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Luna-Yoga: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Tanz- und Tiefenübungen.

Luna-Yoga: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Tanz- und Tiefenübungen.

Titel: Luna-Yoga: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Tanz- und Tiefenübungen.
Autoren: Adelheid Ohlig
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wichtig ist: Mit-Mensch-liches
    In vielen alten Kulturen gibt es zusätzlich zu den vier Himmelsrichtungen noch die Mitte, von der alles ausgeht: Das ist der Mensch. Ähnlich ergeht es mir mit den vier Elementen. Sie stehen für mich nicht beziehungslos im Raum, sondern beziehen sich auf Menschen. Daher will ich hier noch das anführen, was mir wichtig ist: das spezifisch Mit-Mensch-liche. Was uns neben der Arbeit, der Freude, den Tränen und anderen Qualitäten vor den Tieren auszeichnet, ist die Sprache, das Verstehen und Mitempfinden. Darüber tauschen wir uns aus, teilen uns mit. Wir kommunizieren, treten in ein Gespräch mit anderen – oder auch mit uns selbst.
    Gespräche, das Sich-Zusammen- oder auch -Auseinandersetzen, führen uns näher zu uns selbst und auch zur anderen Person. Wir erfahren etwas übereinander, lernen miteinander, streiten gegeneinander und finden zueinander.
    Die Entdeckung, dass es anderen ähnlich geht, verbindet. Die Erfahrung, dass es anderen anders geht, erweitert das Bewusstsein und das Bild von der Welt.
    Über die Erfahrungen mit Luna-Yoga zu reden, kann neue Aspekte für das eigene Üben aufzeigen.
    Das Gespräch mit dem eigenen Selbst halte ich für genauso bedeutsam wie das Gespräch mit anderen. Die verschiedenen Anteile bei sich selbst zu verstehen, fördert das Verständnis für andere. Ein liebevoller Umgang mit mir selbst macht mich mitfühlender anderen gegenüber. Grandiose Grundsätze und diktatorische Dogmen verhärten – das eigene System wie auch die Beziehungen zu anderen.
    Hervorragende Hilfe für die Eigenanalyse wie auch für den Austausch mit anderen finde ich im I-Ging oder im Tarot. Wenn rein logisches Denken nicht mehr weiterhilft, können besonders die Bilder des Tarot neue Ideen beisteuern. Das uralte chinesische Buch der Wandlungen, I-Ging, zeigt auf, dass nichts Bestand hat, sondern sich das Gute wie das Schlechte in einem ständig wiederkehrenden Auf und Ab befinden. Es hilft, die Rhythmen – auch der eigenen Natur – anzuerkennen.
    Bei der Eigenanalyse kann ein Tagebuch als Führung in die Tiefe dienen. Zu reflektieren, sich zu erinnern, was am Tag oder in der Nacht bedeutsam war, kann einem auf die Sprünge helfen oder einen Gedankenblitz entzünden. In einem Tagebuch können Sie festhalten, was Sie bewegt, können die Stimmungen beschreiben und möglicherweise Zyklen dabei entdecken. Vielleicht hängen diese mit den Mondphasen zusammen? Eventuell ergibt sich noch eine Korrelation mit dem periodischen Verlauf von Eisprung und Blutung. Dabei erfahren wir unsere eigenen Wahrheiten, die sich wandeln können wie der Mond und dabei nichts von ihrer Stimmigkeit verlieren. Ein Gleichnis aus den Upanischaden beschreibt die Wahrheitsfindung sehr schön:

    »Wir wissen, dass Milch
    immer die gleiche Farbe hat,
    obwohl die Kühe, die sie geben,
    unterschiedlich gefärbt sind.
    Ebenso ist das Wissen eines,
    auch wenn die Lehren sich unterscheiden,
    gerade so wie die Farbe der Milch eine ist,
    obwohl die Kühe sich unterscheiden.
    Und Wissen ist in der Tiefe jedes Individuums
    verborgen wie in der Milch die Butter, die wir nicht sehen.
    Deshalb muss der weise Übende das zum Buttern notwendige Aufwühlen in sich selbst vollziehen,
    wobei das Bewusstsein
    ohne Zögern die Rolle des Ferments übernehmen soll.«
    (Amrtabindu Upanisad I 18-20)

Utopischer Ausblick: ein Traum
    Am Abend las ich ein Gedicht des indischen Philosophen Rabindranath Tagore. Am Morgen wachte ich mit folgenden Zeilen auf:

    Am Meerufer endloser Zeiten
    treffen sich Menschen:
    wandeln friedlich einher,
    tanzen, springen, lachen,
    weinen und trauern.
    Sie rennen und hüpfen,
    bleiben stehen und schauen:
    alles ist möglich.
    Sie lauschen den Wellen, dem Sturm.
    Es ist Sommer und Winter.
    Berge im Schnee.
    Flüsse schlängeln ins Land.

    Am Meerufer endloser Welten
    treffen sich Himmel und Erde.
    Ein Vulkan speit Feuer.
    Frühling erwacht.
    Herbst sendet Blätter.
    Die Erde erbebt.
    Das Wetter belebt.

    Am Meerufer endloser Zyklen
    treffen sich Leben und Tod:
    Phönix ersteht aus der Asche.
    Morgenrot wechselt ins Abendrot.
    Sterben vergeht, Leben entsteht,
    Schöpfung geschieht.

    Am Meerufer endloser Erden
    treffen sich Menschen:
    Kinder, Frauen, Männer,
    Tiere dabei,
    Pflanzen aller Art in
    unterschiedlichen Stadien des Wachsens.
    Ist es das Paradies ferner Vorstellungen?
    Nein – es ist Utopie,
    in der mehr als Frieden und feierliche Stille möglich –
    alles findet seinen
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