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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin
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von Euch. Wenn
Ihr vorausreiten wollt, bringe ich zunächst meine Geschäfte hier zum Abschluss und folge Euch später.«
    »Ich werde lieber hier auf Euch warten.« Er lächelte sie mit beiläufiger Höflichkeit an. »Ich würde es mir nie verzeihen, wenn Ihr Euch... verirren solltet.«
    »Wirklich, höchst zuvorkommend.« Sie hasste ihn dafür, dass er andeutete, sie würde die Stadt Hals über Kopf verlassen, wenn sie könnte.
    Vor allem, weil er damit ganz Recht hatte. Sie würde fliehen, wenn sie die Chance bekam. Ihre sämtlichen Instinkte schlugen Alarm. Es waren die falsche Zeit und der falsche Ort, ihre Waren feilzubieten. Aber wenn sie in Freya Crags keinen Erfolg hatte, erwartete sie eine Zeit des Hungers und vielleicht sogar ein Abstecher ins Arbeitshaus. Nein, sie wagte nicht einmal, daran zu denken, einfach wegzugehen, ganz gleich, was ihre Instinkte ihr rieten.
    Sie versuchte, den Mann zu ignorieren, als sie von dem Sockel herunterstieg, aber dieser schreckliche Kerl kam ihr zuvor, ergriff ihre Hand und half ihr hinab. Ganz eleganter Gentleman, half er auch Miss Rosabel nach unten und trat dann in die Menge zurück.
    Miss Rosabel verschwand sofort im Laden der Näherin, während Clarice sich um die Frauen kümmerte, die sich um sie drängten und mit den Münzen in ihren Händen winkten. Sie verkaufte vierzehn Cremetiegel an vierzehn begierige Kundinnen und versuchte, mit den anderen Frauen ins Gespräch zu kommen, die sich um sie drängten. Sie kannte ihre Charaktere aus den Verkaufsgesprächen in anderen Städten. Sie waren von ihrer königlichen Herkunft eingeschüchtert und wagten es nicht, sie direkt anzusprechen. Vielleicht besaßen sie auch nicht genug Geld, um ihre Waren zu kaufen. Aber Clarice bemühte sich, es ihnen leicht zu machen. Schließlich
würden sie nichts kaufen, wenn sie Angst hatten, möglicherweise das Falsche zu sagen. Sie musste dafür sorgen, dass sie sich wohl fühlten.
    Die Frau mit dem traurigen Gesicht stand etwas abseits, beobachtete sie staunend, sagte jedoch nichts. Clarice fiel die Qualität der Kleidung auf, welche die Lady trug. Sie gehörte eindeutig nicht zu den gemeinen Dorfbewohnern, dennoch war Clarice davon überzeugt, dass sie der Frau bei ihrer eher langweiligen Garderobe helfen konnte. Außerdem benahm sie sich seltsam eingeschüchtert. Obwohl Clarice ihr wiederholt ein charmantes Lächeln zuwarf, näherte sich ihr die Lady nicht.
    Aber sie ging auch nicht weg.
    Als sich die Menge allmählich verlief, schlenderte Lord Hepburn wieder zu Clarice.
    Die Dorffrauen bildeten respektvoll eine Gasse und ließen ihn durch, blieben jedoch so dicht bei Clarice stehen, dass sie die Sensation auskosten konnten, eine echte Blaublütige in ihrer Mitte zu haben.
    Der Lord war groß, beinahe einen Kopf größer als sie, und sein ockerfarbenes Gewand betonte seine breiten Schultern. Dennoch fühlte sie sich nicht von ihm bedroht, jedenfalls nicht körperlich. Doch er überwältigte ihre Sinne, und dabei schien er es nicht einmal darauf anzulegen. Er versperrte mit seiner hohen Gestalt den Himmel, er roch frisch und sauber, und seine Berührung... Sie hatte seine Berührung bereits erlebt, und sie hatte nicht das geringste Bedürfnis, diese Erfahrung zu wiederholen.
    »Seid Ihr so weit?«, erkundigte er sich.
    Seine Stimme ließ ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen. »Noch nicht ganz.« Er hatte sie bezwungen, was ihre Unterbringung anging, doch jetzt modulierte sie ihre Stimme,
wie ihre Großmutter es sie gelehrt hatte, und unternahm einen letzten Versuch, seine Dominanz abzuschütteln. »Ich bitte die Ladys immer, mich zu besuchen, damit ich meine Salben und Cremes vorführen kann. Ihr möchtet doch sicher nicht, dass ich das in Eurem Heim tue, nicht wahr?«
    Die Lady mit dem traurigen Gesicht trat vor und ergriff den Arm von Lord Hepburn. »Ich wäre entzückt, als Eure Gastgeberin fungieren zu dürfen.«
    Clarice war überrascht, Hepburn dagegen wirkte regelrecht erstaunt. »Möchtest du das wirklich, Millicent? Das wäre großartig.« Er blickte die Frau auf eine Art und Weise liebevoll an, die von langer Vertrautheit herrührte.
    Millicent musste seine Gemahlin sein. Damit würde Clarice’ Aufenthalt auf MacKenzie Manor tatsächlich über jeden Zweifel erhaben sein. Sie würde liebend gern dort logieren, nachdem sie jetzt wusste, dass der Mann mit diesen zwingenden Augen seine Nächte mit einer Frau verbrachte, die er so schätzte.
    Allerdings hatte ihr
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