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Lockruf des Glücks

Lockruf des Glücks

Titel: Lockruf des Glücks
Autoren: S Brown
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Tritt geben. Ich denke – ich hoffe, dass er jetzt in Form kommt.«
    »Machen Sie lieber allen Mitarbeitern die Hölle heiß.
Ich wurde informiert, dass uns in ein paar Wochen ein Trupp hoher Tiere von der Holding besucht. Ich bin sicher, dass sie Ihre Vorgaben erhöhen werden.«
    »Sonst noch etwas Neues?«, fragte sie trocken.
    Doug nickte geistesabwesend. »Ich bin davon überzeugt, dass Sie uns nicht enttäuschen werden. Und Sie werden bis dahin mit Sicherheit nichts tun, was uns einen Kunden kosten könnte.« Er räusperte sich. »Megan, Josh Bennett hatte heute Morgen einen Termin bei mir.«
    Ihre Bauchmuskeln verkrampften sich, aber ihr Gesichtsausdruck blieb unbewegt. »Und?«
    »Und«, sagte er und zog das Wort in die Länge. »Er möchte, dass Sie sich persönlich um diesen Etat von Seascape kümmern.«
    »Das hat er mir auch gesagt.« Sie veränderte ihre Sitzposition, legte ihre Arme auf die Lehnen und versuchte vergeblich, ruhig zu wirken.
    »Ich sehe dafür keinen Grund. Ich habe vollstes Vertrauen zu Jo Hampson.«
    »Ja, aber der Kunde nicht«, antwortete Doug. Seine milchig trüben Augen durchbohrten sie einen Moment lang, dann wurde sein Gesichtsausdruck nachsichtig. »Ich weiß, dass Sie ihn nicht mögen, Megan.«
    Sie lachte kurz. »Ihn nicht mögen, das ist viel zu milde ausgedrückt, Doug. Ich hasse ihn. Er hat dafür gesorgt, dass sich mein Mann zu Tode gearbeitet hat. Was sollte ich sonst empfinden?«
    »Ich kannte James, und ich denke nicht, dass er einen
Sklaventreiber brauchte. Dieser junge Mann hatte mehr Energie als irgendein anderer Mensch, den ich je getroffen habe. Maßlose, exzessive Energie. Um die Wahrheit zu sagen, er tat alles in seinem Leben maßlos und exzessiv.«
    Er hob seine Hände abwehrend, als sie zu widersprechen begann. »Warten Sie, ich spreche nicht geringschätzig von James. Aber ich denke, dass Sie Ihre Augen vor der Wahrheit verschlossen haben oder Sie diese in Ihrer Erinnerung zumindest geschönt haben.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass ich mir all die Überstunden, die endlosen Cocktailpartys, Deadlines und meckernden Kunden von James nur einbildet habe?«
    Die Luft im Raum war plötzlich stickig, der Sessel beengte sie, und Megan sprang auf. Sie ging um den Sessel herum, legte ihre Hände auf die gepolsterte Rückenlehne und sprach weiter. »Ich habe dabei zugesehen, wie mein Mann sich sein eigenes Grab geschaufelt hat, weil sein Chef ihn nie aus den Fängen gelassen hat. Bitten Sie mich nicht, dass ich Josh Bennett wohlwollend gegenüberstehe.«
    »Es wäre Ihnen also unmöglich, diesen Etat gemeinsam mit ihm zu betreuen?«
    »Absolut. Meiner Ansicht nach hat dieser Mann noch nie etwas getan, das Anerkennung verdient. Er ist ein Opportunist, ein Manipulator, einer, der nur nimmt.«
    Doug seufzte und strich sich müde über sein fleischiges
Gesicht. »Setzen Sie sich, Megan.« Als sie zögerte, sah er sie befehlend an. »Setzen Sie sich.«
    Megan wurde klar, dass seine Worte keine Bitte mehr waren und nahm erneut in ihrem Sessel Platz. Instinktiv und ohne dass sie einen Grund dafür hätte nennen können, begann ihr Herz heftig vor bösen Vorahnungen zu schlagen. Sie hatte das überwältigende Gefühl, dass sie nicht hören wollte, was Doug ihr gleich sagen würde.
    »Es gibt etwas, das Sie wissen sollten, Megan, etwas, das ich Ihnen wahrscheinlich schon viel früher hätte sagen sollen. Josh Bennett war dafür verantwortlich, dass Sie Ihren Job bei WONE bekommen haben.«
    Nichts hätte sie auf den vernichtenden Schlag vorbereiten können, den Dougs Worte ihr versetzten. Sie starrte ihn fassungslos an und hoffte verzweifelt, dass sie ihn falsch verstanden hatte. Seine Augen wirkten beinahe schmerzerfüllt. Sein Gesichtsausdruck war fast mitleidig. Er log nicht.
    Sie versuchte das, was er ihr gerade erzählt hatte, aufzunehmen und zu verdauen, aber sie konnte es nicht. Es war unvorstellbar. Dass sie ihren Job , ihr ganzes jetziges Leben, ausgerechnet dem Mann verdanken sollte, den sie von allen Menschen auf der Welt am meisten hasste, war jenseits aller Vorstellungskraft.
    »Das ist unmöglich«, sagte sie. »Ich hab mich für den Job hier ganz spontan beworben.«
    »Trotzdem.«

    Sie kam wieder zu Kräften, ihr Denkvermögen kehrte langsam wieder zurück, sie dachte an die Tage nach dem Tod von James vor drei Jahren. »Ich wollte zum Radiosender zurück, aber sie brauchten niemanden. Dann habe ich mich hier beworben. Wie hätte Bennett davon wissen
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