werfen gelang es ihm, hinter einem Felsvorsprung
unterzutauchen. Von da aus erreichte er den nach oben führenden,
steinigen Pfad, den sie vorhin zum Abstieg benutzt hatten.
    Das Geröll unter seinen Füßen geriet in Bewegung.
Pilgram stürzte. Wieder ging es einige Meter nach unten. Dann
kam eine neue Welle, sie schwappte weit über jene
Markierungslinie hinaus, die das Wasser sonst an Land
spülte.
    Es kam Pilgram vor, als hätte eine Kanone ihn ins Visier
genommen und würde ihn mit Schmutz beschießen.
    Schmierige Pflanzenteile und eine leere Konservendose trafen ihn.
Ein großer Fisch klatschte unmittelbar neben seinem Kopf auf
den steinigen Untergrund, sprang wie ein Gummiball in die Höhe,
lag zitternd und mit aufgerissenem Maul schließlich einen Meter
vor ihm, und seine Bewegungen erlahmten.
    Der Engländer krallte sich in die steinige Erde und hielt
sich an einem Felsblock fest.
    Sich halb zur Seite drehend, mußte Pilgram sehen, daß
das Meer vor ihm unheimlich angeschwollen war, daß
Fontänen aufstiegen, als würden unterseeische Bomben
explodieren, daß vollkommen unmotiviert sich Wellen bildeten,
die sich krachend auf dem Land brachen.
    Das Grauen schnürte dem jungen Mann die Kehle zu.
    So etwas hat er noch nie erlebt. Er war schon oft auf dieser Seite
der See gewesen, aber heute kam ihm die Umgebung fremd und unheimlich
vor, als wäre er nie hier gewesen.
    Pilgrams Herz schlug wie rasend.
    Er keuchte erschöpft und kroch auf dem Bauch nach oben. Nur
nicht wieder von solch einer Welle getroffen werden! Er mußte
so schnell wie möglich weiter nach oben kommen, um den riesigen
Brechern auszuweichen.
    Die Welt und die Natur spielten verrückt. Es herrschte kein
Sturm, aber das Meer war aufgewühlt, als würde in der Tiefe
ein gewaltiges, urwelthaftes Ungetüm den Angriff
vorbereiten.
    Ein Erdbeben?
    Unwillkürlich kam dem Benommenen auch dieser Gedanke.
    Jessy und die anderen… er konnte sie nirgends sehen. Ob das
Meer sie verschluckt hatte?
    Pilgram wußte nicht mehr zu sagen, wie es ihm gelang, auf
dem steinigen Pfad nach oben zu kommen, sich aufzurichten und halb
geduckt weiter zu laufen, bis er vor Erschöpfung auf einem
Felsvorsprung zusammenbrach.
    Kraftlos griff der junge Mann in die steinige Erde und wollte sich
automatisch weiter in die Höhe ziehen, aber dazu war er schon zu
schwach.
    Während tief unter ihm das Meer rauschte und schäumte
und die Wellen gegen die steilen, zerklüfteten Felswände
krachten, so daß man meinte, ein schweres Gewitter würde
sich über diesem Ort austoben, verlor Joe Pilgram das
Bewußtsein.
     
    *
     
    Der Bobby sah, wie erschrocken der Junge war, und unterließ
deshalb eine kritische Bemerkung.
    »Er muß hier sein«, stieß Pepe hervor, noch
ehe der Uniformierte zu Wort kam. »Ich hab’ ihn hier als
Wächter zurückgelassen… ich hab’ fast geahnt,
daß der Mörder von Missis Green auf geheimnisvolle Weise
untertauchen würde.«
    Der Bobby nickte nachdenklich. »Soso«, murmelte er, und
in seiner Stimme war eine gewisse Strenge nicht zu
überhören. »Du hast es also geahnt…« Man sah
dem Mann förmlich an, wie es hinter seiner Stirn arbeitete.
    Er hielt das Ganze für eine recht fantastische Geschichte,
versuchte aber, sich das nicht anmerken zu lassen. Im Verhalten des
Mexikanerjungen lag etwas, das ihm zu denken gab.
    Die Tür des Lädchens stand offen, aber auf den ersten
Blick schien nichts von dem zu fehlen, was Mrs. Green in ihrem
Geschäft anbot. Und Spuren eines Kampfes – waren nicht zu
entdecken! Die Schubladen an der Verkaufstheke waren abgeschlossen,
die Instrumente in den Wandregalen ordentlich eingeräumt, so
daß jeder Gedanke, ein Dieb könne sich hier betätigt
haben, von vornherein absurd war.
    Der Bobby machte es sich nicht einfach. Er kontrollierte
sämtliche Räume im Parterre und stieg schließlich
gemeinsam mit Pepe über die Treppe nach oben in die erste
Etage.
    Geschäft und Wohnung der Mrs. Green waren eine eigene kleine
Welt für sich.
    Durch einen Hintereingang war beides miteinander verbunden. Das
Haus gehörte Mrs. Green, und sie schien – was in
eigenartigem Widerspruch zu ihrem Geschäftsgebaren stand –
Angst vor fremden Menschen oder zumindest den Wunsch in die Tat
umgesetzt zu haben, allein und ungestört hier zu wohnen.
    Über den normalen Hauseingang war weder Geschäft noch
Wohnung zu erreichen. Eine später eingezogene Wand machte es
unmöglich.
    Der
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