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Lust de LYX - Flammende Leidenschaft (German Edition)

Lust de LYX - Flammende Leidenschaft (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Flammende Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Michelle Raven
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rasch freiräumen konnte. Die Tür selbst stand noch im Rahmen – und sie war abgeschlossen. Mit einem kritischen Blick auf die kreuz und quer verlaufenden Balken über sich entschied er, dass er es wagen musste. Er hatte keine Zeit, erst noch einen Schlüsseldienst anzufordern oder sich eine Axt zu besorgen. Mit einem gezielten Tritt gegen das Schloss brach er die Tür auf. Durch den Schwung stolperte er vorwärts in das dunkle Innere, konnte sich aber abfangen, bevor er mit einem heruntergestürzten Balken kollidierte. Schmerz zuckte durch seine Schulter, doch er ignorierte ihn.
    Mit dem Arm schützte er sein Gesicht vor herabrieselndem Schutt und blieb einen Moment still stehen, bis sich die Trümmer wieder gesetzt hatten. Vorsichtig hob er den Kopf und blickte sich um. Er konnte kaum die Hand vor Augen erkennen, deshalb holte er sein Handy heraus und schaltete die Taschenlampe darin an. Mit Wehmut dachte er an seine Ausrüstung zurück, die ihm früher die Arbeit erleichtert hatte. Kyle biss die Zähne zusammen, bis sie knirschten. Früher war das Stichwort: Er war kein Feuerwehrmann mehr, sondern ein Zivilist – und der musste sich eben mit einem Handy behelfen.
    Vorsichtig bewegte er sich vorwärts in die Richtung, in der er die Treppe ins Erdgeschoss vermutete. Staubkörner tanzten im Licht der Lampe und erschwerten die Sicht noch zusätzlich. Was auch immer hier geschehen war, schien den Keller zumindest weitgehend intakt gelassen zu haben. Vermutlich, weil die Decke aus Beton bestand, während der Rest des Gebäudes aus Holz gebaut war. Irgendetwas hatte dazu geführt, dass es ohne Vorwarnung in sich zusammengebrochen war. Aber darüber brauchte er jetzt nicht nachzudenken, wichtig war nur, Alyssa zu finden und sie sicher wieder hinauszubringen. Wenn sie noch lebte. Das Gehäuse seines Handys knackte Unheil verkündend, und er lockerte rasch seinen Griff. Er würde Alyssa retten, koste es, was es wolle.
    Kyle atmete auf, als er im Lichtschein den Treppenaufgang sah, der zum Verkaufsraum führte. Mit wenigen Schritten erreichte er die ersten Stufen und begann hinaufzusteigen. Am Anfang kam er gut durch, aber als die Treppe eine Biegung machte, erkannte er, dass ein Teil der Decke darüber zusammengebrochen sein musste. Das erschwerte das Durchkommen beträchtlich, aber er biss nur die Zähne zusammen und begann damit, sich einen Weg durch den Schutt zu bahnen. Vorsichtig schob er einzelne Bretter beiseite und quetschte sich durch die frei gewordene Lücke. Jetzt wäre es von Vorteil gewesen, wenn er etwas kleiner und weniger breit gebaut wäre, andererseits brauchte er teilweise seine ganze Kraft, um sich den Weg zu bahnen.
    Schweiß ließ das T-Shirt an seinem Körper kleben, doch er spürte es kaum. Es gab nur einen einzigen Gedanken in seinem Kopf: Alyssa. Endlich erreichte er die oberste Stufe und erkannte, dass auch der Rest des Weges so beschwerlich werden würde. Wenn nicht noch schwerer, denn soweit er das erkennen konnte, gab es nur einen Durchgang von höchstens einem Meter Höhe unter dem Schutt des oberen Stockwerks. Wie er im Schein der Lampe erkennen konnte, war es an den meisten Stellen sogar ganz bis zum Boden durchgebrochen, nur dort, wo die Verkaufstische standen, war etwas mehr Raum. Hoffentlich hatten die Wände der Umkleidekabine dem Druck standgehalten und boten Alyssa einen sicheren Raum. Wenn sie von den Balken getroffen worden war … Nein, darüber durfte er jetzt nicht nachdenken.
    Nach einem letzten tiefen Atemzug ging Kyle in die Hocke und quetschte sich durch eine schmale Öffnung. Die rauen Kanten des geborstenen Holzes kratzten über seine Narben, und er unterdrückte gerade noch einen Schmerzenslaut. Er konnte sich jetzt nicht damit befassen, was diese Tortur seinen alten Verletzungen und ihm antun würde, denn das hätte nur seine Konzentration gestört. Und die brauchte er, wenn er sich durch diesen Schuttberg bewegen wollte, ohne in Gedanken zurück in die furchtbaren Ereignisse geworfen zu werden, die ihn beinahe sein Leben gekostet hatten.
    Flach sog er die stauberfüllte Luft ein. Zumindest roch es nicht nach Gas oder Rauch. Wenn er Glück hatte, würde die Ruine zumindest so lange stehen bleiben, bis er Alyssa herausgeholt hatte. Bei der Vorstellung, in den Trümmern verschüttet zu werden und bei lebendigem Leibe zu verbrennen, war er kurz davor, in Panik zu geraten. Der Drang, umzudrehen und sich in Sicherheit zu bringen, wurde immer stärker, aber Kyle biss die
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