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Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer
Autoren: Für morgen für immer
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die Hochzeit absagen. Der Gedanke an den Skandal, den es verursachen würde, ließ sie erschauern, aber sie sah keinen anderen Ausweg.
    Einen Tag vor der Hochzeit stand ihr Entschluss fest. Doch es ergab sich keine Gelegenheit, mit Max zu sprechen. Stets wurden sie von Familienmitgliedern umringt, und dann wurde die Probe der Trauungszeremonie abgehalten. Alle Anwesenden waren gut gelaunt, sogar die alte Kirche wurde erfüllt von fröhlichem Gelächter und Geplauder.
    Claire beobachtete alles mit niedergeschlagenem Blick und fragte sich, was man wohl von ihr denken mochte, wenn sie die Hochzeit absagte. Schließlich bahnte sie sich einen Weg durch die Menge zu Max und stellte sich vor ihn. „Max!“
    Er lächelte sie an. „Ja, Liebes?“ Und dann richtete sich seine Aufmerksamkeit auf einen seiner Cousins, der ihn ansprach.
    Claire zwang sich zu einem Lächeln, obgleich sie innerlich zu zerbersten drohte. „Max, es ist wichtig“, sagte sie verzweifelt. „Ich muss mit dir sprechen!“
    Er blickte sie erneut an, und diesmal bemerkte er, wie blass und angespannt ihr Gesicht wirkte. Er nahm ihre Hand. „Was ist?“
    „Es ist etwas Privates. Können wir irgendwo allein reden?“
    „Ja, natürlich.“ Er legte einen Arm um sie und führte sie zur Tür.
    „Oh nein, Ihr Turteltäubchen!“, rief jemand. „Ihr könnt euchdoch nicht am Tag vor der Hochzeit davonschleichen!“
    „Oh doch, wir können!“, rief Max zurück. Er führte Claire hinaus in die kühle Nacht und zog sie enger an sich, um sie zu wärmen. Ihre Schritte knirschten auf dem Kiesweg, als sie die hell erleuchtete Kirche hinter sich ließen. „Was ist?“
    Claire blieb stehen, schloss die Augen, betete um Kraft. „Es ist alles ein Irrtum“, sagte sie gepresst.
    „Was?“
    „Alles.“ Sie deutete auf die Kirche hinter ihnen. „Du, ich, die Hochzeit. Ich kann dich nicht heiraten.“
    Max holte tief Luft. Sein Körper spannte sich. „Wieso ist es ein Irrtum? Ich dachte, alles sei in bester Ordnung?“
    „Aber siehst du denn nicht ein, wie wenig wir zusammenpassen?“ Tränen ließen ihre Stimme erstickt klingen. „Ich habe dir schon bei unserem ersten Treffen gesagt, dass ich nicht deiner Klasse angehöre, aber da wusste ich noch nicht, wie recht ich damit hatte. Ich passe nicht hierher. Ich kann nicht mehr sein, als ich bin, und ich werde nie eine Frau, die gut und gerne repräsentiert, wie du sie brauchst. Deine Anforderungen sind zu hoch …“ Sie schluckte schwer und brachte kein weiteres Wort mehr hervor. Schweigend nahm sie den Verlobungsring ab und hielt ihn ihm hin.
    Max starrte auf den Ring in ihrer zitternden Hand und rührte sich nicht.
    Claire konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Sie drückte ihm den Ring in die Hand. „Es ist besser so. Ich liebe dich zu sehr, um dich so zu enttäuschen.“ Blind vor Tränen wandte sie sich ab und floh den Weg hinunter.
    Claire hörte seine hastigen Schritte nicht und schrie erschrocken auf, als Max sie hart am Arm packte und herumwirbelte. Sie erhaschte einen Blick in sein zorniges Gesicht, bevor er sie über seine Schulter warf und den Weg zurückhastete. „Max … warte!“ Vor Schreck waren ihre Tränen versiegt. „Was … was hast du vor?“
    „Ich entführe meine Frau“, antwortete er schroff und eilte weiter.
    Verwandte und Freunde standen in Grüppchen vor der Kircheund plauderten angeregt. Als Max in Sicht kam, trat eine tödliche Stille ein, und Claire barg ihr Gesicht an seinem Rücken.
    „Habt ihr dafür nicht morgen noch genug Zeit?“, rief sein Bruder Clay ton.
    „Nein“, fauchte Max. „Ich nehme deinen Wagen.“
    „Das sehe ich“, bemerkte Clayton trocken, während Max die Wagentür öffnete und Claire hineinsetzte, die verzweifelt das Gesicht in den Händen barg.
    Rome Matthews grinste und erinnerte sich, wie er seine Frau einmal von einer Party weggetragen hatte.
    Lady Alicia stand in einem eleganten Kleid auf den Stufen und beobachtete, wie ihr Sohn mit seiner Braut davonfuhr. „Ob es wohl Sinn hat, auf sie zu warten?“, überlegte sie laut. „Nein, natürlich nicht. Wir werden die Party ohne sie veranstalten.“
    Lange Zeit fuhr Max zornerfüllt durch die Gegend. Claire saß still neben ihm, mit brennenden Augen, und fragte sich, ob er ein bestimmtes Ziel haben mochte oder einfach nur herumfuhr. Aber sie wagte nicht, ihn anzusprechen.
    Schließlich bog er auf den Parkplatz eines kleinen, rustikalen Gasthauses ein. Er stieg aus, zog sie aus dem Wagen,
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