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Lustvoll! [Erotik] (German Edition)

Lustvoll! [Erotik] (German Edition)

Titel: Lustvoll! [Erotik] (German Edition)
Autoren: Elisa Gates
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ernsthaft geklungen.
    „Wie alt sind Sie?“
„Junge, Junge, Sie sind vielleicht hartnäckig. Hat Ihnen noch nie zuvor jemand einen Korb gegeben?“
„Nicht besonders oft. Also, wie alt?“
Jessie legte den Kopf schief und betrachtete den Mann mit unverhohlener Neugier. Er sah reich aus, verzogen und daran gewöhnt, dass alle nach seiner Pfeife tanzten. Und er hatte schöne Hände. Lange, starke, gebräunte Finger mit sauberen, glänzenden Nägeln. Jessie achtete immer auf Hände.
Automatisch versteckte sie ihre abgebissenen Fingernägel hinter dem Rücken. „Äh ... fünfundzwanzig.“
Sein Lachen klang rau. „Netter Versuch, Honey.“
„Einundzwanzig.“
„Somit wäre eine Hochzeit also legal.“
Als er auf sie zuschlenderte, machte Jessie einen Schritt nach hinten und prallte gegen den Kühlschrank. Die Chance, dass um diese Uhrzeit noch jemand hier auftauchte, war äußerst gering. Keinem Menschen würde es auffallen, wenn der Kerl ihr etwas antat. Sie wich zurück, als er ihr Gesicht berührte. Hätte sie sich bloß das sarkastische „Was jetzt noch, Gott?!“ von letzter Woche gespart, nachdem ihr Auto gestohlen worden war. Gott stand nicht auf Sarkasmus. Das hier war seine Rache. Sie seufzte. Aber vermutlich war dieser Typ immer noch besser, als vom Blitz erschlagen zu werden.
„Perfekt.“ Er drehte ihr Kinn von einer Seite zur anderen, seine Hand fühlte sich warm auf ihrer Haut an. So nah roch er sogar noch besser. Jessie erschauerte. Instinktiv begriff sie, dass er keinerlei sexuelles Interesse an ihr hatte und ihr nichts antun würde. Ihr Herz klopfte also nicht so wild, weil sie Angst vor ihm hatte ... zumindest nicht viel. „Was halten Sie davon, Kumpel? Ich gebe Ihnen zehn Sekunden, um mich loszulassen, oder ich rufe die Polizei.“ Er ließ den Arm sinken,
    doch sie konnte seine sanfte, warme Berührung noch immer spüren. „Was wollen Sie von mir?“, fragte sie heiser.
„Ich möchte, dass Sie mich heiraten. Jetzt. Heute Nacht. Wir fahren nach Tahoe, heiraten, und Sie sind rechtzeitig zu Ihrer nächsten Schicht wieder zurück.“
„Sie sind verrückt!“
„Ich bin verzweifelt“, entgegnete er grimmig.
Wer ist das nicht?
    „Wieso ich?“ Jessie ging zurück ins hell beleuchtete Restaurant. Er folgte ihr, nahm einen Becher vom Stapel hinter der Theke und setzte sich an einen Tisch am Fenster.
Was um Himmels willen hat ein Mann wie er hier zu suchen? Dieses Restaurant war nun wirklich nicht der passende Ort für ihn. Der einzige Grund, warum überhaupt gelegentlich ein Gast auftauchte, war, dass das Restaurant direkt an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada lag. Der kleine Laden sah genauso aus wie Millionen andere in diesem Land. Von einer Million Hintern abgewetzte rote Plastikstühle, braune Resopaltische mit Brandlöchern von Zigaretten und kitschige Weihnachtsbeleuchtung. Der Geruch von Fett und Essen hing in den Plastikpflanzen, die in staubigen Kübeln von der gelben Decke baumelten.
    Jessie versuchte, ihre Umgebung so gut es ging zu ignorieren. Manchmal sehnte sie sich geradezu körperlich nach Ästhetik. Und nach Beständigkeit. Nach irgendetwas, das ihr verdammt noch mal nicht geklaut oder abgeschwatzt werden konnte.
    Sie hatte nichts gegen Arbeit, aber es wäre auch mal eine nette Abwechslung, nichts zu tun. Leider Gottes war sie nicht verrückt genug zu glauben, dass ein völlig Fremder zwei Tage vor Weihnachten in ein Restaurant marschierte und ihr all das zu Füßen legte.
„Ich will es kurz machen.“ Der Fremde nahm die Kaffeekanne, füllte beide Tassen und stellte die Kanne dann in die Mitte des Tisches, auf neutrales Gebiet. Wider besseres Wissen neugierig geworden, ließ Jessie sich ihm gegenüber auf den zerschlissenen Sitz fallen.
„Es handelt sich um einen rein geschäftlichen Vorschlag.“ Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, das sofort wieder ordentlich auf seinen
    Platz fiel. „Die Situation ist Folgende: Mein Vater und sein Bruder hatten gemeinsam eine Firma. Mein Vater ist vor zehn Jahren gestorben und hat die Firma meinem Onkel Simon in der Absicht hinterlassen, dass ich eines Tages seine Hälfte erben soll. Ich habe mir die Hände wund gearbeitet, während mein Cousin Paul durch die Weltgeschichte gezogen ist und weiß der Teufel was getrieben hat. Diese Firma gehört zu fünfzig Prozent mir. Das habe ich mir verdient, verdammt noch mal. Jetzt möchte Simon sich zurückziehen, besteht aber darauf, dass Paul und ich sesshaft
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