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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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er ab.
    Lamoureaux nickte. »Sie hat einen falschen Alarm ausgelöst.«
    Perez rieb sich mit beiden Händen das Gesicht und ließ sich in einen in der Nähe stehenden Sessel fallen. »Ich wusste, wir hätten bei dem Landungsschiff bleiben sollen.«
    »Etwas an der Geschichte verstehe ich nicht«, knurrte Corso und ging näher an Lamoureaux heran. »Sie hätten uns warnen können, aber Sie unternahmen ja nicht einmal den Versuch, sie aufzuhalten. Wieso haben Sie nichts getan?«
    Lamoureaux’ Nasenflügel bebten vor Zorn. »Das sagte ich Ihnen bereits. Sie hat damit gedroht, die Meridianischen Drohnen abzuschalten und uns schutzlos den Scouts auszuliefern. Wie hätte ich Ihrer Ansicht nach reagieren sollen?«
    Corso schüttelte heftig den Kopf. »Ich weigere mich zu glauben, dass sie mit so etwas drohen, geschweige denn diese Drohung wahrmachen würde.«
    »Sie hat es aber gesagt!«, schrie Lamoureaux. »Vielleicht, Lucas, kennen Sie sie doch nicht annähernd so gut, wie Sie sich einbilden.«
    Corso verpasste ihm einen Boxhieb auf die Nase.
    Lamoureaux taumelte nach hinten, stolperte und stürzte zu Boden. Corso baute sich mit wütender Miene vor ihm auf.
    Kräftige Fäuste zerrten Corso von ihm weg. Man stieß ihn in einen Sessel, und dann stand Martinez vor ihm; der Commander drückte seine Hand fest gegen Corsos Brust.
    »Ich war auf der Brücke, als das alles passierte«, begann Martinez. »Sicher, ich habe nicht mitgekriegt, worüber sich Dakota und Ted unterhielten, aber trotzdem trage ich die Verantwortung. Wenn Sie also Lust verspüren, jemanden zu schlagen, dann müssen Sie schon mich attackieren.«
    Lamoureaux wischte sich Blut von der Nase und maß Corso mit einem hasserfüllten Blick. »Wollen Sie wissen, was sie mir noch erzählte, Lucas? An ihr liegt es, dass die Emissäre uns überall finden können.«
    Corso glotzte ihn an. »Was?«
    Lamoureaux lachte und fing dann an zu husten. »Ja, genau das hat sie mir gesagt. Die Emissäre haben die Möglichkeit, sie anzupeilen, nicht die Fregatte. Sie machen Jagd auf Dakota Merrick. Mehr kann ich Ihnen auch nicht dazu sagen.«
    »Er spricht die Wahrheit.« Martinez deutete auf das Überkopf-Display, durch das man auch weiterhin den Fortgang der Schlacht verfolgen konnte. »Die Scouts lassen uns in Ruhe und nehmen Kurs auf das Landungsschiff.«
    Bestürzt starrte Corso auf die Szene. »Sie wird es nie schaffen.«
    Wankend kam Lamoureaux auf die Beine und zog sich wieder in den Interface-Sessel hinein.
    Martinez ließ Corso los, ging zu Lamoureaux und reichte ihm ein Taschentuch. Mit einem gemurmelten Dank nahm Ted es an.
    »Dan, Sie behalten Mr. Corso im Auge. Sollte er noch einmal handgreifl ich werden, sperren Sie ihn irgendwo ein. Von Ihnen,
Mr. Lamoureaux, hätte ich gern ein paar Berechnungen. Stellen Sie fest, wie viel Zeit uns noch bis zur Explosion des Sterns bleibt, und wie viel Energie wir brauchen, um rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu springen.«
    »Sie hat uns im Stich gelassen«, murmelte Corso vor sich hin, fast als führe er Selbstgespräche.
    »Seien Sie sich da mal nicht so sicher«, entgegnete Martinez. »Ich finde, sie hat uns eine Atempause verschafft. Ted, legen Sie ihre derzeitige Flugbahn und den aktuellen Aufenthaltsort auf das Überkopf-Display.«
    Über ihnen erschien ein Bild von der Hort-Welt und seinem Stern; ergänzt wurde es durch übergroße Darstellungen der Mjollnir und des Landungsschiffs, das sich bereits in hohem Tempo der Planetenoberfläche näherte.
    Lamoureaux’ Antwort klang gedämpft, weil er sich das Taschentuch vor sein Gesicht presste. »Wenn sie lange genug am Leben bleibt, müsste sie in ungefähr fünfzehn Minuten den Technologiehort erreichen.«
     
    Das Landungsschiff bekam einen Volltreffer ab und begann so heftig zu trudeln, dass Dakota um ein Haar aus ihren Sicherheitsgurten gerissen wurde. Ein jähes Donnern übertönte das Jaulen und Kreischen der Schotten, als die Atmosphäre entwich, während ihr Iso-Anzug sie augenblicklich einhüllte.
    Vorher hatten Dutzende von direkten Treffern und Streifschüssen einen der beiden Energiefeldgeneratoren des Landungsschiffs lahmgelegt. Nur noch ihr Iso-Anzug und zwei Meridianische Drohnen, die sie aus dem Hauptkontingent gelöst und mitgenommen hatte, schützten sie vor dem sicheren Tod. Sie hatte befürchtet, Lamoureaux könnte ihr die Kontrolle über die beiden Drohnen verweigern, aber letzten Endes hatte er sie gewähren lassen.
    Auf dem Schirm sah sie, wie der

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