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Lost Secrets 1

Lost Secrets 1

Titel: Lost Secrets 1
Autoren: Lara Steel
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allergisch gegen praktisch alles.“
    Eric nickte, soweit das mit der Bluse an seiner Stirn möglich war. „Interessant“, sagte er nur, dann rappelte er sich auf die Beine.
    „Ganz schön fiese Maschine.“ Heather zeigte auf die gekoppelten Pistolen, die offenbar durch einen Mechanismus nacheinander ausgelöst werden sollten.
    „Ja“, bestätigte Eric. „Und extra für mich bestimmt.“
    „Extra für dich?“
    Er nickte.
    „Wie kommst du darauf?“
    „Ich bin zwei Meter und drei Zentimeter groß. Das ist eher selten. Trotzdem war die Apparatur so eingestellt, dass der Schuss mich an der Stirn traf. Also ungefähr auf der Höhe von einem Meter und 98 Zentimetern.“
    Fassungslos begriff Heather. „Er wollte, dass … dass du vor meinen Augen stirbst.“
    Eric nickte. „Ganz offensichtlich ist er ein Sadist und wollte, dass es für dich …“ Er führte den Satz nicht zu Ende, doch Heather tat es für ihn. „Dass es für mich wie damals ist.“
    „Ja, genau.“
    Ihre Knie fühlten sich etwas wackelig an und der modrige Geruch, den sie gerade noch so gut ertragen hatte, schnürte ihr die Kehle zu. Dann fiel ihr Blick wieder auf den Hocker. „Was hat er da hingelegt?“
    Eric ging mit noch immer an die Schläfe gepresster Bluse zu dem Hocker. Bevor er nach dem griff, was darauf lag, sah er sich noch einmal im Raum um.
    „Eine Karte und eine CD.“
    Heather trat neben Eric. In dem kalten Keller fröstelte sie in ihrem dünnen Unterhemdchen, ignorierte das Gefühl jedoch anhand des Anblicks, der sich ihr bot. Auf eine schmucklose, weiße Karte stand mit roter Tusche geschrieben

    Für meine Flammengöttin
    M.

    Eric betrachtete die Karte über Heathers Schulter hinweg. „Hat er dich vorher schon einmal so genannt?“, fragte er. Für ihn bestand offenbar nicht einen Sekundenbruchteil lang Zweifel daran, wen er damit meinte.
    Heather schloss kurz gequält die Augen, bevor sie nickte. „Ja. Ein Mal.“ Und plötzlich bekam sie ein ganz flaues Gefühl im Magen, zeigte auf die Hülle in Erics Händen.
    „Ist das eine CD oder eine DVD?“
    Er sah sich die Scheibe genauer an und hielt sie gegen das spärliche Licht des Telefons. „Sieht nach einer DVD aus.“
    Heather kam der schreckliche Gedanke, dass er womöglich den Mord an einem der Opfer gefilmt haben konnte, oder den an allen Opfern, oder aber – nicht zuletzt weil er ihr die DVD gewidmet hatte, weil er ein Sadist und irrer Mörder war …
    „Eric.“ Dass sie seinen Arm berührte, überraschte ihn ganz offenbar.
    „Ja?“
    „Auf dieser DVD …“ Gott, wie sollte sie ihm das sagen? „… ich will nicht, dass sie jemand sieht.“
    „Soll das ein Witz sein? Sie ist praktisch die einzige Spur, die wir haben.“
    Er schien offenbar nichts zu begreifen. Wie sollte er auch? „Eric, auf dieser DVD …“ Sie schloss noch einmal gequält die Augen, bevor sie sich überwand. „Möglicherweise bin ich darauf zu sehen.“
    „Du?“ Sekundenlang musterte er sie verständnislos. Tapfer hielt sie seinem Blick stand, bis sie das Begreifen in seinen Augen explodieren sah. „Du meine Güte“, sagte er leise. „Du warst mit ihm im Bett?“
    Am liebsten wäre sie vor Scham im Erdboden versunken. Da sie nicht sprechen konnte, nickte sie nur.
    „Gestern?“
    Sie nickte noch einmal.
    „Und du hast dich filmen lassen?“
    „Nein!“, rief sie verzweifelt. „Aber … ich weiß es doch nicht, ob er vielleicht … er ist doch verrückt, Eric. Wer weiß, was er dort alles installiert hat. Es könnte doch sein, dass er dort eine Kamera eingebaut hat, dass er mich, uns gefilmt hat. Ich hatte doch keine Ahnung! Oh Gott!“ Sie vergrub das Gesicht in den Händen vor Scham und Wut. „Ich will nicht, dass das jemand sieht.“
    Eric schien sichtlich mitgenommen von Heathers Geständnis, verkniff sich aber sämtliche bissigen Kommentare.
    „Ich kann das nicht unter den Tisch fallen lassen, Heather. Es geht um fünf Mordfälle. Es tut mir leid.“
    „Dann gib sie mir. Ich sehe es mir an.“
    „Kannst du mir schwören, dass du sie nicht verschwinden lässt, wenn dir das, was darauf zu sehen ist, nicht gefällt?“
    Sie zögerte einen Moment zu lange, und er deutete diese Geste sofort richtig.
    „Dann …“ Wieder hielt sie ihn am Arm fest und blickte ihn flehend an. Selten war sie so verzweifelt gewesen. „Dann schau es dir bitte alleine an. Schau es dir zuerst alleine an. Bitte. Wenn ich darauf zu sehen bin, dann ist das für den Fall nicht relevant. Gott, bitte
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