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Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis

Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis

Titel: Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis
Autoren: Sienna Mercer
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mit einem manikürten Finger auf Olivia zeigte. »Zerfall zu Staub, du blutsaugende Bestie!«, rief
sie. Sie winkte in die Kamera. »Sieh jetzt zu, Amerika, wie ein einziges Stück roher Knoblauch diesen Vampir zerstört. Nie wieder wird sie einen ihrer Mitschüler bedrohen können!«
    Dann sprang sie auf. »So ist es! Ich, Serena Star von WowTV , habe die größte Story der Geschichte ans Licht gebracht und die Menschheit vor den dunklen Mächten des Bösen gerettet!«
    Serena drehte sich um und wartete darauf, dass Olivia zu Staub zerfiel, aber Olivia starrte sie bloß mit vorgeblich entsetztem Erstaunen an. Es herrschte eine sehr, sehr, sehr lange Pause.
    »Du hast aufgehört zu husten«, stammelte Serena Star schließlich.
    »Klar«, murmelte Camilla in ihrer Ecke. Martin, der Kameramann, hielt sich verzweifelt die Hände vors Gesicht.
    »Du kannst mich nicht täuschen!«, fuhr Serena Star Olivia an. Sie wandte sich an die Kamera. »Ich habe gesehen, wie dieses Mädchen auf ein Dach gesprungen ist! Sie war auf einem Friedhof! Sie trinkt Blut!«, heulte sie.
    Olivia blinzelte und fragte: »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Ich weiß, dass sie ein Vampir ist!«, schrie Serena.
    Martin flüsterte Camilla etwas zu. Er trat vor die Kamera und nahm Serena Star am Ellbogen, aber sie riss sich los und fuchtelte mit ihrem Arm hysterisch vor Olivia herum. »Sie ist ihre Königin!«
    »Ist gut«, sagte Martin und legte fest den Arm um
sie. Er blickte grimmig in die Kamera. »Das war Serena Star«, verabschiedete er sich und Serena. »Entschuldigung, Amerika.«
    Als Martin sie aus der Tür geleitete, rief Serena: »Vampire gibt es wirklich!«, und brach in Tränen aus.
    Olivia hörte, wie sie den Satz noch mehrmals schluchzend wiederholte, während sie den Gang entlanggeführt wurde.
    Schließlich wandte sich Olivia an die Kamera und zuckte traurig mit den Schultern. »Ich fürchte, der ›Stern der Wahrheit‹ hat zu hell geleuchtet«, sagte sie seufzend. »Er ist verglüht!« Und damit schaltete Camilla die Kamera aus und beendete das Interview.

»Wir sind in Gedanken bei Serena Star und wünschen ihr baldige Genesung. Hier ist Jack Donnell«, sagte der sonnengebräunte ehemalige Moderator von Hollywood-Halligalli , der Serena Star am Freitagmorgen vertrat. »Wach auf, Amerika!«
    Lucy schaltete den Fernseher aus und lächelte ihren Vater über den Frühstückstisch hinweg an. »Ziemlich geniale Story, was?«
    Ihr Vater musterte sie stolz. »Du hast wirklich einen deutlich besseren Eindruck hinterlassen als dieser Garrick Stephens.« Er sah nachdenklich in seinen Tee. »Das Einzige, was ich noch immer nicht verstehe, ist, wie du eine ganze Knoblauchzehe essen konntest …«
    Lucy hatte sich schon überlegt, was sie antworten würde, wenn ihr Vater sie danach fragen sollte. »Dad«, sagte sie geheimnistuerisch, »du musst nach vorn blicken, nicht zurück.«
    Ihr Vater lehnte sich auf seinem Stuhl nach hinten. »Soll das heißen, du willst es mir nicht verraten?«
    »Nicht, solange du mir nicht hilfst, etwas über meine Adoption herauszufinden«, sagte Lucy.

    Mit zärtlichem Blick streckte ihr Dad seinen Arm über dem Tisch nach Lucys Hand aus und stieß prompt seine Teetasse um. Er sprang auf – seine graue Wollhose war völlig durchnässt. »Ich muss mich sofort umziehen!« , verkündete er und schoss aus dem Raum.
    Lucy sah ihm nach und fragte sich, ob er den Tee absichtlich verschüttet hatte, um nicht über sein ungeliebtes Thema reden zu müssen.
     
    Nach der Schule ging Olivia mit Lucy, Brendan und Sophia zum Meat & Greet , um ihren Sieg über Serena Star zu feiern. Sie besetzten Lucys üblichen Tisch im hinteren Teil des Lokals und schon bald erzählte Olivia ausführlich von Toby Deckers Begegnung mit der Damenunterwäsche. Brendan musste so sehr lachen, dass ihm die rote Limonade wieder aus der Nase rauskam.
    Plötzlich sah Olivia, wie Camilla das Lokal betrat und sich umschaute. Als sie die kleine Gruppe entdeckt hatte, winkte sie und kam herüber. »Hallo, zusammen.«
    »Hi, Camilla«, erwiderten alle außer Brendan, der sich in seiner Ecke immer noch totlachte.
    »Olivia«, fuhr Camilla fort, »ich wollte dir nur sagen, dass es mir endlich gelungen ist, die Videokamera zu reservieren…« Mitten im Satz hielt sie inne und stutzte, als sie Lucy und Olivia, die nebeneinandersaßen, ansah. Sie blinzelte und blickte von einem Gesicht zum anderen. »Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, wie ähnlich ihr
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