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Lloyd, Sienna

Lloyd, Sienna

Titel: Lloyd, Sienna
Autoren: 02 Verführt von einem Vampir
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die Welt gekommen. Sie trägt Sneaker mit Plateausohlen, rosa Kniestrümpfe, einen Jeans-Minirock und ein eng anliegendes Top, das ihre Brüste betont, die höchstwahrscheinlich nicht natürlich sind. Sie hat große blaue Augen (sie ist eine Gebissene) und neonpinke Lippen. Ich bin sehr überrascht, dass sie und Rebecca befreundet sind.
    Magda steht auf und geht, wobei sie sich mit der Hausarbeit herausredet; ich glaube nicht, dass ihr Solveig sympathisch ist. Charles kann seinen Blick nicht von ihren Brüsten lösen, außer in dem Moment, in dem er „
Sehr erfreut
“ zu ihr sagt. Ich riskiere eine Frage:
    „Wie haben Sie beide einander kennengelernt?“
    „Ach, das ist ganz einfach, ich war im Club, als …“
    „Na so etwas! Ich habe gar nicht bemerkt, wie spät es schon ist, Sol. Wir müssen uns beeilen, ich muss dich noch herumführen, bevor ich mit Gabriel abreise.“
    Solveig ist erstaunt, wie eilig es Rebecca plötzlich hat. Mir jedoch fällt nur ein einziges Wort auf, das sie gesagt hat … abreisen. Auch Magda hat heute etwas erwähnt, zwei Tage, um die „
Bande wiederherzustellen
“. Messerscharfe Worte. Als wir wieder alleine sind, sind weder Charles noch ich konzentriert bei der Sache, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
    „Diese Solveig ist zwar hübsch, aber auch vulgär, findest du nicht?“
    „Es schien dich gerade vorhin nicht zu stören!“
    „Mädchen wie sie sind wie das Feuer. Man will sich an ihnen wärmen, doch sie verwandeln sich schnell in Asche. So etwas suche ich nicht mehr.“
    „Und was suchst du stattdessen?“
    „Ein Mädchen, das mich auf Dauer heimsucht. Ich habe Liebesaffären, doch sie dauern nie länger als einen Monat. Zumindest im Moment.“
    Das rosafarbene Licht in der Bibliothek zeigt an, dass der Tag zu Ende geht. Charles sieht mich mit seinen großen blauen Augen an. In ihnen spiegelt sich Melancholie. Auch ich bin traurig, Gabriel und Rebecca fahren in Urlaub. Wird er sie küssen, sie berühren … schon beim Gedanken daran wird mir übel. Charles streicht mit der Hand über meine Wange, steht auf und geht. Ich sehe durch das Glas in den Himmel und verliere mein Zeitgefühl. Als ich beschließe, mich auch in mein Zimmer zurückzuziehen, ist es bereits nachts.
    In meinem Zimmer finde ich eine handgeschriebene Botschaft und mein Herz krampft sich zusammen – Gabriel!
    „Meine liebe Héloïse,
ich bin gekommen, um mich vor meiner Abreise von dir zu verabschieden. Rebecca meinte, ich solle dich und Charles nicht stören, sie sagte, ihr seid einander sehr nahe. So reise ich wütend ab, Héloïse, ich weiß, wie komplex die Situation ist, doch ich hätte nie gedacht, dass du dich in so kurzer Zeit so sehr von mir entfernst. Wir hatten seit Rebeccas Rückkehr keine Zeit, um uns zu unterhalten. Ich kann mir vorstellen, wie schwierig es für dich ist und dass Charles dir eine wichtige Stütze ist. Um vollkommen ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, ob ich eure Nähe zueinander noch lange ertragen kann.
Dein Körper verfolgt mich des Nachts. Weißt du das? Ich sehe deine von meinen Stößen erregten Brustwarzen, ich sehe deinen stöhnenden Mund und ich will nicht wahrhaben, dass dies alles Vergangenheit sein soll. Schon der Gedanke an diese Bilder lässt mich ganz hart werden. Ich begehre dich, ich will dich. Für mich alleine.
    G.“
    Gabriel lässt mich mit diesem Brief alleine zurück. Während er mit seiner Frau, die er geliebt und um die er getrauert hat, in die zweiten Flitterwochen fährt, will er mich mit diesem Brief an die Leine nehmen. Er weiß, dass er einen Vulkan in meinem Unterleib zum Ausbruch bringt, er wird mir während seiner Abwesenheit nicht aus dem Sinn gehen und ich werde artig auf ihn warten.
Ich ärgere mich über ihn, wie kann er es wagen, mir meine Freundschaft mit Charles vorzuwerfen, noch dazu, wo er der Einzige ist, der mir ein wenig Zärtlichkeit entgegenbringt? Außerdem – sieht er nicht, dass dies ein perfektes Alibi ist, eines, das Rebecca von unserem Geheimnis ablenkt? So ein Idiot!
    Ich zerreiße den Brief in tausend Stücke und werfe sie auf den Boden. Gabriel will alles, er gibt sich nicht mit halben Sachen zufrieden … Verwirrt starre ich die Worte „
Ich begehre dich
“ an. Ich berühre meine Brüste, die keine Ahnung haben, ob Gabriel das Recht hat, mir Schuldgefühle einzureden. Sie wollen Gabriel, und mein Bauch, mein Schoß ebenso … Ich bekomme Lust, mich zu berühren, doch mein Verstand hält mich davon ab,
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