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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land
Autoren: Jonathan Maberry
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1,80 Meter und einen Bizeps von 60 Zentimetern, und sein Schweiß war ein Gebräu aus Testosteron, Anabolika und Jack Daniels. Lachte man nicht, wurde er wütend und glaubte, man wolle sich mit ihm anlegen. Und wenn Charlie sich beleidigt fühlte, passierten in der Regel unschöne Dinge.
    Benny lachte immer. Nicht weil er Angst davor hatte, was Charlie ihm antun könnte, falls er nicht lachte, sondern weil er Charlie urkomisch fand. Und cool. Für ihn gab es auf dem ganzen Planeten keinen Cooleren.
    Dabei spielte es für Benny keine Rolle, dass dem Auto, vondem Charlie immer erzählte, vor 13 Jahren der Sprit ausgegangen war und es irgendwo draußen im Leichenland vor sich hinrostete. Und genauso wenig störte ihn die Tatsache, dass der Wagen nach dem elektromagnetischen Puls wahrscheinlich nicht mehr fahrbereit war. In Charlies Erzählungen hatte der Wagen die Bomben, die Ghule und 1000 andere Abenteuer überstanden und würde somit niemals in Vergessenheit geraten. Charlie sagte von sich, er sei in dem LeMans ein echter Straßenkämpfer gewesen, ein Asphaltcowboy, ein Zombieklatscher.
    Die anderen im Krämerladen lachten ebenfalls, auch wenn Benny vermutete, dass es einige von ihnen nur vortäuschten. So ziemlich der Einzige, der nicht über den Witz lachte, war Marion Hammer, den alle nur »Motor City Hammer« nannten. Er war zwar nicht so groß wie Charlie, dafür aber so hässlich wie eine Bulldogge. Aus jeder seiner Taschen ragte ein Pistolengriff heraus und ein schwarzes Stück Rohr hing an seinem Gürtel wie ein Knüppel. Der Hammer lachte selten, doch wenn er in Stimmung war, funkelten seine Augen wie bei einem fidelen Schwein und seine Mundwinkel kräuselten sich zu einer Art Lächeln – wobei man sich dabei aber nie ganz sicher sein konnte.
    Benny fand auch den Hammer extrem cool, wenn auch nicht ganz so cool wie Charlie. Denn niemand konnte auch nur annähernd so cool sein wie Charlie Matthias. Charlie war ein fast zwei Meter großer Albino mit einem blauen und einem rosafarbenen, trüben und blinden Auge. Gerüchten zufolge konnte Charlie, wenn er sein blaues Auge schloss, mit seinem toten Auge in das Reich der Geister sehen. Auch das fand Benny abgefahren … wenn er auch insgeheim nicht ganz davon überzeugt war, dass es stimmte.
    Die beiden – Charlie und der Hammer – waren die ausgebufftesten Kopfgeldjäger im gesamten Leichenland. Das sagten alle, abgesehen von ein paar Verrückten wie Bürgermeister Kirsch, demzufolge Tom Imura noch ausgebuffter war. Für Benny war das absoluter Schwachsinn, weil Charlie meinte, Tom sei »ein wenig zu sanft im Umgang mit den Zombies«, und das sagte er auf eine Art und Weise, die darauf hindeutete, dass Tom entweder einem echten Kampf aus dem Weg ging oder nicht die Nerven hatte, die man als erstklassiger, knallharter Zombiejäger brauchte. Außerdem war Tom nicht halb so groß wie Charlie und wirkte nicht so bösartig wie der Hammer. Nein, Tom war ein Feigling. Das wusste Benny aus eigener Erfahrung.
    Die Arbeit als Kopfgeldjäger war ein hartes und gefährliches Geschäft. Soweit Benny wusste, gab es kein härteres. Die meisten Jäger wurden von der Stadt dafür bezahlt, das Terrain um die Handelsstraßen, welche Mountainside mit der Handvoll anderer Städte auf der Gebirgskette verband, von Zombies zu säubern. Andere arbeiteten in Gruppen als Söldnertrupps, um Kleinstädte, alte Einkaufspassagen, Warenhäuser und zuweilen sogar Großstadtviertel zu säubern, damit die Händler dort die Vorräte plündern konnten. Charlie zufolge betrug die Lebenserwartung eines typischen Kopfgeldjägers sechs Monate. Die meisten jungen Männer, die sich an diesem Job versuchten, übten ihn ein oder zwei Monate aus. Dann warfen sie das Handtuch, weil sie festgestellt hatten, dass das Töten von Zombies völlig anders war als alles, was sie von Familienmitgliedern gehört hatten, welche die Erste Nacht überlebt hatten. Und erst recht anders als das, was man ihnen in der Schule oder bei den Pfadfindern beigebracht hatte. Charlie und der Hammer waren Charlie zufolge die erstenJäger gewesen, waren von Anfang an dabei, hatten ihre ersten Auftragstötungen acht Monate nach der Ersten Nacht vorgenommen.
    Â»Wir haben mehr Zombies getötet als Army, Navy, Air Force und Marines zusammen«, prahlte der Hammer
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