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Liebesnacht auf Kefalonia

Liebesnacht auf Kefalonia

Titel: Liebesnacht auf Kefalonia
Autoren: Sara Craven
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es wagen!“ Wütend blickte sie ihn an.
    „Verschwinde, sonst rufe ich die Polizei.“
    „Und was sollen die Beamten tun?“, fragte er kühl. „Habe ich dich je geschlagen – oder in irgendeiner Weise bedrängt, die dir nicht gefallen hat, agapi mou ?“ Er beobachtete interessiert, wie sich ihre Wangen röteten. „Außerdem mischt sich die Polizei nicht gern in häusliche Meinungsverschiedenheiten ein. Warum setzt du dich nicht und föhnst dein Haar, während du mir zuhörst?“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Es sei denn, du möchtest, dass ich es für dich trockne. So wie früher.“
    Kate schüttelte stumm den Kopf. Es war unfair von ihm, sie an all die kleinen, zärtlichen Intimitäten zu erinnern, die sie einst geteilt hatten. Daran, wie sie zwischen seinen Knien gesessen und er die feuchten Strähnen mit den Fingern gelockert hatte, bis die seidige Fülle in der warmen Luft wehte. Daran, wie er ihre Versuche, ihm den gleichen Dienst zu erweisen, vereitelt hatte, indem er den Gürtel ihres Bademantels geöffnet, den weichen Stoff beiseitegeschoben und ihre nackte Haut mit Küssen bedeckt hatte, während sie atemlos vor ihm gestanden hatte.
    Nein, sie wollte nicht daran erinnert werden.
    Ihr Hausmantel war langärmelig und reichte bis zum Boden. Obwohl sie ihn bis zum Hals zugeknöpft hatte, war ihr überdeutlich bewusst, dass sie darunter nackt war – und Mick wusste dies ebenfalls und genoss ihr Unbehagen.
    Seine Anwesenheit ließ das Zimmer plötzlich winzig wirken. Er hatte das lockige schwarze Haar lässig aus der Stirn gebürstet. Seine Züge waren stolz und unnachgiebig, aber sobald er lächelte, schlug ihr Herz unwillkürlich schneller. Der elegante anthrazitfarbene Anzug betonte seine schlanke Gestalt, und das makellos weiße Hemd bot einen auffallenden Kontrast zu seinem dunklen Teint. Eine graue Seidenkrawatte und dezente goldene Manschettenknöpfe vervollständigten sein Äußeres.
    Erschrocken bemerkte Kate den schlichten Goldring an seiner rechten Hand, den sie ihm an ihrem Hochzeitstag über den Finger gestreift hatte. Warum trägt er ihn noch immer?, fragte sie sich. Wie kann er nur so ein Heuchler sein!
    „Willst du mich nicht bitten, Platz zu nehmen, und mir einen Kaffee anbieten?“, erkundigte er sich.
    „Du bist nicht mein Gast, und dies ist kein Höflichkeitsbesuch.“ Nur mit Mühe gelang es ihr, Ruhe zu bewahren. „Wie bist du überhaupt ins Haus gekommen?“
    „Eine reizende Lady aus dem Erdgeschoss hat mich hereingelassen. Sie schien hocherfreut, dass du einen Besucher hast.“
    Mrs. Thursgood. Kate presste die Lippen zusammen. Normalerweise bewachte die alte Dame die Eingangstür wie Zerberus das Höllentor.
    „Manchmal geht die Fantasie mit ihr durch.“ Sie löste das Handtuch vom nassen Haar und schaltete den Föhn ein.
    Mick stand neben dem altmodischen Kamin und beobachtete jede ihrer Bewegungen. „Du hast Ismenes Einladung erhalten.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    „Ja, heute.“
    „Du hattest demnach noch keine Zeit, darauf zu antworten.“
    „Der Brief ist schnell geschrieben“, erwiderte Kate. „Ich werde natürlich nicht fahren.“
    „Genau darüber wollte ich mit dir sprechen. Es würde meiner Schwester viel bedeuten, dich bei sich zu haben. Ich hoffe also, du überlegst es dir noch einmal.“
    Sie schaltete den Haartrockner aus. „Das ist unmöglich.“
    „Ismene hat dich sehr vermisst, und dies ist ein ganz besonderer Tag für sie.“ Er machte eine kurze Pause. „Ich würde deine Anwesenheit als Gefälligkeit betrachten.“
    „Und deshalb soll ich meine Meinung ändern?“
    „Ich denke schon.“ Er lehnte sich entspannt an den Kaminsims. „Eigentlich finde ich, wir sollten beide entgegenkommender sein.“
    „Worauf willst du hinaus?“, erkundigte sie sich misstrauisch.
    „Du wünschst eine rasche, einvernehmliche Scheidung.“ Er lächelte sie an. „Du kannst sie haben – zu einem gewissen Preis.“
    Sie traute ihren Ohren kaum. „Und wenn mir der Preis zu hoch ist?“
    Mick zuckte die Schultern. „Dann verweigere ich die Zustimmung, und wir überlassen die Sache den Gerichten. Soweit ich weiß, kann das mehrere Jahre dauern“, fügte er ruhig hinzu.
    „Das ist Erpressung.“
    „So? Aber vielleicht bin ich ja der Ansicht, dass unsere Ehe nicht unwiderruflich zerrüttet ist, wie du behauptest.“
    „Das ist die reine Wahrheit.“ Kate atmete tief durch. „Du bluffst. Ich weiß das. Du willst genauso wenig
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