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Liebe aus Versehen

Liebe aus Versehen

Titel: Liebe aus Versehen
Autoren: Susan Clarks
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Training des nationalen Rugbyteams zusehen.« Sie klatschte in die Hände.
    Catherine streckte den Rücken durch und machte ein paar Dehnübungen. Eine knappe Stunde hatten sie in einem viel zu kleinen Van gesessen. Dafür hatte Jane sie mit ihrem Geplapper von ihren trüben Gedanken über Jacob abgelenkt. Auch ihre anderen Schulkolleginnen hatten sie mit Anekdoten unterhalten. Auch wenn sie nicht wusste, wie sie mit der Sache mit Jacob umgehen sollte, war sie doch froh, an diesem Klassentreffen teilzunehmen. Es war schön, zu erleben, dass sie von manch einer früheren Zicke heute ohne Vorbehalte akzeptiert wurde.
    »Wahrscheinlich sehen wir sogar Toby McAllister «, fuhr Jane fort und zog Catherine mit sich. »Kannst du ihn dir in natura vorstellen? Wie sich seine Haut über die Muskeln spannt?« Jane seufzte theatralisch, woraufhin Catherine doch lachen musste.
    »Vielleicht zieht ja auch Jeff sein Hemd aus«, warf Sarah Nyland ein. Die Sarah, die damals ihr Desaster mit dem Geburtstagsgeschenk für Jacob live miterlebt hatte. »Früher hat er das immer gern gemacht.«
    »Ja, aber heute wird seine Verlobte dabei sein«, erinnerte Jane sie, während sie das Gebäude betraten, in dessen Vorraum es nur so von Fotos der Rugbyspieler wimmelte. »Nur schade, dass Jacob nicht mehr spielt«, fügte sie hinzu.
    Catherines Magen verkrampfte sich. Sie wollte nichts von Jacob als Rugbyspieler hören. Eigentlich wollte sie überhaupt nichts über ihn hören.
    »Mädels, hier lang!« Am anderen Ende des Ganges stand der Rest der Truppe und Jeff winkte ihnen zu. Jacob befand sich unter ihnen.
    Catherine hatte es wie durch ein Wunder bisher geschafft, ihm aus dem Weg zu gehen. Als er zum Frühstück heruntergekommen war, hatte sie bereits gegessen. Und als er sich für den heutigen Ausflug zurechtmachte, hatte sie sich schon mit Jane und den anderen im Foyer getroffen. Auch bei der Aufteilung der Fahrgelegenheiten war sie glimpflich davongekommen.
    Als sie auf der Tribüne Platz genommen hatten, von der aus sie das Training beobachten sollten, atmete Catherine auf. Jacob saß fünf Reihen unter ihr, somit weit genug entfernt.
    »Jacob spielt nachher wahrscheinlich auch eine Runde mit«, erklärte Jane, während sie sich zu ihr herüberbeugte.
    »Ach ja?« Catherine versuchte, möglichst unbeteiligt zu klingen. »Wie das?«
    »Jeff hat ihn eingeladen. Sarah hat es von Britney erfahren, und die hat es wohl von Jeffs Verlobten«, gab Jane bereitwillig Auskunft.
    Bei der Erwähnung von Britneys Namen verspürte Catherine einen Stich. Ihre Hände verkrampften sich und sie ärgerte sich über ihre dumme Reaktion. »Britney steht noch auf Jacob. Sie hat Sarah erzählt, dass sie versuchen wird, ihn heute Abend um den Finger zu wickeln, wenn du verstehst. Scheinbar hat sie ihn gestern fast so weit gehabt«, flüsterte Jane.
    Catherine drehte langsam den Kopf zu Jane und sah sie wie versteinert an. Ein Kloß hing ihr im Hals, der es ihr unmöglich machte, etwas zu antworten.
    »Wäre das nicht toll? Eine Wiedervereinigung nach zehn Jahren beim Klassentreffen. Sie waren schon damals ein so schönes Paar.« Jane nickte begeistert.
    Catherines Blick wanderte zu Jacob. Sein Nachbar klopfte ihm auf die Schulter und sie lachten herzhaft. Britney und Jacob. Ja, sie waren damals ein schönes Paar gewesen. Aber sie konnte sich nicht recht vorstellen, dass Jacob noch immer an ihr interessiert war. Wäre er sonst gestern zu ihr ins Zimmer gekommen? Trotzdem blieb dieser letzter Funke Ungewissheit, der an ihr nagte.
    »Ich muss mal«, sagte sie, und erhob sich von ihrem Sitz. Sie brauchte eine Pause. Von Jane, von Jacob, von allem. Mit großen Schritten eilte sie ins Gebäude und stürmte in die Toilette. Sie stützte sich am Waschbecken ab und starrte ihr Spiegelbild an.
    Sie musste sich zusammenreißen. Morgen würde sie wieder nach London fahren, zurück in ihr altes Leben. Ein Leben ohne Jacob. Es gab nur noch eine Nacht zu überstehen, wobei sie im Moment keine Vorstellung davon hatte, wie diese sein würde. Ein Teil von ihr fühlte sich unweigerlich zu ihm hingezogen, wollte ihn mit jeder Faser ihres Körpers. Aber ein anderer Teil, der vernünftige, machte ihr immer wieder klar, dass sie dabei war, sich die Finger zu verbrennen.
    Nachdem sie sich das Gesicht zum dritten Mal mit kaltem Wasser bespritzt hatte, atmete sie noch einmal tief durch und machte sich auf den Weg zurück zur Tribüne. Sie würde das Training durchstehen, das Abendessen
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