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Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)
Autoren: Tanya Stewner
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herauskamen.
    Jesahja hingegen schaute starr aus dem Fenster.
    Als sie vor dem Haus der Susewinds aus dem Wagen stiegen, hüpfte Kylie hinter dem Gartentor auf und ab. »Huhu! Lilli!«, rief sie. Nachdem Schnuffi und seine Mutter am vergangenen Abend wieder vereint worden waren, hatten sie Kylie vorübergehend wieder in der Gartenhütte der Susewinds einquartiert. Doch später an diesem Tag sollte sie in ihr altes Gehege in den Zoo zurückkehren – und ihre Crew wiedertreffen.
    Neben Kylie stand Bonsai. Sein kleines, zotteliges Gesicht sah alles andere als glücklich aus. »Lilli! Du hast gesagt, die Hops-Trulla kommt weg!«, beschwerte er sich. »Schmidti ist deswegen total sauer!«
    Das hatte Lilli schon befürchtet. Aber sie hatte eine großartige Überraschung für die Katze, die Frau von Schmidt hoffentlich versöhnlich stimmen würde …
    »Sorry, Bonsai. Bald!«, versicherte sie.
    »Gehen wir doch rein«, schlug Lillis Vater vor und wirkte dabei so vergnügt, dass Lilli ebenfalls wieder zu grinsen begann. Es war ein wunderbarer Tag!
    Die Susewinds spazierten zum Haus. Jesahja trottete mit hängenden Schultern hinterdrein. Als Herr Susewind die Haustür aufschloss, bemerkte Lilli das aufgeregte Funkeln in seinen Augen. Was war denn nur mit ihm los? Er wirkte regelrecht kribbelig! Sie betraten das Haus, und Herr Susewind flitzte voraus ins Wohnzimmer. Lilli wunderte sich. Dann hörte sie, wie er im Wohnzimmer lachte – oder vielmehr, wie er ein Lachen zu unterdrücken versuchte. Lilli beschleunigte ihre Schritte. Sie wollte nun wissen, was –
    Kaum hatte sie das Wohnzimmer betreten, riss sie überrascht die Augen auf. Neben dem Sofa standen zwei Menschen, die sie nicht kannte. Ein Mann und eine Frau. Beide waren groß und gut aussehend. Die Frau hatte dunkle Haut und schwarze Locken …
    Da dämmerte es Lilli. Jesahjas Eltern!
    Sie drehte sich um. Jesahja kam gerade ins Wohnzimmer geschlurft. Er stierte auf seine Schuhspitzen. Aber dann hob er den Blick – scheinbar, um zu schauen, warum plötzlich alle so still waren.
    Da sah er seine Eltern. Ihm fiel das Kinn herunter.
    »Jesahja …«, sagte seine Mutter mit schwankender Stimme. »Liebling!« In ihren Augen sammelten sich Tränen.
    Jesahja stand wie erstarrt da.
    »Hallo mein Sohn«, begrüßte ihn auch sein Vater. »Alles Gute zum Geburtstag!«
    Jesahja schnappte nach Luft und schien plötzlich wie aus einem tiefen Traum zu erwachen. »Ihr … seid da!«, stieß er hervor und kämpfte mit den Tränen.
    »Ja, endlich!«, rief seine Mutter, und ein Schluchzen entrang sich ihrer Brust. Wochenlang hatte sie ihren Sohn nicht gesehen. »Komm her, Schatz!«
    Das ließ Jesahja sich nicht zweimal sagen. Mit einem tiefen Seufzer, der all die aufgestauten Gefühle enthielt, die er so lange mit sich herumgeschleppt hatte, flog er in die ausgebreiteten Arme seiner Mutter. Seinen Vater schien das Wiedersehen ebenso zu überwältigen. Er trat an seine Frau und seinen Sohn heran und umarmte beide. Dabei weinte und lachte er gleichzeitig – ebenso wie Jesahja und seine Mutter.
    »Warum habt ihr mir denn nicht gesagt, dass ihr kommt?«, schniefte Jesahja und wischte sich mit dem Handrücken über die Nase.
    »Na, dann wäre es doch keine Überraschung mehr gewesen!«, gab sein Vater zurück und lachte. »Wir hatten das schon lange mit Lillis Familie geplant.« Herr Sturmwagner warf Lillis Vater einen dankbaren Blick zu.
    Herr Susewind lachte. »Wir wollten die beste Überraschung aller Zeiten für Jesahja. Und ich glaube, das ist uns gelungen.«
    Lilli musste ihm recht geben. Das war tatsächlich die beste Überraschung aller Zeiten.
    Da ertönte die Türklingel. Lilli wollte das Wohnzimmer zwar nur ungern verlassen, aber als es zum zweiten Mal klingelte, ging sie zur Tür und öffnete sie.
    Vor ihr stand Trixi.
    »Hi«, sagte das große blonde Mädchen mit den Sommersprossen und wirkte dabei ungewohnt unsicher. »Ich hab ein Geschenk für Jesahja.« Wortlos ließ Lilli sie herein und führte sie ins Wohnzimmer.
    Als Jesahja Trixi sah, gefror sein Lächeln für einen Augenblick. »Was willst du denn hier?«, fragte er, und seine Stimme klang eine Spur unfreundlich.
    »Das hier ist für dich«, presste Trixi hervor und hielt ihm verlegen ein in Geschenkpapier verpacktes Päckchen hin.
    Jesahja nahm es zögernd entgegen und öffnete es. Dann rief er: »Goethe!« Erstaunt blickte er Trixi an. »Das ist mein Buch! Mein Lieblingsbuch! Ich dachte, ich hätte es vor einer
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