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Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Titel: Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche
Autoren: Dan Shocker
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Armgelenke der Unbekannten gestülpt
worden waren.
    »Danke! Sie kamen im letzten Augenblick, vor der Erde
brauchen wir uns nicht zu fürchten.«
    »Wer sind Sie?« fragte Björn.
    »Soomyana… und wie… heißen Sie?«
    »Björn.«
    Er erhob sich. Vorsichtig stellte er einen Faß unterhalb des
Quaders. Der Untergrund war fest und warm. Ein leises Vibrieren lief
durch ihn hindurch. Dies; war auf die Aktivität der noch
glutflüssigen Magmaströme unter der erkalteten Haut
zurückzuführen.
    Gewaltig und düster breitete sich die massige Stadt aus, die
mit ihren Türmen und Säulen, mit ihren Mauern und
labyrinthähnlichen Gassen und Schächten bedrohlich und
unheimlich wirkte.
    Der Blick nach links führte hinaus in das offene,
hügelige Land, das in der Ferne flacher wurde und zum Meer hin
abfiel.
    Die schwarzen Wolken am Himmel verzogen sich.
    Unweit des Firmaments nahm Björn mehrere große Krater
wahr, um die feuriger Schein spielte und aus deren Innern
heißer Dampf emporstieg.
    Die Atmosphäre war anders… der Himmel, der in der Ferne
mehr zu ahnen denn zu sehen war, wirkte so irdisch. Nur wer andere
Himmel geschaut hatte, dem wurde der Unterschied bewußt.
    Euch Soomyana erhob sich von dem großen Krater und stellte
sich furchtlos auf den noch wankenden, warmen Untergrund.
    Die Frau ging auf Hellmark zu und blickte ihn aus großen,
dunklen Augen an. Unergründlich dieser Blick, rätselhaft
das Lächeln.
    »Ich werde dir, Björn, was du getan hast, nie vergessen.
Deinen Namen werde ich mir merken… und du solltest den Namen
Soomyana gut in deinem Gedächtnis bewahren.«
    Noch während sie sprach, veränderte sich der Ausdruck
ihrer Augen. Hellmark hatte plötzlich das Gefühl, als
würde die Fremde durch ihn hindurchblicken. Sie schaute in eine
imaginäre Ferne, und ihre Gedanken waren weit weg.
    Da zerflossen die Umrisse ihres Körpers, die Struktur wurde
dünner. Sie wurde zu einem Nebelhauch, der verschwand. Dann war
die Stelle vor ihm leer.
    Es schien, als wäre Soomyana nie gewesen.
     
    *
     
    Auf der VICTORY war der Teufel los.
    Es schien, als ob jemand mit einem gigantischen Hammer gegen das
fünfundzwanzigtausend Tonnen schwere Schiff schlüge.
    Ein Dröhnen ging durch den Schiffsleib. Ein
häßliches Ächzen erfüllte die Luft und ging in
ein wimmerndes Crescendo über.
    »’raus hier!« brüllte Commander Franklin.
    Das Krachen und Bersten schluckte die anderen Worte, die er noch
rief.
    Die VICTORY war aufgelaufen!
    Sie brach in der Mitte auseinander. In der nächsten Sekunde
schoß die Flutwelle in den Bauch des Schiffes.
    Befehle über Lautsprecher und Funk waren jetzt nur noch
möglich. Was in Tausenden von Trainingsstunden für den
Notfall geübt worden war, nun wurde es bittere Wirklichkeit.
    Es galt, Hunderte von Menschen innerhalb weniger Sekunden in
Sicherheit zu bringen.
    Das Schicksal aber entwickelte seine eigenen Gesetze.
    Das Flugdeck der VICTORY war nicht mehr benutzbar. Die
Düsenjäger lösten sich aus ihren Halterungen und
klatschten in die aufgewühlte See. Doch da, wo es eigentlich nur
Wasser hätte geben dürfen, befand sich noch eine andere,
weitaus gefährlichere Substanz.
    Eine rote, dickflüssige Brühe schwappte krachend gegen
das havarierte Schiff.
    Alles schrie und lief durcheinander.
    Wasser mischte sich mit Lava. Die Luft rundum schien dem Vorraum
der Hölle zu entweichen.
    Menschen wurden von Flutwellen wie lästige Insekten über
Bord gespült. Solange sie noch ins Wasser getragen wurden,
verlief das glimpflich, weil die meisten inzwischen ihre
Schwimmwesten trugen. Hoffnungslos wurde die Lage für
diejenigen, die auf die Lavaschollen trafen.
    Ratterndes Motorgeräusch!
    Einigen Helikoptern war es gelungen, das auseinanderbrechende
Schiff rechtzeitig zu verlassen.
    Wie überdimensionale Hornissen schwebten die Maschinen
über der schräg liegenden VICTORY und wurden zu
wirkungsvollen Rettungsgeraten.
    Strickleitern sanken herab. Verzweifelte Menschen krallten sich
hinein und zogen sich nach oben. Die Verletzten erhielten Hilfe durch
die Kameraden.
    Rani Mahay erreichte das Oberdeck.
    An seiner Seite liefen Conchita Funchal und Capitano Montez. Die
drei Menschen blieben zusammen, als gäbe es eine
stillschweigende Übereinkunft zwischen ihnen.
    Der Inder dachte mit keinem einzigen Gedanken an den kleinen
›Vogel‹, der auf seiner Schulter hockte und sich dort
verzweifelt mit Händen und Füßen festkrallte. Er
fürchtete, durch den raschen Lauf
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