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Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)
Autoren: Justin C. Skylark
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„Ich habe meine Medikamente nicht
genommen. Obwohl der Arzt gesagt hat, dass ich sie nehmen
muss. Und zwar regelmäßig.“ Bedrückt seufzte er auf. „Ich habe
es nicht getan.“
Neal schwieg. Er hielt es für richtig, seinen Freund alles
aussprechen zu lassen, was ihn bedrückte. Kurz darauf erzählte
Dirk weiter.
„Ich fühlte mich so gut, so gesund. Als ich dich kennengelernt
hatte, war ich plötzlich so glücklich. - Ich war so verliebt.“ Mit
verträumten Augen sah Dirk in Neals feines Gesicht. „Ich dachte,
wenn wir zusammen sind, dann brauche ich keine Tabletten,
verstehst du?“
Neal nickte verständnisvoll.
„Ich war so ein Idiot!“ Dirk biss sich auf die Unterlippe. Sein
Körper verkrampfte sich.
„Es wird alles wieder gut“, tröstete Neal. „Ich helfe dir.“
Er wischte die Tränen von Dirks Wangen. Als er ihn umarmen
wollte, registrierte er allerdings, dass Dirk noch immer an das Bett
fixiert war.
„Ist das noch nötig?“
Dirk zuckte mit den Schultern. „Heute morgen ist mir ein Glas
runter gefallen. Ich war so schwach. Die dachten sofort, ich würde
wieder randalieren.“
Neal verzog das Gesicht. Ohne etwas zu sagen, verließ er das
Zimmer. Kurz darauf kam er zurück – gefolgt von Dr. Stephan.
„Na gut, wir versuchen es noch einmal.“ Er löste die Fixierung, so
dass Dirk sich aufrichten konnte. Erleichtert fuhr er sich über die
freien Handgelenke. Sein Gang war unsicher, wirkte irgendwie
gebunden. Man sah deutlich, dass Dirk unter einer hohen Dosis
von Medikamenten stand. Dennoch lächelte er. Zufrieden schloss
er seinen Freund in die Arme. Stillschweigend standen sie im
Raum und ließen sich nicht los, dann trafen sich ihre Lippen.
„Liebst du mich noch, nach all den schrecklichen Dingen, die ich
dir angetan habe?“
Neal nickte. Eine leichte Röte überzog seine Wangen.
„Wäre ich sonst hier?“
Erneut schlossen sie sich in die Arme, und Neal bemerkte, dass
der Arzt das Zimmer verlassen hatte. Und es stand auch keine
Schwester mehr vor der Glasscheibe.
„Sie beobachten dich nicht mehr“, stellte er erfreut fest. „Das ist
der Anfang deiner Genesung.“
XXXI .
    Neal hatte schulfrei, dennoch ließ er es sich nicht nehmen, den
Oberstufenschulhof zu betreten. Die schriftlichen Abiturprüfungen
hatten stattgefunden, und einige von Dirks Mitschülern liefen
aufgeregt über den Hof.
Als er Sparky sah, grüßte er freundlich. „Wie waren die
Klausuren?“
Sparky nickte zufrieden. „Wenn ich das Abi mit 3 mache, reicht es
mir völlig.“
„War es schwer?“
Neals Unruhe war förmlich zu spüren. „Es ging.“
Sparky musterte ihn nachdenklich. „Fragst du wegen Dirk?“
„Mmh.“ Neal seufzte. Er steckte sich eine Zigarette an. „Dirk
schreibt die Arbeiten doch in der Klinik. Ich hoffe, er hat schon
Kraft dazu.“
„Ach!“ Sparky klopfte ihm fest auf die Schulter. „Unseren Dirk
haut doch nichts um.“ Er machte eine kleine Pause, dann sagte er
zuversichtlich: „Wir können froh sein, dass ihm endlich geholfen
wird.“
Diese Worte überraschten Neal nicht. Er hatte geahnt, dass Sparky
von Dirks Erkrankung gewusst hatte.
„Wieso hast du niemandem gesagt, dass er seine Tabletten nicht
mehr nimmt?“
Das Lachen in Sparkys Gesicht verschwand. „Er hat mir gedroht.“
Verunsichert sah er auf den Boden. „Ich hatte ihn doch beobachtet.
Dass er die Pillen unregelmäßig nahm, habe ich sofort bemerkt.
Die Packungen waren voll und wurden nicht weniger.“
Bedrückt sah er Neal an. „Er wurde immer merkwürdiger. Ich
spürte, dass das mit seiner Krankheit zu tun hatte, dass er nichts
mehr dagegen einnahm ...“
„Und dann?“
Sparky atmete tief durch. Auch ihn schien die ganze Geschichte
mitzunehmen.
„Ich sagte nichts. Ich wollte keinen Ärger. Und dann hat er ja
Schluss gemacht – wegen dir!“
Er seufzte schwach. „Hätte ich gewusst, dass es solche Ausmaße
annimmt, hätte ich natürlich was unternommen. Es tut mir leid.“
    Gleich nach der Schule machte sich Neal auf den Weg zur Klinik.
Er war schon fast angekommen, als neben ihm ein Fahrrad hielt.
„Na? Gehst du deinen irren Freund besuchen?“ Es war Dennis.
Neal erstarrte. „Dirk ist nicht irre!“
„Ach, nee? Was denn?“ Dennis stieg von seinem Rad ab. Seine
hochnäsige Art trieb Neal sofort zur Weißglut. „Ich denke, er ist in
der Klapse, oder?“
„Dirk leidet an einer schizophrenen Psychose, das ist eine ernst zu
nehmende Krankheit. Er ist in einer
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