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Lost in Ireland - Verschollen in Irland

Lost in Ireland - Verschollen in Irland

Titel: Lost in Ireland - Verschollen in Irland
Autoren: Langenscheidt
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hierher? Wieso hatte sie nur nicht aufgepasst, was die anderen erzählten? Aber über ihren Job gab es kaum etwas zu berichten.
    “I think that’s all about me”, fügte sie schließlich noch hinzu.
    “Thanks a lot, Ruth”, sagte Frank.
    “Well done”, flüsterte ihr Nachbar. Laut sagte er: “I guess it’s my turn. My name is Ian Kavanagh, I work in the → software development department . If you have problems with your computer, it’s → probably my → fault .”
    Frank sagte: “Oh, you’re the one!”
    Ruth war immer noch mit sich beschäftigt und hatte den Witz nicht verstanden. Verwirrt schaute sie hoch, weil alle lachten. Als Ian weiterredete, war sie erleichtert.
    Ich muss mich konzentrieren, dachte sie. Sie haben mich doch nicht hierher geschickt, damit ich mich amüsiere. Ich soll doch etwas lernen.
    Allerdings hatte Conny kurz vor Beginn der Konferenz etwas anderes behauptet. “Nimm das hier nicht allzu ernst. Es heißt zwar offiziell Konferenz, aber eigentlich ist es eine Art Belohung für verdiente Mitarbeiter. Vor allem amüsieren wir uns.”
    Ruth biss sich auf die Lippen, um sich ein Grinsen zu verkneifen. Gut, dass sie das nicht vorher gewusst hatte. Sie hätte ihren Standpunkt Georg gegenüber niemals so überzeugend darstellen können, wenn sie auch nur eine Ahnung davon gehabt hätte.
    “Hi, my name is Conny Bauer. I first worked as a → translator but changed to the → localization department seven months ago.”
    Wie leicht Conny das Reden fiel. Aber sie war ja schon immer der offenere Typ von ihnen beiden gewesen. Nie um eine witzige Bemerkung verlegen, immer schlagfertig. Immer am Flirten. Aber schließlich war sie auch Single.
    “Na, war doch gar nicht so schwer”, sagte Conny später in der Kaffeepause.
    “Ja”, gab Ruth zu und verschwieg die Gewissensbisse ihrer Familie gegenüber.
    “Der Typ neben dir schaut ja verdammt gut aus”, flüsterte Conny und deutete verstohlen auf Ian, der inmitten einer Gruppe Konferenzteilnehmer stand und sich offensichtlich gut unterhielt.
    Ruth konnte nichts Attraktives an Ian finden. Er war sehr groß und hatte einige Pfunde zu viel auf den Rippen. Auffallend an ihm waren die extrem hellen Augen, die einen eigenartigen Kontrast zu den schwarzen Haaren bildeten, und die leicht schiefe Nase.
    “Er hat was von einem Piraten”, sagte Ruth.
    “Ja, verwegen und mutig”, grinste Conny. “Dagegen verblassen alle anderen.”
    “Du solltest dich ranhalten, wenn du bei ihm landen willst”, meinte Ruth und deutete auf zwei albern kichernde Frauen, die nahe bei Ian standen.
    Die Freundin schüttelte den Kopf. “Nein, kein Interesse”, sagte sie in einem Ton, der Ruth aufhorchen ließ.
    “Was ist los?”, wollte sie wissen.
    “Ach, nichts”, sagte Conny, doch dann seufzte sie und fügte hinzu: “Zu viele Erinnerungen. Es ist das erste Mal seit Langem, dass ich wieder hier bin.”
    “Ich verstehe”, sagte Ruth nur.
    Connys Vergangenheit war tabu – it was a → mystery ...
    “Was meinst du? Wann soll ich zu Hause anrufen?”, lenkte sie ab.
    “Was?” Conny schaute sie verwirrt an, als wisse sie nicht, wovon Ruth sprach. “Ach so, bei dir zu Hause.” Sie schüttelte den Kopf, als ob sie etwas Lästiges loswerden wollte. “Gar nicht”, sagte sie dann.
    “Gar nicht? Du meinst, heute nicht.”
    Conny schüttelte den Kopf. “Nein, ich meine: gar nicht. Weder heute noch morgen noch Mittwoch, Donnerstag oder Freitag. Gar nicht. Jamais, mai, never.”
    “Ich kann doch nicht ...”, protestierte Ruth.
    Aber Conny ließ sie nicht zu Wort kommen.
    “Mensch, Ruth, denk doch mal nach. Das ist deine Chance, Georg zu zeigen, dass du nicht abhängig von ihm bist.”
    Conny sah Ruth herausfordernd an.
    “Hm, vermutlich hast du recht.”
    “Ich habe ganz sicher recht”, sagte Conny. “Glaub mir. Der größte Fehler, den du jetzt machen könntest, ist, daheim anzurufen. Schieb die Familie aus deinem Kopf und konzentrier dich auf dich. Das ist eine einmalige Chance.” Conny wurde ernst. “Für euch alle.”
    Bevor Ruth noch etwas erwidern konnte, rief Frank sie zurück in den Konferenzraum. Nach ein paar einführenden Worten startete er eine Powerpoint-Präsentation. Die erste Folie zeigte einen Cartoon.
    Ruth schaltete ab. Es war offensichtlich, dass hier keiner an ernsthaftes Arbeiten dachte, und sie ärgerte sich maßlos darüber. Warum hatte ihr Chef ihr das nicht gesagt, als er ihr die Einladung zu der Konferenz gegeben hatte? Weil
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