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Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Titel: Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer
Autoren: Dan Shocker
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dumpf.
»Nenn’ mich den Wächter am Zwielichtfluß.
Nenn’ mich Totschläger oder Dämon. Es ist nicht
wichtig, Mirakel.«
    Khrögos stand gelassen da und ließ keine Sekunde in
seiner Aufmerksamkeit nach.
    »Zu viel Zeit ist verflossen, als daß Namen noch eine
Bedeutung haben können«, fuhr Khrögos fort.
»Jahre werden zu Sekunden an diesem Ort – und Sekunden zu
Ewigkeiten.
    Du bist verloren, Mirakel.
    Du hast einen geweihten Tempel Shab-Sodds betreten. Zur Strafe
bist du auf ewig verdammt. Niemals wieder wirst du
zurückkehren.«
    Der Dykte sah hinüber zu den Kristallbäumen.
    »Zurück, Mirakel!« wiederholte Khrögos
drohend. »Selbst dein Blick beschmutzt die Unberührbaren
auf der anderen Seite. Zurück – oder du stirbst!«
    Fauchend zerschnitt das Flammenschwert die Luft.
    Der Dykte verengte die Augen. »Niemand befiehlt mir,
Khrögos«, erwiderte er kühl. »Auch du nicht! Und
ich werde die andere Seite erreichen. Vielleicht liegt dort der
Ausgang…«
    Er musterte aufmerksam das fremde, graue Gesicht. Bei seinem
letzten Satz huschte ein erschreckter Ausdruck über die klobigen
Züge. Also stimmte seine Vermutung!
    »Niemand wird mich daran hindern, Khrögos«,
prophezeite der Dykte. »Niemand…«
    Der Wächter des schwarzen Flusses nickte bedächtig.
»Deine Wahl ist getroffen. Wer den Warnungen nicht folgt, ist
dem Tod geweiht!«
    Khrögos trat einen Schritt nach vorn.
    »Dann stirb, Mirakel!«
    Blitzartig zuckte das Flammenschwert in die Höhe. Von der
Spitze löste sich ein krachender Entladungsblitz, spaltete das
fahle Licht und schuf einen ellipsenförmigen Funkenring.
    Mirakel spürte warme, moderig riechende Luft über seine
Haut streichen.
    Aus dem bläulichen Ring ertönten undefinierbare Laute.
Ein Schatten erschien, wurde kompakter und deutlich sichtbarer.
    Und dann materialisierte das Ungeheuer.
    Vage erinnerte das gespenstische Geschöpf an eine Krabbe,
aber es war von einem groben Pelz umhüllt und statt Scheren
besaß es unzählige Arme.
    Menschliche Arme, wie. Mirakel vom Grauen geschüttelt
erkannte.
    Das Monstrum war fast doppelt so groß wie der Dykte und
hüpfte mit vier kräftigen, mehrfach geknickten Beinen
über den Fels.
    Khrögos lächelte triumphierend und deutete auf Mirakel.
»Töte den Frevler, Na’ib!«
    Im gleichen Moment schoß das Ungeheuer auf den Dykten
zu.
    Mirakel zögerte keine Sekunde. Mit einem gewaltigen Satz
hechtete er zur Seite und entging dem tödlichen Angriff.
    Na’ib röchelte wutentbrannt und griff mit den
menschlichen Armen nach seinem Gegner.
    Der Dykte fühlte eisenharte Finger an seiner Schulter,
riß sich mit knapper Not los und versetzte dem Monstrum einen
klatschenden Schlag in die verzerrte Fratze.
    Na’ib wich zurück und brachte sich mit einem raschen
Sprung in Sicherheit. Lauernd musterte er seinen rotgekleideten
Gegner.
    Offenbar, dachte Mirakel grimmig, hatte es das Monstrum bisher mit
wehrlosen Opfern zu tun gehabt.
    »Na’ib!« zischte Khrögos zornig.
»Zögere nicht!«
    Sofort krümmten sich die Sprungbeine und schnellten den
krabbenförmigen Körper vorwärts.
    Mirakel erhielt einen schmerzhaften Stoß und torkelte einen
Moment benommen. Schon hatte ihn die mörderischen Kreatur in
ihrem Griff. Dutzende Finger tasteten nach seiner Kehle.
    Der Dykte blickte nach oben und starrte genau in das
bösartige Antlitz seines Widersachers.
    Na’ib öffnete den Mund und entblößte faulige
Zahnstummel. Siegessicher begann er tief und grollend zu lachen.
    Mirakel ächzte unter dem würgenden Griff seines
dämonischen Feindes. In seiner Verzweiflung ließ er sich
fallen. Verblüfft lockerte sich der Druck der Arme.
    Auf diese Gelegenheit hatte der Dykte nur gewartet. In
Sekundenschnelle war er unter Na’ibs Armen hindurch, umklammerte
eines der pelzigen, kräftigen Sprungbeine und zog mit aller
Kraft.
    Das Monstrum knickte ein und stürzte polternd. Aus dem
verzerrten Mund löste sich ein schriller, entsetzter Schrei.
    Mirakel ballte die Faust, schlug zu und traf Na’ib genau
zwischen die Augen.
    Er wurde sofort still. Ein erstaunter Ausdruck erschien auf den
entstellten Gesichtszügen, dann rührte er sich nicht
mehr.
    Sofort wirbelte der Dykte herum.
    Lautlos hatte sich Khrögos an ihn herangeschlichen. Mit einem
gutturalen Ruf hob er das Flammenschwert zum tödlichen
Streich.
    Mirakel wurde von dem Glanz der Waffe nahezu geblendet.
Unvermittelt schien alle Kraft aus seinen Gliedern zu weichen, aber
der rätselhafte Schwächeanfall
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