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Lusttropfen (German Edition)

Lusttropfen (German Edition)

Titel: Lusttropfen (German Edition)
Autoren: Ava Pink
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ich Ihnen ein Glas Saft anbieten?“
    „Ich werde heute mal eine Ausnahme machen und doch ein Glas Champagner trinken“, gab June zurück.
    Ein amüsierter Ausdruck huschte über Seths Gesicht und June fragte sich langsam, ob er sie auslachte.
    „Gerne“, sagte er knapp und reichte ihr eine Sektflöte. „Sind wir dann vollzählig? Gut, ich möchte mit Ihnen allen anstoßen.“
    Seth lächelte in die Runde und hob sein Glas. Das Kollegium tat es ihm gleich und wie auf Kommando, nippten alle an ihrem Getränk.
    June hätte die goldene Flüssigkeit am liebsten mit einem Schluck hinunter gestürzt. Sie hatte ein flaues Gefühl in ihrer Magengegend, schob es jedoch auf das ausgelassene Mittagessen.
    „Ich hoffe, wir werden eine produktive Zeit miteinander verbringen“, hörte June Seths Stimme. „Ich weiß, dass eigentlich jemand anders für die Stelle als Partner vorgesehen war, aber ich zähle trotzdem auf Ihre Unterstützung. Denken Sie nicht, ich hätte jemanden den Posten wegnehmen wollen, doch ich konnte Mister Fords Angebot einfach nicht ablehnen.“
    Er suchte Augenkontakt zu June, doch sie vermied es, Seth anzusehen.
    ' Schleimer ', dachte sie erzürnt. ' Ob du wolltest oder nicht, du hast mir den Job weggenommen!'
    „Ich will jetzt nicht weiter große Reden schwingen – darin bin ich nur vor Gericht gut ...“
    Alles lachte höflich.
    „... deswegen genießen Sie die Getränke und die Snacks. Ich freue mich darauf, Sie alle persönlich kennenzulernen. Denken Sie immer daran, meine Tür steht jederzeit für Sie offen.“
    Es wurde applaudiert, auf die umliegenden Tische geklopft, und Seth schickte wieder sein engelsgleiches Lächeln durch den Raum.
    „Ich übergebe mich gleich“, flüsterte June ihrer Kollegin Betty ins Ohr. „Schade, dass ich das Seminar 'Wie werde ich ein dauergrinsender Kotzbrocken?' verpasst habe.“
    Für die Bemerkung erntete June einen empörten Blick ihrer Kollegin.
    „Das war sehr unverschämt, June. Mister Devenport ist ein reizender Mann, mit den besten Manieren. Ich glaube, du bist einfach nur neidisch, weil du übergangen wurdest“, ereiferte sich Betty und ließ June einfach stehen.
    „ Das war sehr unverschämt, Jun e“, äffte June leise ihre Kollegin nach, und trank ihr Glas in einem Zug leer.
    Sie wollte sich gerade umdrehen und wieder in ihr Büro verschwinden, als Seth sie zurückhielt.
    „June, haben Sie einen Moment für mich?“
    Ein kaum hörbarer Seufzer kam über Junes Lippen.
    „Sicher“, antwortete sie. „Worum geht es?“
    „Ich bin mir durchaus bewusst, dass Sie mich nicht leiden können, June“, begann Seth.
    „Da haben Sie etwas völlig falsch verstanden ...“, versuchte June dazwischen zu reden, doch Seth unterbrach sie.
    „Bitte, lassen Sie mich ausreden. Ich kann Ihnen nicht verübeln, dass Sie stinksauer auf mich sind, June. Ich wusste nicht, dass man Sie als Partner in Betracht gezogen hatte. Man hat mich erst vor wenigen Tagen darüber aufgeklärt, da war der Vertrag aber bereits unterzeichnet.“
    „Ach, hätten Sie abgelehnt, wenn Sie es früher gewusst hätten?“, fragte June sarkastisch und verschränkte die Arme.
    „Vielleicht“, gab Seth zurück. „Ich weiß, was Sie für die Firma getan haben und fühle mich ganz mies wegen dieser ganzen Angelegenheit. Um ehrlich zu sein, ich wollte mich tatsächlich von dem Vertrag zurückziehen, aber Mister Ford versicherte mir, dass Sie ihre Chance noch bekommen.“
    June schwankte. Sie fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Seth hatte ihr sämtlichen Wind aus den Segeln genommen. Wie sollte sie denn jetzt noch wütend auf ihn sein?
    „Es ist nicht Ihre Schuld“, murmelte sie. „Es ist Mister Ford auf den ich sauer sein sollte. Ich hoffe, Sie verzeihen mir mein kindisches Verhalten.“ ' Aha, jetzt hat er dich also doch um den Finger gewickelt. Du bist ein Opfer deines ansteigenden Östrogenhaushaltes, meine liebe June.'
    June überhörte die Stimme ihres Gewissens und schickte ihrer Bemerkung ein kleines Lächeln hinterher.
    „Ich wüsste schon, wie Sie das wieder gut machen können.“ Seth schmunzelte. „Gehen Sie mit mir essen. Japanisch fände ich toll.“
    „Japanisch?“, echote June.
    „Ja. So sparen Sie sich den Flug nach Tokio. Wir wissen doch beide, dass diese Ausrede nur ein Vorwand war.“
    June wurde rot bis zu den Haarwurzeln.
    „Japanisch klingt gut“, antwortete sie leise und ärgerte sich, dass Seth sie durchschaut hatte.
    „Ich hole Sie dann heute Abend
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