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Lost Secrets 3

Lost Secrets 3

Titel: Lost Secrets 3
Autoren: Lara Steel
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abgefangen.“
    Ihr fielen die Narben an der Schulter ein. Instinktiv glitt ihre Hand zu ihrem eigenen Schlüsselbein.
    „Ja, genau“, sagte Amanda. „Und er hat mir Blut gespendet.“ Ihr Blick verfinsterte sich, genau wie der ihres Mannes es tat. „Ich war angeschossen. Genau genommen war ich sogar er schossen. Ich war tot und konnte nur dank Erics Blut wiederbelebt werden. Er hat mich gerettet. Mich und das Kind.“ Ihre Hand glitt auf ihren Bauch, während Eric ein ungeduldiges Geräusch von sich gab.
    „Hört auf mit der Predigt. Ich werde sonst noch eingebildet.“
    „Du bist doch schon eingebildet“, sagte Nicolai.
    „Amen!“, gab Heather zurück.
    Eric nickte mit mildem Tadel. „Ja, verschwört euch nur alle gegen den Lebensretter! – Nicolai kann ich dich mal sprechen?“
    Oh, Themenwechsel, dachte sich Heather.
    Der Russe erhob sich. „Natürlich“, sagte er. „Wenn uns die Damen entschuldigen?“
    „Besorg mir irgendetwas mit Schokostückchen“, verlangte seine Frau. „Und wenn du schlau bist, am besten in der Fünf-Liter-Packung.“
    „Kommt sofort, Doc.“ Er rollte mit den Augen und stöhnte schicksalsergeben. Während er zu Eric ging, schüttelte er den Kopf. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel sie isst“, flüsterte er ihm zu.
    „Ich habe das gehört, Zwetajew!“ Ihre Stimme hatte keinen amüsierten Unterton, während ihr Mann lachend mit Eric in das angrenzende Zimmer verschwand.
    Etwas befangen nahm Heather einen weiteren Schluck Whisky. „Wie haben Sie beide sich kennengelernt?“, fragte sie, um einen unverfänglichen Smalltalk zu eröffnen.
    „Er hat mich entführt.“
    Heathers Kinnlade fiel herunter, als hätte ihr Kiefergelenk den Geist aufgegeben. „Sie verarschen mich!“
    „Nein.“ Sie rieb etwas gedankenverloren über den Babybauch. „Er hat mich betäubt und entführt, dann habe ich ihn verführt und bin abgehauen, bin von einem Irren eingefangen worden, Nicolai hat mich gerettet, dann wurden wir beide bedroht und am Ende haben wir die Bedrohung ausgelöscht. – Und irgendwo dazwischen haben wir uns verliebt.“ Sie zwinkerte. „Das ist eine sehr kurze Zusammenfassung der Geschehnisse. Und ich erzähle Ihnen das nur so direkt, weil Sie Erics Freundin sind.“
    Heathers Kopf fühlte sich an, als hätte jemand ihre Gehirnwindungen verknotet. „Ich bin nicht seine Freundin.“
    Amanda tätschelte ihr Knie. „Natürlich nicht.“
    „Er hat Sie wirklich entführt? Ich kann nicht fassen, dass er das getan hat.“
    „Sicher nicht?“
    Heather rief sich sein wölfisches Grinsen ins Gedächtnis, die spielerische Arroganz. Und waren sie nicht hier, weil er irgendwelche Verbindungen zum Geheimdienst hatte? Nun …
    „Ja, vielleicht doch.“
    Amanda lächelte zufrieden. „Da Sie ja nicht Erics Freundin sind …“ Das nicht betonte sie besonders ironisch. „… frage ich Sie nicht über ihn aus. Ich sage nur, er ist ein großartiger Mann, ohne den ich nicht mehr am Leben wäre. Und jetzt habe ich Hunger. Wollen wir uns etwas zu Essen bestellen?“
    „Oh, vielen Dank. Ich hatte gerade schon Fertignudeln. Noch einmal etwas vom Lieferservice …“
    „Nein, nein. Es gibt hier ein Restaurant. Bestellen Sie, was auch immer Sie wollen. Es ist in fünf Minuten da und schmeckt köstlich.“
    Heather kaute auf ihrer Unterlippe und überlegte, was so ein kulinarischer Ferrari wohl kosten mochte.
    „Ich bezahle.“ Amanda blickte sie ernst an. „Keine Widerworte! Ich bin schwanger, dementsprechend hormonell unausgeglichen und höchst aggressiv, wenn man mir widerspricht.“
    Heather musste lächeln und sich eingestehen, dass die Brünette gar nicht die versnobte, dämlich Kuh war, für die sie sie anfangs gerne gehalten hätte.
    „Ich habe schon ewig keinen guten Fisch mehr gegessen“, räumte sie ein, worauf Amanda grinste.
    „Na, das ist doch ein Wort!“
     
    *
     
    Nachdem Eric ihm einen möglichst vollständigen Überblick über die Umstande und Gründe ihres Besuches verschafft hatte, ließ sich Nicolai auf einen Sessel nieder.
    „Wow“, sagte er nur. „Was für eine beschissene Geschichte.“
    „Das kannst du laut sagen.“ Eric setzte sich ihm gegenüber, verschränkte die Hände und betrachtete seine Finger. „Warum können zwei Zwanzigjährige Sicherheitsstufe II haben?“
    „Das kommt ganz darauf an, wer die Stufe ausgelöst hat.“
    „Großbritannien war es nicht.“
    „Hast du die Daten dabei?“
    Eric zog einen USB-Stick aus der Tasche und
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