Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)

Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)

Titel: Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
Autoren: Katie MacAlister
Vom Netzwerk:
so einen Talisman, als sie ihre Sippen bildeten.«
    »Du hast auch eine Schwester?«, fragte ich. Rasch ergriff ich Larry, den Stein, und ging dann mit Baltic den Pfad entlang, der durch den immer noch qualmenden, verbrannten Bereich zu unserem Auto führte.
    »Hatte. Sie wurde ein paar Jahre, nachdem sie die schwarze Sippe gegründet hatte, getötet.«
    »Das muss vor langer Zeit gewesen sein.« Ich rechnete nach. »Über tausend Jahre?«
    »Ja.« Er hielt die Autotür für mich auf. Ich muss völlig durch den Wind gewesen sein, denn ich legte Larry auf den Rücksitz und setzte mich auf den Beifahrersitz, ohne etwas zu sagen, als Baltic hinter dem Steuer Platz nahm. Das fiel mir erst auf, als wir bereits fuhren und Baltic der Steinmauer um eine Weide herum gefährlich nahe kam.
    »Stimmt es denn, dass die Kinder des Ersten Drachen die vier ursprünglichen Sippen gründeten?«
    »Meine drei Brüder und meine Schwester, ja. Jetzt fragst du bestimmt, warum ich keine Sippe bekommen habe, oder?«
    »Ja, das, und warum du auf der falschen Straßenseite fährst«, sagte ich und zeigte auf ein entgegenkommendes Auto.
    Fluchend riss Baltic das Steuer herum und fuhr auf die richtige Seite. »Die Sterblichen sollten sich einigen, welche Straßenseite sie benutzen wollen. Ich bin der jüngste Sohn, Ysolde. Ich bin erst einige Jahrhunderte nach meinen Geschwistern geboren worden.«
    »Also warst du so eine Art Nachzügler?« Ich grinste ihn an.
    Er reagierte aufgebracht. »Nein, wohl kaum. Meine Mutter stammte vom Ersten Drachen ab, sie war ein schwarzer Drache. Er verführte sie, und ich kam zur Welt. Ich bekam keine Sippe, weil ich schon in die schwarze Sippe hineingeboren wurde.«
    Ich starrte ihn an. »Dein Vater hat seinen eigenen Nachkommen verführt? Das ist Inzest!«
    »Jeder Drache stammt von ihm ab. Theoretisch sind wir beide auch miteinander verwandt.«
    »Ja, aber nur entfernt. Dazwischen liegen einige Generationen und was weiß ich nicht noch alles. Beim Kreuz, Baltic! Das ist ja schaurig. Deine Mutter war aber nicht deine Schwester, oder?«
    »Nein.« Er fluchte, als mehrere Autos ihn anhupten. Ich weigerte mich hinzusehen. Es war besser, ich wusste nicht, was er tat. »Sie war die Tochter seiner Urenkelin.«
    »Warte mal …« Ich schüttelte den Kopf und versuchte, seinen Stammbaum zu entwirren. »Du bist ein Wyvern. Das bedeutet, dass du einen menschlichen Elternteil haben musst, und wenn deine Mutter auch deine … ich weiß nicht, deine Urgroßnichte … war? Wie auch immer, wie kann sie dann ein Mensch gewesen sein?«
    »Sie war kein Mensch. Sie war ein schwarzer Drachen.«
    »Aber Wyvern müssen doch einen menschlichen Elternteil gehabt haben«, widersprach ich.
    »Andere Wyvern, ja. Aber nicht die, die vom Ersten Drachen gezeugt wurden«, erklärte er selbstgefällig.
    Ich dachte darüber nach, als er im absoluten Parkverbot anhielt und mich in den Bahnhof scheuchte. Er grollte, als ich darauf bestand, dass er zurücklief und den Stein holte.
    »Aber wie …«, begann ich, als er den Stein so fest neben mich knallte, dass ein Stück abbrach. Ich konnte nur hoffen, dass es Larry nichts ausmachte. Vorausgesetzt natürlich, ich konnte ihn wieder in einen Drachen verwandeln.
    »Ich beantworte jetzt keine Fragen mehr, Gefährtin. Schau mich nicht so böse an – es gibt wichtigere Dinge zu besprechen als alte Geschichten.«
    »Was für wichtigere Dinge? Maura und die zwei verbliebenen Schurken aufzuspüren?«
    »Schon wieder Fragen! Meine alte Ysolde hätte gewusst, wann sie damit aufhören musste.«
    »Hat deine alte Ysolde dir jemals auf die Nase gehauen? Die neue denkt nämlich gerade darüber nach …«
    Es dauerte drei Stunden, bis wir wieder in England waren, und das auch nur, weil wir einen Portalservice in Anspruch nahmen, der uns in einen Fish-&-Chips-Laden am Rand von London zappte.
    »Na gut.« Tief atmete ich die Londoner Luft ein und erstickte fast an den Abgasen. »Ich habe jetzt seit Stunden keine einzige Frage mehr gestellt, dann kannst du mir jetzt ein paar Fragen beantworten, ohne gleich in die Luft zu gehen. Warum, glaubst du, ist Thala abgehauen, nachdem sie deine Schatzkammer leer geräumt hat?«
    Er rief ein Taxi und murrte, als ich darauf bestand, dass Larry auch mitmusste. »Du hast doch die Zeichen ebenso gesehen wie ich.«
    »Ja, aber ich weiß nicht, warum du auf einmal so misstrauisch ihr gegenüber bist. Ich stimme dir zu, es ist merkwürdig, dass sie einfach so verschwunden ist,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher