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Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Titel: Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche
Autoren: Dan Shocker
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auf die Waffe, die er beim Fallen verloren hatte. Nach
ihr zu greifen war sinnlos. Er war nicht imstande, seine
muskulösen Arme auszustrecken. Und mit der Waffe stimmte
ebenfalls etwas nicht…
    Auch die kam ihm plötzlich so groß vor. Wie ein
gewaltiger Klotz lag sie vor ihm, mindestens zehnmal so groß
wie seine Hand.
    Und da traf ihn die Erkenntnis wie ein Faustschlag.
    Nicht die Umgebung wuchs, sondern sie wurden kleiner.
    Das dunkelviolette Licht, das nun alles einhüllte,
mußte dafür verantwortlich zu machen sein. Die Apparatur,
die sonst zum Austausch eingesetzt wurde, um Ursen aus den
Mikroweiten hierher in die dritte Dimension zu holen, war
unbeabsichtigt durch diese schicksalhafte Situation aktiviert
worden.
    Der Vorgang lief vollautomatisch ab, und niemand konnte ihn
offensichtlich mehr stoppen.
    Alles Organische in diesem Teil der Kabine wurde von dem
mikrotisierenden Licht erfaßt und verändert.
    Er schrumpfte!
    Dann fiel sein Kopf, den er mühsam emporgereckt hielt, auf
den Boden und schlug schwer auf.
    Der Mund des Inders war weit geöffnet. Er versuchte zu atmen.
Doch selbst dazu war er nicht mehr fähig.
    Die Sauerstoffknappheit machte sich bemerkbar. Rani Mahay verlor
das Bewußtsein…
     
    *
     
    »Hey?« kam es erstaunt über die Lippen des
wachhabenden Soldaten. »Was ist denn das, Jim?«
    Der mit Jim Angesprochene machte gerade einige Eintragungen in
seine Karte. Die beiden Uniformierten gehörten zur Besatzung des
U 77. Unter dieser Bezeichnung bewegte sich eines der kleinen, im
Test befindlichen Unterseeboote mit Atomantrieb der US-Navy in einer
Tiefe von etwa siebenhundert Faden.
    Besatzung und Boot nahmen an einem Test teil, der seit fünf
Tagen währte und insgesamt drei Wochen dauern sollte. In dieser
Zeit sollte U 77 nicht ein einziges Mal auftauchen und sich stets in
größtmöglichster Tiefe bewegen.
    Unter anderem wurde auch eine neue Metallegierung getestet. In
Fachkreisen hieß es, daß dadurch das U-Boot auch
elektronisch nicht ortbar wäre.
    In einem Bezirk von rund fünftausend Quadratmeilen auf See
hielten sich fünf amerikanische Flugzeugträger auf, die den
Auftrag hatten, den Standort von U 77 zu peilen.
    Bisher war jedoch noch nichts erfolgt.
    Der mit Jim angesprochene junge Mann hatte flaches, rotblondes
Haar und ein wächsernes, sommersprossiges Gesicht. Hier unten in
der fahlen Beleuchtung wirkte dieses Gesicht noch bleicher als
sonst.
    Jim Dorban und Charles Granger waren für die dritte Wache
eingeteilt. Der Dienst an Bord des U 77 war hart und forderte das
Letzte an physischen und psychischen Kräften.
    Hier unten, eingeschlossen in einem stählernen,
zigarrenförmigen Körper, herrschten eigene Gesetze und war
nur an der Uhr abzulesen, ob Tag oder Nacht war.
    Der biologische Rhythmus war anders eingeteilt. In einer
Wechselkabine befanden sich fünfzehn Kojen für
zweiundzwanzig Mann. Jeweils fünf von diesen zweiundzwanzig
wurden für einen vierstündigen Dienst an Bord
eingeteilt.
    Für Dorban und Granger war die letzte der vier Stunden
angebrochen. Da machte Granger das Objekt auf dem Sonarschirm
aus.
    »Ein anderes U-Boot…« bemerkte Dorban leise. Doch
man holte seiner Stimme an, daß er mit dieser Erklärung
wohl selbst nicht einverstanden war.
    »Ausgeschlossen«, schüttelte Granger den Kopf.
»Die Größe stimmt nicht…«
    »Glaubst du, daß die uns da oben alles sagen, was sie
mit uns vorhaben?«
    Jim Dorban sah den ebenfalls wachschiebenden Kollegen mit einem
raschen Seitenblick an. »Vielleicht hast du recht…
möglich, daß der Test nicht nur einseitig
verläuft… Wahrscheinlich wollen die unsere Wachsamkeit
checken…«
    Der Bordcomputer spie die Daten aus. Granger schüttelte sich
und ließ sich die Werte ein zweites Mal geben, weil er der
Ansicht war, daß sie nicht stimmten. Doch auch die zweite
Ausgabe erbrachte keine anderen Ergebnisse. »Das gibt es doch
nicht, Charles!« entrann es den Lippen des Rotblonden. »Das
Ding ist so groß wie ein Berg…«
    »Aber Berge bewegen sich nicht. Probier’s noch
mal…«
    U 77 befand sich genau auf Kollisionskurs mit dem fremden, sich
rasch bewegenden Objekt. Der Steuermann, ließ das Testschiff
auf Grund der neu errechneten Daten höher steigen und wich
gleichzeitig in einer weiträumigen Kurve aus. Doch es schien,
als wäre U 77 zu einem wandernden Riesenmagneten geworden, der
das fremde Objekt stets hinter sich herzog.
    Seit der ersten Ortung waren noch keine zwei Minuten vergangen.
Granger und
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